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Bei der Volksbank Raiffeisenbank Starnberg-Herrsching-Landsberg kommt seit einiger Zeit regelmäßig die „Feel-Good-Managerin“ Mia ins Büro. Sie sorgt für gute Stimmung, indem sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freudig begrüßt oder sich streicheln lässt. Dafür verlangt sie kein Gehalt, möchte aber gelegentlich zu einem Spaziergang an die frische Luft aufbrechen. Auch ein Leckerli zwischendurch frisst sie mit Genuss. Die „Feel-Good-Managerin“ ist ein zwei Jahre alter Nordmazedonischer Mischling und auf dem Titelfoto zu sehen. Ihr Herrchen ist Moritz Viniol aus der Personalabteilung.

Fünf Hunde kommen gelegentlich mit ins Büro

Viniol ist einer von derzeit fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ihren Vierbeiner an einigen Tagen im Monat mit ins Büro nehmen. „Auf diese Weise stärken wir die Work-Life-Balance der Hundebesitzer. Sie können mögliche Betreuungslücken ausgleichen, ohne ihre Arbeit zu vernachlässigen oder Urlaub nehmen zu müssen“, sagt Valerie Kolberg aus der Unternehmenskommunikation.

Ein Hund kann das Teamgefüge stärken

Einen Anspruch, den Hund mit ins Büro zu nehmen, gibt es bei der Bank nicht. Schließlich kann es beispielsweise vorkommen, dass Teammitglieder Angst vor Hunden haben oder allergisch reagieren. In der Personalabteilung, wo Viniol arbeitet, haben die Kolleginnen und Kollegen keine Bedenken. Im Gegenteil – sie finden es klasse, wenn Mia ab und zu mitkommt, erzählt Viniol. Besonders freuen sie sich, wenn Mia sie morgens freudig begrüßt und sie sie streicheln dürfen. Manchmal füttern sie Mia auch oder gehen mit ihr Gassi. Der Spaziergang mit dem Vierbeiner findet selbstverständlich in der Pause statt. „Ein Hund kann das Teamgefüge stärken und das Stresslevel der Mitarbeiter senken. Gleichzeitig muss sich die Ablenkung in Grenzen halten und alle Kolleginnen und Kollegen müssen zustimmen, dass der Hund mitkommt. Einige Teams haben dabei eine gute Balance gefunden“, resümiert Kolberg.

Wegen Corona und Fachkräftemangel gibt es immer mehr Bürohunde

Nicht nur die Volksbank Raiffeisenbank Starnberg-Herrsching-Landsberg ist auf den Hund gekommen. In Deutschland gibt es immer mehr Bürohunde, hat die Deutsche Presse-Agentur (dpa) recherchiert. Vor allem die Corona-Pandemie sei Treiber dieser Entwicklung. Während der Hochzeit der Pandemie haben sich viele Menschen Haustiere angeschafft. Das hat nun Folgen für die Unternehmen. Markus Beyer ist Vorsitzender des Bürohunde-Verbands. Die Interessengemeinschaft möchte die Vorteile von Hunden im Büro deutlich machen. Die Anfragen beim Verband hätten sich zuletzt verdreifacht, wird Beyer im Bericht der dpa zitiert. Neben Corona sei der Fachkräftemangel ein weiterer Grund für die Entwicklung. Unternehmen, die ihren Mitarbeitern gestatten, einen Vierbeiner mitzunehmen, würden Pluspunkte in den Feldern Mitarbeiterbindung und Recruiting sammeln, sagt Beyer.

Die Vor- und Nachteile von Bürohunden im Überblick

Was sind die Vorteile, wenn ein Vierbeiner bei der Arbeit mit von der Partie ist? Der Bürohunde-Verband stellt vor allem vier Faktoren heraus:

  1. Bürohunde steigern das Wohlbefinden und sorgen für Glücksgefühle: Beim Streicheln des Hunds werden sowohl im Körper des Menschen als auch des Tiers die Glückshormone Oxytocin sowie Dopamin produziert. Gleichzeitig sinkt das Niveau der Stresshormone Insulin und Cortisol.
  2. Bürohunde bringen die Menschen zurück in die Realität. Wer den ganzen Tag nur vor dem PC sitzt, verliert mit der Zeit seinen Fokus. Hunde sorgen für kurzzeitige Unterbrechungen, indem sie beispielsweise gestreichelt oder gefüttert werden wollen. Dadurch kommen die Menschen auf neue Gedanken, zudem gibt es positive Auswirkungen auf die Gehirnleistung, die Konzentration und die Kreativität. Außerdem wird chronischer Stress vermieden.
  3. Bürohunde animieren zur Bewegung. Wer seinen Vierbeiner mit zur Arbeit nimmt, geht ein- oder mehrmals am Tag mit ihm Gassi. Laut wissenschaftlichen Studien senkt regelmäßige Bewegung das Risiko für zahlreiche Erkrankungen wie Diabetes, Depression oder Schlaganfall.
  4. Bürohunde sorgen für Interaktion. Wo ein Hund ist, da gibt es in der Regel ein gutes Gesprächsthema – und zwar nicht nur innerhalb der eigenen Abteilung, sondern auch mit den Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bereichen sowie externen Partnern. Solche Gespräche stärken die Zusammenarbeit und fördern das Vertrauen untereinander.

Ein Bürohund kann gleichzeitig zu Problemen führen. Es gilt deshalb, mehrere Punkte zu beachten:

  1. Angst vor Vierbeinern: Manche Menschen können nicht gut mit Hunden umgehen. Sie haben Angst vor den Vierbeinern, beispielsweise, weil sie gebissen worden sind. Außerdem reagieren rund zehn Prozent der Bevölkerung allergisch auf Tierhaare.
  2. Ablenkung vom Arbeitsalltag: Ein Leckerli hier, Streicheln da und dann noch Gassigehen – ein Bürohund kann die Mitarbeiter dazu verführen, sich häufiger als üblich von der Arbeit ablenken zu lassen. Folgen sind mangelnde Konzentration und fehlerhafte oder verspätete Ergebnisse.
  3. Mangelnde Hygiene: Die Vierbeiner können zusätzlichen Schmutz ins Büro bringen. Das ist unangenehm und führt gegebenenfalls zu höheren Reinigungskosten für das Unternehmen.
  4. Schlechtes Verhalten: Wenn der Hund ständig bellt, Kollegen anspringt oder durch das Büro stürmt, dann stört er den Arbeitsalltag erheblich.

Den Hund mit ins Büro nehmen: Was rechtlich gilt

Den Vierbeiner ohne vorherige Absprache mit auf die Arbeit nehmen? Das ist keine gute Idee. Wer seinen Hund ohne Erlaubnis mitbringt, riskiert eine Abmahnung oder bei Wiederholungsfällen eine verhaltensbedingte Kündigung. Die Allianz beantwortet auf ihrer Webseite weitere zentrale rechtliche Fragen rund um das Thema Bürohund.

VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg: Ob der Hund mit ins Büro darf, muss im Einzelfall entschieden werden.

Fazit: Ein Bürohund kann die Stimmung unter den Mitarbeitern deutlich verbessern und Hundehalter an das Unternehmen binden. Gleichzeitig sollte frühzeitig mit dem Chef sowie den Kolleginnen und Kollegen gesprochen werden, um mögliche Bedenken zu ermitteln und aus dem Weg zu räumen. Die Volksbank Raiffeisenbank Starnberg-Herrsching-Landsberg ist mit ihrer Lösung sehr zufrieden. „Ob ein Hund mit ins Büro kommen darf, muss situativ entschieden werden. Wir freuen uns, dass es bei uns in der Vergangenheit meistens gut geklappt hat.“, betont Valerie Kolberg.

Übrigens: Auch bei anderen Volksbanken und Raiffeisenbanken dürfen Hunde regelmäßig mit ins Büro, wie ein Blick über die Grenzen Bayerns hinaus zeigt. Zum Beispiel kommentierte die Volksbank Lüneburger Heide aus Niedersachsen auf der Online-Plattform LinkedIn: „Wir finden das Prinzip Bürohund auch total klasse und haben es vor Kurzem eingeführt. Wir stimmen euch zu: Bei so flauschigen Mitarbeitern kann man einfach nicht Nein sagen.“ Und die Volksbank Sauerland hat sogar eine Instagram-Story über Bürohund Hilde gedreht. Dort wird der Arbeitsalltag des „Head of Gute Laune“ gezeigt. Wuff!

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