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Hans Leitner zieht das Verdeck zu und seine Jacke an, während er sein Motorboot zügig über den Königssee steuert. „Kalt“, sagt er und reibt sich die Hände. Wer sich auskennt, weiß, dass es auf dem See selbst an warmen Tagen empfindlich frisch werden kann. Leitner kennt sich bestens aus. Er ist der Almbauer der Fischunkelalm, die nur per Boot über den Königssee zu erreichen ist, mitten im Nationalpark Berchtesgaden.

Motorboote sind auf dem Königssee verboten. Ausnahmen gibt es nur für die Staatliche Seenschifffahrt, den Königsseefischer, die beiden Bauern der Saletalm und Leitner als Bauer der Fischunkelalm. Seit Mitte Mai ist er bald jeden Tag bei Wind und Wetter über den See gefahren, um die Alm mit allem zu versorgen, was dort benötigt wird. Frisches Brot, Bier und Speck für die Touristen, alte Semmeln als Schmankerl für die Kühe, Werkzeug für Reparaturen. An diesem Freitag Mitte Oktober fährt er die Runde in dieser Almsaison zum letzten Mal. Am nächsten Tag geht es mit den Tieren retour – Almabtrieb.

Elf Pinzgauer Kühe, drei Kalbinnen und drei Kälber haben seit dem 23. Mai den ganzen Sommer auf den Bergweiden rund um die Fischunkelalm verbracht. Das vierte Kalb „Knöpferl“ kam Anfang August auf der Alm zur Welt. Mitte Oktober ist nach 20 Wochen Schluss. Bald wird in den Bergen der erste Schnee fallen. Höchste Zeit also, die Tiere in den Winterstall zu bringen. „Bisher ist alles gut gelaufen. Hoffen wir, dass das so bleibt“, sagt Leitner. Er ist heuer einer der letzten Bauern im Berchtesgadener Land, der seine Tiere von der Alm abtreibt. Seine Familie bewirtschaftet seit über 500 Jahren das Grafllehen bei Berchtesgaden, einen Bergbauernhof auf 820 Meter Höhe, umgeben von steilen Wiesenhängen. 2018 hat Leitner in einen modernen Laufstall mit Freilauf investiert, damit die Kühe wohlbehalten durch den Winter kommen. Im Sommer verarbeiten die Senner auf der Alm die Milch seiner Kühe zu Butter und Käse, im Winter liefert Leitner die Milch an die Molkereigenossenschaft Berchtesgadener Land, deren Mitglied er ist. Er ist zufrieden mit der Genossenschaft. „Die Molkerei ist nicht weit weg, und einen guten Milchpreis haben wir auch.“

Die Fischunkelalm am Obersee im Nationalpark Berchtesgaden.

Sonne gibt’s im Herbst nur bis kurz nach Mittag: Die Fischunkelalm am Obersee im Nationalpark Berchtesgaden.

Touristen an der Fischunkelalm.

Alltag auf der Fischunkelalm: An schönen Tagen drängen sich Hunderte Touristen vor dem Kaser.

Kupferkessel zum Käsen im Kaser der Fischunkelalm.

Historisch: Die Milch wird auf der Fischunkelalm im Kupferkessel zu Käse verarbeitet.

Die Molkerei Berchtesgadener Land

Als Genossenschaft gehört die Molkerei Berchtesgadener Land komplett ihren 1.700 Mitgliedern, also den Landwirten. Dazu gehören rund 650 Bergbauern, 500 konventionelle Landwirte und 550 Bio-Landwirte. Erfasst werden fünf Milchsorten in getrennten Linien: Bergbauernmilch, Naturland-Biomilch, Demeter-Biomilch, konventionelle Milch sowie Milch aus Österreich. 2019 wurden 320 Millionen Kilogramm Milch verarbeitet, davon rund 100 Millionen Kilogramm Biomilch. Damit zählt die Genossenschaft zu den größten Bio-Molkereien Deutschlands. Sie beschäftigt 485 Mitarbeiter, davon 30 Azubis. Die Molkerei Berchtesgadener Land gibt eine Herkunftsgarantie auf ihre Produkte: Diese werden ausnahmslos am einzigen Produktionsstandort Piding aus Milch hergestellt, die entlang des nördlichen Alpenkamms zwischen Zugspitze und Watzmann erzeugt wurde. Für ihr nachhaltiges Engagement erhielt die Genossenschaft den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2019 in der Kategorie mittlere Unternehmen.

Die ersten Elektroboote der Schifffahrt sind um 9 Uhr morgens auch schon unterwegs in Richtung St. Bartholomä. Der Almbauer stoppt den Motor und lässt sein Boot treiben, damit die Touristen genießen können, wie sich die Trompetenmelodien der Bootsführer an den Felswänden brechen und als berühmtes Königssee-Echo über den See zurückgeworfen werden. Nach fünf Minuten ist das Spektakel vorbei und Leitner wirft den Motor wieder an. Er hat es eilig, der Tag ist vollgepackt mit Arbeit. Ein letztes Mal werden die Touristen um ein Speck-, Käse- oder Butterbrot bitten und dazu eine frische Milch oder ein Bier verlangen. Leitner wird die Sennerin und den Senner bei der Arbeit unterstützen, Teller waschen und nach dem Rechten sehen. Am Nachmittag, wenn die Touristen wieder weg sind, will er Zäune spannen, damit die Kühe am nächsten Tag nicht vom Weg abkommen.

Der Bauer hält nur wenig Abstand zu den Felswänden am See, die Kielwellen schwappen hörbar ans Ufer. „Ich habe kein Radar auf dem Boot. Wenn über dem See Nebel aufzieht, weiß ich nicht mehr, wo ich bin.“ An diesem Morgen ist die Sicht ausreichend. Leitner vertäut sein Boot an einem gut im Schilf versteckten Steg unweit der Saletalm. Dann wird umgeladen. Das gesamte Gepäck kommt auf eine Transportraupe. Leitner tuckert los, bis er nach einer Viertelstunde auf dem gut ausgebauten Wanderweg an einem Bootshaus am Obersee stoppt. Die letzte Etappe steht an – wieder per Motorboot. Am anderen Ufer scheint schon die Sonne auf die Fischunkelalm.

Senner Sebastian Willibald aus Wackersberg und Sennerin Franziska Riedel aus Altenmarkt warten schon. Wastl und Franzi, wie der 20-Jährige und die 23-Jährige gerufen werden, haben schon einmal Tracht angelegt. Sie wollen testen, wie ihre „Fuikl“ wirken, wenn sie von den Kühen beim Almabtrieb getragen werden. In wochenlanger, mühevoller Arbeit haben die beiden den wunderbar farbenfrohen Kopfschmuck für die Kühe gefertigt. Dafür wird ein ausgedienter Christbaum verwendet, dessen Äste zu Kugeln hochgebunden werden. Dort werden dann die Schleifen und Blumen aus gefärbten Holzspänen befestigt. „200 bis 250 von diesen Blumen habe ich in den vergangenen Wochen schon gebastelt“, erzählt Wastl Willibald.

Als Testkuh muss Fleckerl herhalten. Sie ist die Leitkuh und besonders besonnen. Die Fuikl werden in ein spezielles Ledergeschirr gesteckt, das die Kuh wie ein Schild vor der Stirn trägt. „Brav“, sagt Sennerin Franzi, als sie Fleckerl zusammen mit Wastl das Halfter umbindet. Dann steht Fleckerl in ihrer ganzen Pracht da – zuerst mit dem Fuikl von Franziska Riedel, dann mit dem von Sebastian Willibald. Beide stehen stolz mit der Kuh auf der Weide und lassen sich fotografieren. Die Touristen sehen so etwas auch nicht alle Tage.

Nach der Anprobe kommen die Fuikl wieder unter eine Plastikhaube in den Stall. „Sonst wäre sofort Fliegendreck drauf“, erklärt Franzi. Der letzte Hochnebel hat sich längst verzogen, die Touristen genießen einen sonnigen Herbsttag. Die beiden Senner bekommen davon allerdings nicht viel mit. Sie stehen im Kaser und schmieren Brote, Praktikantin Anna steht am „Gatterl“ und verkauft schneller, als die beiden Senner mit der Arbeit nachkommen. Bei der Fischunkelalm gibt es nur Außenbewirtung, Hunderte Wanderer drängen sich über den Tag verteilt vor der zur Verkaufspforte umfunktionierten Tür und studieren die Speisekarte oder stärken sich schon an einem der Tische vor dem Kaser.

Am späten Nachmittag wird es schlagartig ruhig rund um die Fischunkelalm. Um 17.40 Uhr geht das letzte Schiff von Salet ab Richtung Seelände, eilig brechen die letzten Gäste auf. Die Sonne ist da längst hinter den Bergen verschwunden. Nur ein Wanderer taucht in der Dämmerung noch auf, hält an einem Wegkreuz inne und eilt dann zielstrebig auf die Alm zu. Es ist Michi Kriner aus Garmisch-Partenkirchen. Er war selbst Senner auf den Kallbrunnalmen und wird morgen zusammen mit Almbauer Hans Leitner, den Sennern und sechs weiteren Helferinnen und Helfern die Kühe treiben.

Am Abend hängen alle ihren Gedanken nach. Wie wird das Wetter? Für Samstag ist ab Mittag Regen angesagt. Hans Leitner greift zum Handy – und hat Glück. Er hat Empfang. Zwar nur einen Balken auf dem Display, aber das reicht, um kurz mit seiner Frau Veronika zu sprechen und sich den aktuellen Wetterbericht durchgeben zu lassen. „Wird schon werden“, sagt er. Dann eilt er nochmal los, Zäune setzen entlang des Wegs, damit die Kühe am nächsten Tag nicht in den Wald ausbrechen. Die Nacht ist längst hereingebrochen. „Eigentlich wollte ich das schon am Nachmittag gemacht haben. Aber da war mal wieder keine Zeit“, schimpft Leitner.

Mittlerweile haben Sennerin Franzi und einige Helfer im Stall eine Abschiedstafel aufgebaut. Bei Speck, Würsten, Brot sowie Käse und Butter von der Milch der eigenen Kühe sitzen die Treiber und Senner mit Almbauer Hans zusammen und lassen es sich gutgehen. 20 Wochen war Senner Wastl auf der Alm, Sennerin Franzi löste Anfang August ihre Vorgängerin ab. „Das Schönste war die Stallarbeit jeden Morgen und jeden Abend“, erzählt Wastl. „Mit der Sonne aufzustehen und dann zu melken, zu kasen und zu buttern, da ist mir das Herz aufgegangen.“ Abends die Gästeklos zu putzen, hat ihm hingegen weniger gefallen, aber was soll’s: Auch diese Arbeit muss getan werden.

Alleine hat er sich nie gefühlt, denn neben Sennerin Franzi oder ihrer Vorgängerin Anne-Lena Schug waren auch fast immer ein oder zwei Helfer mit auf der Alm. „Lustig war’s eigentlich immer“, sagt Wastl. Passiert ist Gott sei Dank nichts, denn sonst würden die Kühe beim Almabtrieb nicht aufgekranzt. „Einmal sind uns die Kälber über den Zaun gesprungen, als der Hubschrauber einen Verletzten abgeholt hat. Und einmal standen nachts um zehn Uhr plötzlich alle Kühe auf der Terrasse und haben zum Fenster reingeschaut, weil Wanderer vergessen haben, die Absperrung zum Weg wieder einzuhängen. Da waren wir dann gut beschäftigt, sie so spät noch zurück auf die Weide zu treiben“, erzählt Wastl.

Und dann war da natürlich noch der Föhnsturm eine Woche zuvor. „Da ist alles geflogen, was nicht niet- und nagelfest war. Alle Geranien vor den Fenstern waren zerstört, und eine Woche später kam ein Wanderer mit unserer Gießkanne an. Keine Ahnung, wo der Sturm die hingeblasen hatte“, sagt Wastl. Kurz nach Mitternacht wird Bauer Hans kurz etwas ungehalten, weil keiner der Helfer Anstalten macht, ins Bett zu gehen. Dabei ist die Nacht kurz genug. Doch Leitners Ansage wirkt. Kurz darauf trollen sich auch die Letzten in die Betten.

Wenige Stunden später ist die Nacht schon wieder vorbei. Zumindest im Stall der Fischunkelalm. Um 5 Uhr morgens liegt der Kaser noch in tiefer Dunkelheit. Im Südwesten hebt sich die Silhouette der 2.363 und 2.283 Meter hohen Teufelshörner vom sternklaren Himmel ab. Das Sternbild Orion ist deutlich über den nachtschwarzen Felswänden zu erkennen. Die Tiere finden auch in der Dunkelheit den Weg in den Stall. An diesem Tag wird nur noch Kuh Silber an die Melkmaschine angeschlossen, die anderen sind bereits „trocken gestellt“. Bis zur Geburt des nächsten Kälbchens werden sie nicht mehr gemolken, damit sich der Organismus der Kuh regenerieren kann.

Sobald das Melkgeschirr bei Silber abgehängt ist, legen Bauer Hans sowie die Senner Franzi und Wastl den kräftigen Tieren schwere Bronzeglocken um. Die sechs Treiberinnen und Treiber stärken sich bei einem schnellen Frühstück, denn der Weg wird beschwerlich und gerade am Anfang auch gefährlich sein. Zuvor müssen Bauer Hans, Senner Wastl und Treiber Michi Kriner aber noch eine besondere Aufgabe bewältigen. Kalb „Knöpferl“ ist noch zu klein und unerfahren für den steilen Felsensteig entlang des Obersees. Es darf als einziges per Boot über den Obersee fahren. Doch das ist ein gefährliches Unterfangen. Denn das Boot ist aus Aluminium. Wenn es kentert, geht es sofort unter.

Drei Mann belasten Knöpferl mit ihrem gesamten Körpergewicht, damit es nicht während der Fahrt aufspringt. Hans Leitner startet den Motor und setzt vorsichtig zur Überfahrt auf die andere Seite an. Fünf Grad ist die Luft kalt, das Wasser hat vielleicht zehn Grad, zudem ist die Nacht auch um sechs Uhr noch pechschwarz. Dunkel zieht das Wasser vorüber, als Knöpferl plötzlich zu zappeln anfängt, das Boot gerät ins Wanken. Hans Leitner stoppt den Motor. Mit aller Macht halten Wastl und seine Helfer das Kalb fest, bis es wieder still hält. „Alle ruhig bleiben, sonst saufen wir wirklich ab“, sagt Leitner. Die Erleichterung ist bei allen zu spüren, als das Boot am anderen Ende auf das Ufer aufsetzt. Knöpferl darf von Bord und muss am Ufer warten, bis die Herde nachkommt.

Nachdem die Bootsfahrer zur Alm zurückgekehrt sind, drängt auf einmal die Zeit. Um 8 Uhr betet Leitner zusammen mit Treibern und Sennern ein „Vater unser“ als Dank für den unfallfreien Almsommer, dann geht es los. Leitkuh Fleckerl macht den Anfang, dann folgen Nagei und Lärchei. Ein Tier nach dem anderen stürmt aus dem Stall, die Treiber haben alle Mühe, die Herde auf dem Weg zu halten. Ein letztes Mal dürfen sie am Obersee saufen, dann geht es einen steilen Felspfad hinauf – die feuchten Steine sind glatt und rutschig. „Die Tiere finden ihren Weg, sie wissen genau, was sie tun“, beruhigt Michael Kriner die anderen Treiber. So ist es auch, alles geht gut. Eine Stunde später stehen die Tiere bereits auf der Plätte, die sie über den Königssee bringen wird.

Früher war eine Plätte ein kastenförmiges Holzschiff zum Transport schwerer Lasten. Heutzutage werden die Tiere auf einem Stahlponton transportiert, der von einem Motorboot der Königsseeschifffahrt geschoben wird. Der Name Plätte hat sich jedoch erhalten. Es ist kalt und neblig, die Treiber ziehen Jacken an. „Abfahrt“, sagt Hans Leitner. Er selbst fährt mit seinem Motorboot vor, um an der Seelände bei Schönau alles vorzubereiten für das „Aufkranzen“ der Tiere. Erst dort erhalten die Tiere ihre Fuikl.

Das Sennpersonal von der Fischunkelalm mit den Kühen auf der Plätte.

Die erste Etappe ist geschafft: Kühe und Treiber befinden sich auf der Plätte. Gleich geht es über den Königssee weiter in Richtung Heimat.

Senner Sebastian Willibald mit Kuh Fleckerl an der Seelände.

Auf zur zweiten Etappe: Senner Sebastian Willibald mit Kuh Fleckerl, die sein Fuikl trägt. An der Seelände werden die Tiere aufgekranzt. Dann geht es festlich geschmückt die letzten Kilometer nach Hause.

Den Kühen werden nach dem Almabtrieb die Fuikl abgenommen.

Angekommen: Auf der heimatlichen Wiese werden den Kühen ihre Fuikl abgenommen. Den Winter verbringen die Kühe in einem modernen Freilaufstall, der 2018 neu gebaut wurde.

Während die Kühe beim Aufkranzen ungeduldig werden und endlich nach Hause wollen, bleibt Senner Wastl cool. „Gestern war ich nervös, heute geht es eigentlich.“ Für Emotionen ist ohnehin keine Zeit, denn sobald alle Tiere aufgekranzt sind, treten sie im Eilmarsch den letzten Teil der Reise an. Gesäumt von Touristen und Einheimischen, die den bunt geschmückten Zug bewundern, geht es über die B20 – mit langer Autokolonne hinterdrein – und dann im Berchtesgadener Ortsteil Mitterbach ein letztes Mal den Berg hinauf. Das ist wörtlich gemeint, denn das Grafllehen liegt auf rund 820 Metern über Meereshöhe, während die Fischunkelalm auf 618 Meter liegt. In diesem besonderen Fall ist der Almabtrieb also eigentlich ein Auftrieb.

Am Grafllehen angekommen, werden die Tiere abgekranzt und auf die heimatliche Wiese zum Fressen entlassen. Anschließend gibt es für die Treiber in der guten Stube noch Schweinsbraten mit Knödel und anschließend Kaffee und Kuchen als Dank für ihre Hilfe. Senner Wastl ist zufrieden und langt ordentlich zu. „Erst ging es schön gemütlich dahin, aber beim letzten steilen Stück bergauf ist mir beinahe die Luft ausgegangen, weil die Kühe nochmal das Tempo angezogen haben“, erzählt er. Wastl ist stolz auf sich, weil er die viereinhalb Monate auf der Alm tatsächlich durchgezogen hat. „Ich bin erleichtert, dass alles gutgegangen ist, aber auch traurig, weil die Zeit so schnell verflogen ist. Sobald du schaust, ist der Sommer vorbei.“

Bunte Fuikl stehen vor dem Grafllehen.

Bunt: Die Fuikl nach dem Almabtrieb auf dem Grafllehen.

Das Grafllehen bei Berchtesgaden.

Das Grafllehen auf rund 820 Meter Meereshöhe: Der Bergbauernhof ist seit mehr als 500 Jahren im Besitz der Familie Leitner.

Bergbauer Hans Leitner und seine Ehefrau Veronika vor ihrem Bergbauernhof, dem Grafllehen.

Wieder zu Hause: Bergbauer Hans Leitner und seine Frau Veronika Leitner nach dem Almabtrieb auf dem Grafllehen.

Und auch Hans Leitner ist zufrieden. „Das Wetter hat gehalten und die Tiere sind gut heimgekommen, das ist das Wichtigste.“ Das mit dem Wetter hätte allerdings auch anders ausgehen können. Die Treiber haben es sich gerade in der Stube gemütlich gemacht, da fängt es draußen an zu schütten. Hans Leitner kann gerade noch die Fuikl vor dem Regen in Sicherheit bringen. Nach und nach verabschieden sich die Treiber und Helfer und auch die beiden Senner Franziska Riedel und Sebastian Willibald. Wastl wird Hans Leitner allerdings schon zwei Tage später wiedersehen. Dann holt er „Knöpferl“ ab. Er hat es dem Bauern abgekauft und will mit dem Kalb auf dem Hof seiner Eltern eine eigene Aufzucht beginnen. Wenn Wastl Willibald also in Zukunft frühmorgens in den Stall geht, steht dort Knöpferl – kann es eine schönere Erinnerung an die Zeit auf der Fischunkelalm geben?

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