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Herr Heinlein, was ist Geno-Festgeld?

Bernhard Heinlein: Geno-Festgeld ist ein neues Einlagenprodukt der MünchenerHyp, das wir exklusiv für die Kunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken entwickelt haben. Nach Abschluss der Pilotphase Ende April können es nun alle Institute anbieten. Die Einlage ist bewusst unkompliziert gestaltet: Sie hat eine feste Laufzeit von einem Jahr und je nach Modell einen Zinssatz von 0,1 oder 0,2 Prozent. Die Kunden können zwischen 10.000 und 100.000 Euro anlegen. Ihr Geld bleibt dabei immer in der Finanzgruppe und unterliegt somit auch der genossenschaftlichen Einlagensicherung. Es ist also absolut sicher angelegt.
 

Für welche Kunden der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken ist Geno-Festgeld interessant?

Heinlein: Geno-Festgeld ist eine klassische Spareinlage. Es ist deshalb insbesondere für sicherheitsorientierte Kunden interessant, die feste Zinseinkünfte erzielen wollen, ohne ein Risiko einzugehen. Zudem kommt es für Anleger infrage, denen entweder die Zeit oder das Interesse fehlt, sich mit dem Aktienmarkt zu beschäftigen oder das Internet nach alternativen Finanzprodukten zu durchforsten. Weil diese Kunden die persönliche Beratung bevorzugen, gibt es das Geno-Festgeld nur bei den Kundenberatern unserer Partnerinstitute. Das stärkt auch die Bindung der Anleger zu ihrer Hausbank.
 

Wie können die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken das Geno-Festgeld in ihr Angebot integrieren?

Heinlein: Das ist recht einfach. In Zusammenarbeit mit dem Fintech Deposit Solutions haben wir ein geschlossenes Internetportal entwickelt, für das sich die Banken registrieren lassen können. Sobald das geschehen ist, werden die Kundenberater für die Plattform freigeschaltet. Nachdem sie sich dort mit ihrer persönlichen Kennung und ihrem Passwort eingeloggt haben, erhalten sie alle Informationen zum Geno-Festgeld auf einen Blick. Entscheidet sich ein Anleger für unser Angebot, gibt der Berater auf der Plattform alle notwendigen Kundendaten in eine Maske ein und druckt den Vertrag aus. Sobald dieser vom Kunden unterschrieben ist, bestätigt der Berater im Portal den Vorgang mit einem Häkchen. Die weitere Abwicklung übernimmt Deposit Solutions. Der festgelegte Betrag wird per Lastschrift zum vereinbarten Zeitpunkt vom Kundenkonto abgebucht und bei der MünchenerHyp platziert. Über das Portal kann der Kundenberater jederzeit alle Geno-Festgeldanlagen einsehen und verwalten, die seine Kunden bei ihm abgeschlossen haben.
 

Warum ist es für die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken interessant, Geno-Festgeld anzubieten?

Heinlein: Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken können mit dem Geno-Festgeld ihr Angebot um ein einfaches und übersichtliches Anlageprodukt erweitern, das sich nicht auf die Bilanz auswirkt. Dabei bleiben die Kundenberater die zentrale Anlaufstelle der Anleger, die Zahlung wird über die bestehende Kontoverbindung abgewickelt. Die Kunden müssen also keine Geschäftsbeziehung mit einem Drittanbieter eingehen. Außerdem eignet sich das Geno-Festgeld sehr gut als Ansatz, die Kunden aktiv anzusprechen und ein Beratungsgespräch zu initiieren. Das haben wir in der Pilotphase festgestellt. Das Geno-Festgeld war also vielfach nur ein Baustein in einem umfassenden Beratungsgespräch zur Strukturierung des Kundenvermögens. Abgesehen davon bietet das Geno-Festgeld allen Genossenschaftsbanken mit einem Einlagenüberhang eine gute Möglichkeit, gezielt Liquidität abzusteuern und so ihre Bilanz auszugleichen. Müssten die Banken ihre Einlagen kurzfristig bei der Zentralbank parken, würden Strafzinsen fällig. Aus unserer Sicht ist Geno-Festgeld daher sowohl für die Kunden als auch die Bank eine gute Alternative zu bestehenden Festgeldanlagen.

Was hat die MünchenerHyp veranlasst, den Kunden der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken Geno-Festgeld anzubieten?

Heinlein: Infolge des Immobilienbooms verzeichnen wir seit Jahren eine sehr hohe Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen, das ist ja unser Kerngeschäft. Bisher refinanzieren wir uns in erster Linie über die Ausgabe von Pfandbriefen. Dadurch sind wir aber stark vom Kapitalmarkt abhängig. Dem wollen wir gegensteuern, indem wir unsere Refinanzierung diversifizieren. Die Antwort darauf heißt Geno-Festgeld.
 

Soll Geno-Festgeld ein dauerhaftes Angebot werden?

Heinlein: Definitiv. Selbst wenn die Einlagenzinsen in Zukunft etwas steigen sollten und ungeachtet dessen, dass der Pfandbrief weiterhin die Nummer eins unserer Refinanzierung bleibt, wollen wir Einlagen als zweites Standbein unserer Kapitalbeschaffung dauerhaft ausbauen. Das kommt wiederum den Kunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken zugute: Je besser wir uns refinanzieren können, desto günstigere Konditionen können wir für Immobilienkredite anbieten.
 

Was müssen die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken tun, wenn sie ihren Kunden Geno-Festgeld anbieten wollen?

Heinlein: Am besten wenden sie sich an das für sie zuständige Regionalbüro der MünchenerHyp. Dort wird dann die Freischaltung der Kundenberater für das Webportal organisiert. Zusätzlich benötigen wir eine Übermittlungsvereinbarung und eine Anbindungsvereinbarung, die vertraglich geregelt werden müssen. Ganz ohne Papier geht es also leider doch nicht. Wir empfehlen den Volksbanken und Raiffeisenbanken außerdem, einen schlanken Neuproduktprozess durchzuführen. Dafür stellen wir Formulare und Muster zur Verfügung. Zusätzlich bieten unsere Regionalbüros bei der Einweisung der Kundenberater Unterstützung an. Innerhalb von 14 Tagen sollte alles erledigt sein.
 

Warum hat sich die MünchenerHyp für eine Zusammenarbeit mit dem Fintech Deposit Solutions entschieden?

Heinlein: Die MünchenerHyp ist auf die langfristige Immobilienfinanzierung spezialisiert und betreibt bisher kein Einlagengeschäft. Dieses erfordert ganz andere Prozesse. Der Aufbau einer eigenen Infrastruktur für das Einlagengeschäft hätte zu viele Kapazitäten gebunden. Deshalb haben wir uns für Deposit Solutions als Partner entschieden. Das Fintech-Unternehmen hat bereits Erfahrungen mit Banking-Plattformen, die im Einlagengeschäft Angebot und Nachfrage zusammenbringen und denen sich andere Banken über standardisierte Schnittstellen schnell anschließen können. Darauf baut das Geno-Festgeld-Portal auf. Deshalb konnten wir die Markteinführung sehr schnell realisieren. Die Entwicklung bis zum Start der Pilotphase hat gerade einmal acht Wochen gedauert. Die Partnerbanken profitieren, weil sie sich ohne technischen Aufwand für das Portal freischalten lassen können. Gleichzeitig arbeiten wir umfassend mit dem genossenschaftlichen IT-Dienstleister Fiducia & GAD zusammen, um alle unsere Prozesse und Produktangebote in Zukunft noch tiefer in den Bankarbeitsplatz der Volksbanken und Raiffeisenbanken zu integrieren, zum Beispiel in der Vertriebssteuerung. Das Projekt heißt „MHB goes agree“ und befindet sich auf einem guten Weg.

Kooperation mit Deposit Solutions

Deposit Solutions stellt für die Münchener Hypothekenbank das Internetportal für das Geno-Festgeld bereit und übernimmt die gesamte technische Abwicklung dahinter. Das Fintech-Unternehmen aus Hamburg hat eine Plattform entwickelt, über die Banken selbst Kundeneinlagen einwerben oder den eigenen Kunden Einlageprodukte anderer Banken unter der bestehenden Kontoverbindung anbieten können. Für die MünchenerHyp wurde dieses Portal angepasst. Deposit Solutions bündelt die Zahlungsströme, verwaltet die Kundendaten und die Kontenstruktur, außerdem werden die Berater zum Beispiel durch Webschulungen unterstützt. Muss eine Geno-Festgeldanlage rückabgewickelt werden, ändert der Kunde seine Kontoverbindung oder tritt ein Erbfall ein, erledigt Deposit Solutions für die MünchenerHyp alle notwendigen Schritte. Außerdem wird die gesamte Kundenkorrespondenz über die Plattform abgewickelt.

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