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200 Jahre Raiffeisen: Bayerns Genossenschaften sind starke „Heimatunternehmen“

Anlässlich des 200. Geburtstags von Friedrich Wilhelm Raiffeisen am 30. März hat GVB-Präsident Jürgen Gros mehrere Interviews gegeben und dabei die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung der bayerischen Genossenschaften hervorgehoben. „Heute wie zu Raiffeisens Zeiten gilt, dass Nähe, regionale Verwurzelung und Vertrauenswürdigkeit Stärken der Genossenschaften sind“, zitierte die „Augsburger Allgemeine“ Gros. In dem Gespräch verwies er auf die mehr als 2,9 Millionen bayerischen Genossenschaftsmitglieder und die gut eine Milliarde Anteilseigner weltweit. Damit sei Raiffeisen erfolgreicher als Karl Marx, dessen Geburtstag sich dieses Jahr ebenfalls zum 200. Mal jährt, wie Gros auf Nachfrage feststellte.

„Raiffeisen ist zwar vor 130 Jahren gestorben. Sein Lebenswerk aber ist aktuell und trifft den Nerv der Zeit“, sagte Gros dem „Straubinger Tagblatt“ (Interview nachlesen). Die Gesellschaft erlebe seit geraumer Zeit eine Renaissance des Regionalen. Produkte regionaler Herkunft hätten Konjunktur. Davon profitierten auch die Genossenschaften in Bayern, die Gros als „Heimatunternehmen“ bezeichnete. Das gelte für die 244 bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken genauso wie für die mehr als 1.000 ländlichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften. Zusammen würden sie mehr als 50.000 Menschen Arbeit geben und wohl auch 2018 wieder mehr als 450 Millionen Euro an Steuern abführen.

Gros: Ortsbanken haben Zukunft

Die genossenschaftliche Ortsbank ist ein Zukunftsmodell. Zu diesem Fazit kommt GVB-Präsident Jürgen Gros in einem Gastbeitrag für das Magazin „bank und markt“ (Ausgabe vom 10. April). Es sei kein Zufall, dass die Volksbanken und Raiffeisenbanken „kerngesund“ sind, schreibt Gros. „Ihr Geschäftsmodell trägt – entgegen aller Unkenrufe – auch in Zeiten schwieriger Zinsentwicklungen. Sie haben die letzten Jahre bereits intensiv genutzt, um sich auf gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen einzustellen. Damit sind sie fit für die Zukunft – und bereit dazu, im ländlichen Raum weiterhin für Wachstum und Beschäftigung zu sorgen.“ Der Beitrag lässt bei LinkedIn nachlesen.

Auch bei einem Treffen der Kommunalpolitischen Vereinigung im CSU-Kreisverband Regen hat GVB-Präsident Jürgen Gros die Bedeutung der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken für die ländlichen Regionen hervorgehoben. Rund 50 Prozent der Menschen in Bayern seien Kunde einer Genossenschaftsbank, sagte Gros bei der Veranstaltung in den Räumen der VR GenoBank DonauWald. Um das zu erreichen, brauche man die Präsenz vor Ort und das Vertrauen der Kunden. Außerdem bekräftigte Gros die ablehnende Haltung der Volksbanken und Raiffeisenbanken zu den umstrittenen Plänen der EU-Kommission für eine europäische Einlagensicherung.

Pressegespräch: GVB-Vorstand berichtet über erfolgreiches Geschäftsjahr 2017

Ein Dutzend Journalisten hat am Jahrespressegespräch der bayerischen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften teilgenommen. Darunter waren Vertreter des „Bayerischen Rundfunks" und der Nachrichtenagentur „dpa", die unter der Schlagzeile „Ländliche Genossenschaften verdienen wieder besser“ über die Veranstaltung berichtete. Auch Redakteure regionaler Zeitungen wie des „Münchner Merkur“ sowie von Fachmedien wie „Agrarzeitung“ und „agrarheute“ veröffentlichten in der Folge Artikel. Einen ausführlichen Beitrag über die Geschäftszahlen lesen Sie in dieser Profil-Ausgabe.

Bayerns Genossenschaften lehnen Eingriffe in die Milchlieferbeziehungen ab

In einer Pressemitteilung (13. April) hat der Genossenschaftsverband „massive Kritik“ an den vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium angedrohten Eingriffen in die Milchlieferbeziehungen geübt. Das hat die Nachrichtenagentur „dpa" berichtet. Der Vorstoß sei „völlig unnötig und kontraproduktiv“, wird GVB-Präsident Jürgen Gros wiedergegeben. Die Landwirte hätten es als Mitglieder der genossenschaftlichen Betriebe selbst in der Hand, die Abnahmekonditionen nach demokratischen Regeln zu gestalten und anzupassen. Die „dpa"-Meldung erschien auch in der Druckausgabe von „Straubinger Tagblatt", „Münchner Merkur" und dem „Oberbayerischen Volksblatt". Darüber hinaus berichteten Fachmedien wie die „Agrarzeitung" und „top agrar“ über die Position des Genossenschaftsverbands Bayern.

Kerngesunde Genossenschaftsbanken wachsen im Kreditgeschäft mit ihren Kunden

Die ehrenamtlichen GVB-Präsidenten von Mittelfranken (Manfred Göhring), Niederbayern (Albert Griebl), Oberfranken (Gregor Scheller), Oberpfalz (Wolfgang Völkl) und Unterfranken (Rainer Wiederer) und haben in Pressegesprächen über die Geschäftsentwicklung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in ihren Bezirken berichtet. Im Kern verzeichneten alle Regionen ein spürbar wachsendes Kreditgeschäft mit Privat- und Firmenkunden. Die Ertragslage war nach wie vor durch das niedrige Zinsniveau belastet. Durch eine Ausweitung der Provisionserlöse und striktes Kostenmanagement konnten die Banken den Ertragsrückgang aber zumindest teilweise ausgleichen. Zudem verbesserten die Institute ihre Kernkapitalausstattung und stellten damit ihre Stabilität unter Beweis. Über die Pressegespräche berichteten eine Reihe von Regionalmedien wie „Nürnberger Nachrichten“, „Nürnberger Zeitung“, „Main Post“, „Nordbayerischer Kurier“, „Bayerischer Rundfunk“, „Der Neue Tag“, „Passauer Neue Presse“ oder „Straubinger Tagblatt“.

GVB-Vorschläge für Risikoabbau und mehr Stabilität bei Europas Banken stoßen auf Interesse

In Europa wird um die Vollendung der Bankenunion gerungen. Einige Euroländer und die EU-Kommission fordern eine Vergemeinschaftung der Bankrisiken. Dies bezeichnete GVB-Präsident Jürgen Gros in einer Pressemitteilung Mitte April als „falsch“. Vielmehr müssten zunächst die immensen, in den Bankbilanzen liegenden Risiken abgebaut werden. „Das ist eine Herkulesaufgabe, die in einigen Staaten einen langen Atem und konsequentes Handeln erfordert“, so Gros. Diese Aussagen zitierte die Nachrichtenagentur „dpaj" in einem bundesweit verbreiteten Bericht.

Der Verband warb weiter für sein im März vorgelegtes Sieben-Punkte-Programm für Risikoabbau und mehr Stabilität bei Europas Banken. Der GVB fordert in dem Papier unter anderem eine risikoorientierte Unterlegung von Staatsschulden mit Eigenkapital und eine konsequente Reduzierung von notleidenden Krediten in der Eurozone. Diese Forderungen haben Anklang bei führenden Abgeordneten im Europäischen Parlament gefunden. In der weiteren Diskussion wurden einzelne Aspekte des GVB-Programms auch von der Bankenaufsicht aufgegriffen. So spricht sich die Bundesbank dafür aus, die Fortentwicklung der Bankenunion erst nach einer Abschaffung der Nullgewichtung von Staatsanleihen zu diskutieren.

Ihm Rahmen der GVB-Medienarbeit stellte Verbandspräsident Jürgen Gros das Sieben-Punkte-Programm in einem längeren Gastbeitrag in der „Börsen-Zeitung“ vor. Der Artikel erschien am 21. April unter der Überschrift „Mehr Stabilität für Europas Finanzsektor“. Auch die Süddeutsche Zeitung machte die Handlungsempfehlungen des GVB zum Thema und widmete ihnen im Rahmen der Berichterstattung über die Bilanzpressekonferenz der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken einen umfangreichen Bericht.

GVB im Dialog mit den Landtagsfraktionen

Bei einem parlamentarischen Frühstück im Bayerischen Landtag hat sich GVB-Präsident Jürgen Gros mit Landtagsabgeordneten von Bündnis 90 / Die Grünen ausgetauscht. Der GVB-Präsident warb dafür, den Verbraucherschutz im Finanzwesen auf den Prüfstand zu stellen. Außerdem wies Gros auf die Bedeutung der genossenschaftlichen Milchwirtschaft in Bayern hin. Diese biete Landwirten Stabilität und Planungssicherheit sowie die Möglichkeit zur Mitgestaltung. Der GVB-Präsident betonte, dass ein Eingriff in die genossenschaftlichen Milchlieferbeziehungen daher entschieden abzulehnen ist.

Einige Tage später traf Gros im Landtag mit Abgeordneten der SPD-Fraktion zusammen. In dem Gespräch warb Gros für einen konsequenten Risikoabbau bei Europas Banken. Zudem betonte er die Bedeutung der Regionalbanken für die Finanzierung der bayerischen Wirtschaft. Bei der Umsetzung von internationalen Bankenregeln müsse deshalb darauf geachtet werden, dass die bewährte Mittelstandsfinanzierung in Bayern erhalten bleibt. Daneben erläuterte Gros den Abgeordneten die Positionen des GVB zur Landtagswahl im Oktober.

GVB stellt klar: Geldautomaten sichern weiterhin Bargeldversorgung

Der Genossenschaftsverband Bayern hat sich gegen alle Vorschläge ausgesprochen, die auf eine Einschränkung oder Abschaffung der Bargeldnutzung abzielen. Auslöser war ein bundesweit verbreiteter Bericht der Nachrichtenagentur „dpa", den unter anderem, „Tagesschau.de“, „Süddeutsche Zeitung“ und „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ aufgriffen. In dem Beitrag zitierte „dpa" GVB-Präsident Gros mit den Worten: „Wir haben die Daumenregel, dass das Betreiben eines Geldautomaten in etwa zwischen 20 000 und 25 000 Euro im Jahr kostet. Das muss auch verdient werden. Dauerhaft ist Zuschießen kein Geschäftsmodell.“

Diese korrekt wiedergegebene Aussage stammte vom Bilanzpressegespräch der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken im März. Im Kontext der„dpa"-Berichterstattung entstand allerdings der Eindruck, der GVB würde eine Eindämmung des Bargeldgebrauchs gutheißen. Dem widersprach der GVB in den nachfolgenden Gesprächen unter anderem mit „Der neue Tag“, „Radio Trausnitz“ (Landshut), Radio F (Nürnberg) oder der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ mit Nachdruck. Verbandspräsident Gros verwies zudem auf das nach wie vor flächendeckende Geldautomatennetz der Genossenschaftsbanken in Bayern. Es treffe nicht zu, dass es schon bald keine Geldautomaten mehr geben könnte; mit diesem Tenor berichtete schließlich auch die „FAZ". Darüber hinaus kritisierte Gros die regulatorische Ungleichbehandlung von Supermärkten und Banken bei der Bargeldausgabe. Während Banken strengen Prüfpflichten unterliegen, würden Supermärkte weniger strengen Anforderungen unterliegen.

Hürden bei der Mittelstandsfinanzierung vermeiden

Bei der Umsetzung der internationalen Standards zur Bankenregulierung („Basel-III-Finalisierung“) müssen die Besonderheiten der deutschen Mittelstandsfinanzierung beachtet werden. Das fordert der GVB in einer Stellungnahme, die der Verband im Rahmen einer Konsultation über den BVR bei der EU-Kommission sowie direkt bei führenden Europaabgeordneten einreichte. In der Stellungnahme tritt der Verband für den Erhalt des KMU-Korrekturfaktors ein, der nicht in den Baseler Standards, sondern nur in der EU-Gesetzgebung verankert ist. Daneben plädiert der GVB dafür, die bestehenden Regelungen für das kleinteilige Kreditgeschäft („Mengengeschäft“) beizubehalten. Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht hatte im Dezember 2017 die Vollendung des „Basel-III“-Pakets beschlossen. Es liegt nun an der EU, die Standards in europäisches Recht umzusetzen.

Florian Ernst ist Pressesprecher des Genossenschaftsverbands Bayern. Henning Herter ist wirtschaftspolitischer Referent in der Stabsabteilung des Genossenschaftsverbands Bayern.

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