Diese Website verwendet Cookies. Wenn Sie unsere Seiten nutzen, erklären Sie sich hiermit einverstanden. Weitere Informationen

    Anzeige

Anzeige

Kraftriegel aus Hanf fürs Gehirn

Produkte auf Hanfbasis? Wenn die Gründer des Food-Start-ups „HANS Brainfood“ über ihre Kraftriegel sprechen, dann müssen sie zunächst einiges klarstellen. „Bei Hanf denken die meisten Menschen an Marihuana. Doch der Samen der Pflanze enthält wichtige Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Eisen oder Magnesium. Das machen wir uns zunutze – übrigens völlig legal, denn die verwendete Sorte Finola ist für den Anbau zugelassen und enthält nur geringe Mengen des berauschenden Wirkstoffs THC“, sagt der 27-jährige Jakob Graf, der „HANS Brainfood“ (HANS steht für Hanfsamen) gemeinsam mit seinen Freunden Matthias Coufal und Isabella Voit gegründet hat.

Damit haben sie eine Marktlücke geschlossen. Denn Energieriegel gibt es zwar wie Sand am Meer, „doch die meisten steigern die körperliche Fitness, um etwa mehr Gewichte stemmen zu können. Unsere Riegel stärken explizit die Hirnleistung“, sagt Graf. Das kommt gut an – der Absatz steigt und das junge Unternehmen wächst kontinuierlich. Mittlerweile hat das Unternehmen eigene Büroräume in Regensburg bezogen und beschäftigt fünf Angestellte. In Kürze sollen Snack-Bällchen – natürlich aus Hanf – die Produktpalette ergänzen.

Ein Start-up mit jungen Gründern und einem coolen Produkt – dahinter steht bestimmt ein schillernder Investor, könnte man meinen. Doch in Finanzfragen setzen die Macher von HANS Brainfood bewusst auf die Raiffeisenbank Regensburg-Wenzenbach. „Unser Ziel ist es, ein grundsolides Unternehmen aufzubauen, das nachhaltig wirtschaftet und langfristig Gewinn erzielt. Wir orientieren uns nicht an den amerikanischen Unternehmen, sondern am deutschen Mittelstand. In diesem Feld besitzt die Raiffeisenbank viel Expertise und ist deshalb genau der richtige Partner für uns“, sagt Unternehmensgründer Graf.

Den ersten Kontakt zwischen Start-up und Kreditinstitut gab es 2018. Die Gründer hatten die ersten Riegel erfolgreich verkauft und wollten weiter expandieren. Für das benötigte Kapital wandten sie sich an die Raiffeisenbank Regensburg-Wenzenbach. Firmenkundenbetreuer Christian Riedel erinnert sich noch gut an den Geschäftsplan von HANS Brainfood: „Das Vorhaben war gut durchdacht und sauber durchgerechnet. Dadurch haben sie sich positiv von vielen anderen Gründern abgehoben, deren Pläne häufig auf utopischen Annahmen basieren“, sagt Riedel. Auch das persönliche Engagement stimmte. „Ich habe schnell gemerkt, dass die drei Gründer von HANS Brainfood für ihre Idee brennen. Die sind absolut überzeugt von ihren Produkten und können das authentisch verkaufen“, sagt der Firmenkundenbetreuer.

In den Gesprächen zeigte Riedel verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten auf. Letztlich entschieden sich die Gründer für einen Kredit der LfA Förderbank Bayern sowie einen Kontokorrentkredit bei der Raiffeisenbank. Riedel unterstützte sie dabei, den LfA-Antrag auszufüllen. „Die Kraftriegel hatten eindeutig Potenzial. Deswegen haben wir gerne in das Start-up investiert. Wir freuen uns, dass sich das Unternehmen seitdem so gut entwickelt hat“, sagt Riedel.

Generell spielt das Firmenkundengeschäft in der Strategie der Raiffeisenbank Regensburg-Wenzenbach eine große Rolle. Riedel betont: „Das ist im aktuellen Marktumfeld ein wichtiger Ertragsbringer.“ In Zukunft möchte das Institut in diesem Bereich weiter wachsen – auch bei den Existenzgründungen. Schließlich führt der junge Gründer von heute in einigen Jahren vielleicht ein etabliertes Unternehmen und benötigt weitere Bankdienstleistungen. HANS Brainfood ist auf dem besten Weg dahin – und mit der bisherigen Unterstützung sehr zufrieden. „Die Raiffeisenbank ist ein solider Partner, der uns in finanziellen Fragen den Rücken freihält“, sagt Jakob Graf.

Auswirkungen von Corona

Welche Auswirkungen die Corona-Krise langfristig auf die deutsche Wirtschaft hat, kann derzeit niemand mit Gewissheit vorhersagen. Wissenschaftler haben indes anhand historischer Daten herausgefunden, dass konjunkturelle Schwächephasen Chancen für Menschen bieten, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen möchten. Die Gründungsgeschichten in diesem Beitrag sollen daher Mut machen und zeigen, wie aus einer Idee ein erfolgreiches Unternehmen entstehen kann.

Eine Eule vergleicht die Preise im Netz

Heute zuschlagen oder bis morgen warten? Vor dieser Frage stehen viele Verbraucher, die im Internet einen Flug buchen oder einen Fernseher kaufen. Schließlich können sich die Preise jederzeit ändern. Wer einen Überblick über alle Angebote erhalten möchte, muss viel Zeit investieren – oder eine Preissuchmaschine nutzen. Natürlich haben auch Händler und Hersteller Interesse an solchen Tools. An dieser Stelle tritt die von Simon Bierbaum entwickelte „Preiseule“ auf den Plan. Sein Programm ermöglicht es, die Preise des eigenen Sortiments und relevante Produkte der Mitbewerber ohne manuelle Recherche zu beobachten. Händler und Hersteller können sich so einen Marktüberblick verschaffen und ihre Preise anpassen.

Die Preiseule gibt es seit 2010. Damals fragte ein befreundeter Unternehmer bei Bierbaum an, ob er so ein Tool programmieren könne. Bierbaum, damals in einem Start-up beschäftigt, machte sich sofort an die Arbeit. „Die Entwicklung hat nur ein paar Tage gedauert, weil ich meinem Spezl das Tool möglichst schnell an die Hand geben wollte“, sagt er. Der Freund war zufrieden und nutzte die Anwendung sofort, Bierbaums Arbeit war getan.

Eigentlich wäre die Geschichte an diesem Punkt schon zu Ende gewesen. Doch einige Monate später erzählte der Freund einem seiner Kunden – einer deutschlandweit tätigen Händlerkette – von dem Tool. Das Unternehmen lud Bierbaum ein, das Produkt vorzustellen. „20 Minuten später hatte ich meinen ersten Kunden“, sagt er. Kurze Zeit später kam der nächste Kunde hinzu – und Bierbaum entschied sich dazu, eine GmbH mit dem Namen Carona zu gründen, um die Preiseule weiter zu vertreiben.

Bei der VR Bank München Land ist Simon Bierbaum seit seiner Jugendzeit Kunde. Deshalb war es naheliegend, 2012 auch sein Geschäftskonto beim Institut zu eröffnen. „Zum einen, weil ich gute Erfahrungen gemacht hatte. Andererseits wollte ich einen persönlichen Kontakt. Herr Hauser hat sich sehr viel Zeit genommen und mich über alle Besonderheiten eines Geschäftskontos aufgeklärt“, sagt Bierbaum. Dass sich der Ansprechpartner vor Ort bezahlt macht, merkte Bierbaum wenige Monate später. „Ich hatte mich bei den Kosten verrechnet und benötigte sehr kurzfristig einen Kredit. Den habe ich von der VR Bank auch sehr schnell bekommen, was mich sicherlich vor einigen schlaflosen Nächten bewahrt hat“, sagt der Gründer.

In den vergangenen Jahren hat sich die Carona GmbH mit ihrer Preiseule gut entwickelt. Aus dem Ein-Mann-Betrieb ist eine kleine Firma mit fünf Mitarbeitern geworden. „Wir sind zwar nicht der größte Anbieter am Markt. Aber wir haben uns eine gute Position in der Nische aufgebaut, da wir vielen Unternehmen spezielle und individuelle Lösungen anbieten“, sagt Bierbaum. Über die Jahre hat er weitere Leistungen der VR Bank München Land in Anspruch genommen. Beispielsweise sind eine Firmenkreditkarte, die betriebliche Altersvorsorge, die Firmenhaftpflicht und die Sachversicherung hinzugekommen. Für Franz Hauser ist das die Bestätigung dafür, sich auch für Existenzgründer viel Zeit zu nehmen und sie umfassend zu beraten. „Mit der Zeit wächst nicht nur das Vertrauen, sondern auch der Bedarf von Firmenkunden. Gemeinsam mit unseren Verbundpartnern finden wir dann stets eine Lösung, um alle Produkte aus einer Hand anzubieten“, sagt er.

Geschäftsfeld Existenzgründung

Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken begleiten Unternehmen in allen Phasen ihres Lebenszyklus – angefangen mit der Betriebsgründung. Auf diese Weise ermöglichen sie Investitionen in ihren Geschäftsgebieten, die Wachstum und Beschäftigung sicherstellen. Das bestätigt auch ein Blick in die Zahlen: 2019 vermittelten sie beispielsweise Startkredite der LfA Förderbank Bayern in Höhe von über 230 Millionen Euro sowie von der KfW Bankengruppe in Höhe von rund 50 Millionen Euro.

Semmeln und Brezn für das Allgäu

Wenn Silvano Schmidt eine Darlehens-Anfrage für eine Existenzgründung erhält, lässt er sich zunächst den Businessplan schicken. Diesen arbeitet der Gewerbekundenberater der VR-Bank Memmingen akribisch durch und formuliert Fragen für ein persönliches Gespräch. „Das ist ein Stresstest für den Gründer. Ich möchte zum Beispiel wissen, wie er Geld verdienen möchte, mit wie viel Kapital er plant, und was ihn von der Konkurrenz unterscheidet“, sagt Schmidt. Geschäftsidee- und konzept müssten gut beschrieben und schlüssig erläutert aus dem Dokument hervorgehen. Zudem überlegt sich der Bankberater, ob er selbst gerne Kunde des neuen Unternehmens wäre. Das klappt beispielsweise besonders gut, wenn jemand eine Pizzeria oder einen Friseurladen aufmachen möchte.

Bei Steffen Glöckler konnte sich Bankberater Schmidt gut vorstellen, Kunde zu werden. 2019 kam Glöckler mit der Geschäftsidee zur VR-Bank Memmingen, bei „Morgengold“ als Franchise-Nehmer einzusteigen. Das Unternehmen liefert frische Backwaren bis vor die Haustür. Dadurch sparen sich die Kunden den morgendlichen Weg zum Bäcker. Glöckler: „Zudem passt das Geschäftsmodell zum aktuellen Trend im Bereich Nachhaltigkeit. Es ist deutlich umweltschonender, wenn nur ein Auto von Tür zu Tür fährt, als wenn jeder selbst mit seinem Wagen zum Bäcker kommt.“

Glöckler ist bereits seit 2006 Kunde der VR-Bank Memmingen. Damals finanzierte er über das Kreditinstitut sein Eigenheim. Später kaufte er zwei Wohnungen über die Immobilienabteilung der VR-Bank und schloss dazu erneut einen Kreditvertrag ab. „Ich war schon als Privatkunde immer sehr zufrieden mit dem Angebot und der Beratung“, sagt Glöckler. Deswegen war es für ihn nur logisch, auch für sein neuestes Vorhaben in Kontakt mit dem Kreditinstitut zu treten.

Um ein Franchise-Unternehmen von Morgengold zu gründen, fragte Glöckler einen Kredit an. Mit dem Geld wollte er den Kundenstamm des damaligen Inhabers ablösen. Also stellte er einen Businessplan auf und reichte ihn bei der Bank ein. „Die Unterlagen waren einwandfrei aufbereitet. Anhand der historischen Zahlen des Vorgängers hatte Herr Glöckler sehr realistisch geplant und ein überzeugendes Gesamtkonzept vorgelegt“, sagt Schmidt. Somit sprach nichts gegen eine Finanzierung. Zur Wahl standen ein Kredit der VR-Bank Memmingen oder ein Förderkredit der KfW Bankengruppe. Glöckler entschied sich für den Kredit bei seiner Hausbank – einerseits aufgrund der guten Konditionen und andererseits, weil ihm die Bank den Kredit sofort bereitstellen konnte. „Ich musste dem Vorgänger und dem Unternehmen schnell zusagen. Deshalb war die Geschwindigkeit entscheidend“, sagt Glöckler.

Rückblickend hat der gesamte Prozess sehr gut funktioniert. Steffen Glöckler leitet mittlerweile den Morgengold-Lieferdienst im Allgäu. Das Geschäftsgebiet erstreckt sich in Ost-West-Richtung vom Ammersee bis nach Memmingen sowie in Nord-Süd-Richtung von Schwabmünchen bei Augsburg bis nach Kaufbeuren. Gemeinsam mit selbstständigen Unternehmern beliefert der Dienst rund 800 Kunden.

Die VR-Bank Memmingen freut sich, Teil der Erfolgsgeschichte zu sein. In Zukunft möchte das Kreditinstitut weitere Existenzgründer begleiten. „Das Geschäftsfeld ist ein Stück weit ein Alleinstellungsmerkmal. Regelmäßig kommen Neukunden, die bei anderen Banken generell keinen Kredit für eine Gründung erhalten – egal wie gut ihr Vorhaben ist. Wir freuen uns hingegen, neue Unternehmen von der Pike auf zu begleiten“, sagt Schmidt.

Um die Kompetenz der Bank in diesem Bereich bekannt zu machen, hält der Berater regelmäßig Vorträge, beispielsweise bei den Existenzgründerworkshops der lokalen Industrie- und Handelskammer. „Dort kann ich den potenziellen Unternehmern zeigen, worauf es beim Businessplan ankommt“, sagt Schmidt. Mit Erfolg: Nach dem jüngsten Vortrag kamen schon zwei konkrete Anfragen für einen Startkredit. Auch dort wird Schmidt den Businessplan detailliert lesen und sich vorstellen, ob er selbst gerne Kunde des künftigen Unternehmens wäre.

2019 mehr Neugründungen

2019 wurden in Bayern knapp 80.000 Gewerbebetriebe neu gegründet. Das bedeutet ein Plus von 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Bayerische Landesamt für Statistik ermittelt hat. Nicht miteinbezogen ist die Landeshauptstadt München, die bisher keine entsprechenden Daten veröffentlicht hat.

Artikel lesen
Praxis