Bankzentrale: Mit ihrem neuen Finanzzentrum setzt die Raiffeisenbank Straubing auf flexibles Arbeiten an einem Verwaltungsstandort sowie die räumliche Trennung von Beratung und Service.
Zwölf Monate sollte die Sanierung und Renovierung der Filiale in Dorfen der VR-Bank Taufkirchen-Dorfen dauern. „Mit dem Umbau ging es Anfang März 2024 los“, berichtet Richard Fugmann, Leiter Organisation bei der VR-Bank, „und am 13. März 2025 haben wir die Wiederöffnung unserer neuen Filiale gefeiert“. Ein Umbau, der ganz nach Plan verlief. „Die üblichen Katastrophen, die es so geben kann, blieben aus“, freut sich Fugmann.

Freuen sich über die neu gestaltete Filiale in Dorfen: Vorstand der VR-Bank Taufkirchen-Dorfen Markus Aigner (v. l.), Manuel Geidobler, Filialleiter in Dorfen, und Organisationsleiter des Umbaus, Richard Fugmann.
Architektonisch ist für Diskretion gesorgt
An diesem Morgen ist bereits einiges los in der Filiale mitten im Dorfener Ortskern. Mit Betreten der großzügig geschnittenen SB-Zone haben Kundinnen und Kunden der VR-Bank mehrere Optionen: Sie können Geld abheben oder einzahlen, sich an einen der beiden Service-Schalter wenden und am SB-Terminal ihren Kontoauszug ausdrucken. Was dabei gleich auffällt und Vorstand Markus Aigner betont: „Architektonisch ist alles so gestaltet, dass die Kundinnen und Kunden ihre Anliegen bei uns in der Bankstelle diskret erledigen können.“ Das sieht so aus: Die Geldautomaten, der Münzeinzahler oder Rollengeber befinden sich geschützt in den Ecken des Eingangsbereich der neuen Bankfiliale. „So lässt sich Geld abheben, ohne das Gefühl zu haben, jemand Fremden im Rücken stehen zu haben“, erklärt Aigner.

Mehr Diskretion: Die beiden Servicepoints sind durch eine durchsichtige Wand voneinander abgetrennt.
Ebenso sind die beiden Servicepoints, die Anlaufstellen rund um das Thema Zahlungsverkehr, unauffällig voneinander abgetrennt; es gibt eine durchsichtige Trennwand, die für Diskretion sorgt, aber sicht- und somit lichtdurchlässig ist. Und sogar, ein wenig versteckt, eine Sitz-Möglichkeit für Kundinnen und Kunden, jeweils direkt vor den Schaltern.
Sollte es mal zu einer kürzeren Wartezeit kommen, bietet das Foyer weitere Sitzgelegenheiten. „Dort können Besucherinnen und Besucher vor einem Beratungstermin gegebenenfalls kurz Platz nehmen“, sagt Filialleiter Manuel Geidobler. „Doch lange auf seinen Termin warten, das muss man bei uns natürlich nicht“, ergänzt Geidobler und geht ein paar Schritte in Richtung einer Holztür. Rechts und links daneben sind jeweils Glaswände, die den Blick auf den Beratungsbereich freigeben. „Durch diese Glaswände können unsere Mitarbeitenden aus dem Beratungsbereich einen Blick ins Foyer werfen, um zu schauen, ob ihre Gesprächspartnerin oder ihr Gesprächspartner schon in der Bankstelle angekommen ist.“

Auf den Kettenvorhängen sind zwei Motive aus Dorfen zu sehen. Kundinnen und Kunden würde diese beim Betreten des Beratungsbereichs sofort erkennen, berichtet Filialleiter Manuel Geidobler.
Jedes Beratungszimmer hat seine eigene Note
Weiter geht es in den Beratungsbereich. Auffallend dort sind die beiden von der Decke bis zum Boden reichenden Kettenvorhänge in der Mitte des Raums. „Ein Blickfang für unsere Kundinnen und Kunden“, sagt Filialleiter Geidobler. „Auf dem vorderen Vorhang ist der sogenannte Untere Markt hier in Dorfen zu sehen, das zweite Motiv zeigt das bei uns bekannte Hochwasserbecken. Die beiden Bilder stammen vom Dorfner Fotoclub.“ Eine raffinierte Idee: Die Motive betonen die Regionalität der VR-Bank Taufkirchen-Dorfen und sind ein Hingucker, gleichzeitig verstecken sie den großen Drucker im hinteren Teil des Raums.
Wer für einen Beratungstermin in die neue Dorfner Bankfiliale gekommen ist, kann sich zunächst in der Kaffeelounge mit einer Tasse Kaffee stärken, bevor es in eines der acht Beratungszimmer geht. „Jedes Zimmer sieht anders aus“, betont Umbau-Organisationsleiter Fugmann. Ob Wände, Mobiliar oder auch die Teppiche – kein Raum gleicht dem anderen. Mal gibt es Stühle, in einem anderen Zimmer Stehtisch und Hocker. Auch farblich hat jeder Raum seine eigene Note, mit einer jeweils markant gestalteten Wand. „Die Planung und die Bauleitung hat für uns die Firma Dreika aus Südtirol übernommen, die sich auf den Umbau von Geldinstituten spezialisiert hat“, berichtet Fugmann. „Die ausführenden Firmen und Handwerkerbetriebe stammen aber allesamt hier aus der Region. Wir haben Wert darauf gelegt, bei der Vergabe der handwerklichen Tätigkeit unsere Kunden aus der Region miteinzubinden.“

Jedes der acht Beratungszimmer ist unterschiedlich gestaltet und ausgestattet.
Die Filiale der VR-Bank in Dorfen gehört seit Jahrzehnten zum Ensemble am Rathausplatz. „Es stand nie zur Debatte, hier wegzugehen. Wir wollen mitten in Dorfen auch weiterhin präsent sein“, sagt Vorstand Aigner. „Marode Leitungen waren es allerdings, die uns gezwungen haben, unsere Bankstelle zu sanieren und renovieren. Dabei wurde das Gebäude komplett entkernt“, ergänzt Fugmann. Während der einjährigen Bauphase stand auf dem Parkplatz ein Container, in dem zumindest die Servicekasse untergebracht war. „Den Zeitplan konnten wir gut einhalten, dennoch war es uns wichtig, auch in dieser Zeit mit Service-Mitarbeitenden für unsere Kundinnen und Kunden vor Ort zu sein“, betont Geidobler. „Andere Mitarbeitende haben wir während des Umbaus auf andere Filialen der VR-Bank Taufkirchen-Dorfen verteilt.“

Die Filiale befindet sich im Ortskern am Rathausplatz in Dorfen.
Beratungsbereich getrennt von den Teamzimmern
Vorbild für die Neugestaltung der Räumlichkeiten am Rathausplatz in Dorfen sei der Umbau der Taufkirchner Bankstelle gewesen. „Dort haben wir bereits vor drei Jahren Erfahrungswerte gesammelt“, sagt Vorstand Aigner. Auch in Taufkirchen habe es sich bewährt, fährt Aigner fort, den Bereich, in dem sich die Kundinnen und Kunden aufhalten, von dem Teambereich, der sich hier in Dorfen im ersten Stock befindet, zu trennen. Diesen betreten nur Bank-Mitarbeitende, im Erdgeschoss finden die Gespräche mit Kundinnen und Kunden statt.

Die einzelnen Beratungszimmer können die Mitarbeitenden für Kundengespräche reservieren.
„Wenn unsere Mitarbeitenden einen Beratungstermin planen, dann werfen sie nicht nur einen Blick in ihren eigenen Kalender, sondern buchen für das Gespräch auch gleich ein Beratungszimmer“, erklärt der Vorstand. Kunde und Berater können so abseits der Teambüros in aller Ruhe miteinander sprechen. „Und sollten jüngere Kinder bei einem Termin mitkommen, käme auch unser sogenanntes Familienzimmer infrage.“ Darin findet sich ein niedriges Tischchen mit Lesestoff für den Nachwuchs.
Teambüros und Rückzugsräume
Die Mitarbeitenden der Filiale Dorfen beraten selbstverständlich auch digital – diese Gespräche lassen sich, wenn unten im Beratungsbereich ein Zimmer frei ist, ebenso ein Stockwerk höher durchführen. Allerdings nicht in einem der Teambüros. Ein langes Gespräch würde die Kolleginnen und Kollegen ja nur stören. Der Arbeitsbereich für die Mitarbeitenden im ersten Stock bietet mehrere Räumlichkeiten und Rückzugsräume – je nach Bedarf. An frühere Telefonzellen erinnernde, kleine Kabinen eignen sich für ein Gespräch eines Mitarbeitenden mit Kundinnen und Kunden. „In unserem Zugabteil ist Platz für mehrere Mitarbeiter. Dorthin können sie sich zurückziehen, wenn sie untereinander ein vertrauliches Gespräch führen wollen“, sagt Aigner.

Ungestörtes Beratungsgespräch: Ohne Kolleginnen und Kollegen in den Teambüros zu stören, lassen sich Gespräche perfekt von der Telefoncube aus führen.
Insgesamt gibt es für die Mitarbeitenden 27 Arbeitsplätze: Sowohl in den Teambüros als auch in einem Raum, der eine ruhige Arbeitsatmosphäre bietet und in dem keine Telefonate geführt werden sollten. „Feste Plätze haben wir nicht“, erklärt Geidobler. „Wir suchen uns flexibel einen Platz aus. Dieses System bewährt sich, weil sich zum Beispiel auch unser Versicherungsreferent einen Platz aussuchen kann, wenn er gelegentlich in der Filiale arbeitet.“ Einzelbüros gibt es somit in der Bankstelle in Dorfen nicht mehr. „Wir fördern auf diese Weise auch den Austausch unserer Mitarbeitenden untereinander“, sagt der Leiter der Filiale. Und Möglichkeiten, sich zurückzuziehen, sind dennoch genügend vorhanden.

In der Filiale in Dorfen gibt es keine festen Arbeitsplätze mehr. Die Mitarbeitenden suchen sich morgens einen Schreibtisch aus, wie in diesem Bild im Ruheraum.
Mit Laptop und Headset ausgestattet findet jeder Mitarbeitende seinen Arbeitsplatz für den jeweiligen Tag. „Wobei wir darauf achten, ist, dass immer wieder andere nebeneinandersitzen. Das klappt gut und ist uns wichtig“, sagt der Filialleiter. Und nach getaner Arbeit können die Arbeitsgeräte entweder im persönlichen Schließfach verstaut oder für das mobile Arbeiten mit nach Hause genommen werden.

Richard Fugmann zeigt die Schließfächer für die Mitarbeitenden, in denen sie Laptops oder andere persönliche Gegenstände verstauen können.
Sozialraum und Kaffeeküche
Herzstück des Arbeitsbereichs im ersten Stock der neuen Bankfiliale ist der Sozialraum. „Hier wird mittags gegessen, in der Küche können wir gemeinsam kochen und hier ist genug Platz, um mit dem gesamten Team Besprechungen abzuhalten“, sagt Geidobler. Daher ist auch der Sozialraum mit einem großen Monitor für Präsentationen ausgestattet.

Herzstück der Filiale: Der Sozialraum, in dem mittags gegessen wird, aber ebenso Besprechungen in größerer Runde abgehalten werden können, erzählen Manuel Geidobler (v. l.), Richard Fugmann und Markus Aigner.
„Die Kaffeemaschine allerdings steht bewusst nicht im Sozialraum, sondern mittendrin im Teambereich“, fügt Geidobler hinzu. „Wer aufsteht und sich einen Kaffee holt, kommt so mit einer Kollegin oder einem Kollegen leichter ins Gespräch. Die Kaffeeküche soll einen idealen Treffpunkt für eine kurze Arbeitspause darstellen.

Treffpunkt Kaffee: Die Kaffeemaschine stehz bewusst nicht im Sozialraum, sondern im Teambereich und bildet so einen idealen Treffpunkt für eine kurze Pause.
Ein gutes Raumklima entsteht dank der guten Durchlüftung. Für den Sommer gäbe es eine Klimaanlage. „Den Strombedarf für unsere Klimaanlage decken wir mit unserer eigenen PV-Anlage, verteilt über drei Dächer“, berichtet Fugmann. Das Jahr hindurch ist zudem eine Lüftungsanlage in Betrieb. „Das ist sehr angenehm für Mitarbeitende und Besucher, gerade dort, wo ein direktes Fenster fehlt“, weiß Geidobler. Und im Winter profitieren sie künftig von ihren neuen Fenstern, die für eine wesentliche bessere Dämmung sorgen.
Das Trio aus Vorstand, Filialleiter und Orgaleiter freut sich über einen überaus gelungen Umbau, der zwar wegen maroder Leitungen nötig war, aber ihnen nun eine den heutigen Anforderungen mehr als entsprechende und ansprechende Arbeitsatmosphäre bietet: eine Bankstelle mitten in Dorfen, in der sich Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeitende wohlfühlen können.