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Herr Burgmann, Sie betreuen bei der VR-Bank Landsberg-Ammersee wohlhabende Privat- und Firmenkunden. Mit welchem Wort würden Sie Ihre Tätigkeit umschreiben?

Marco Burgmann: Abwechslungsreich.
 

Inwiefern?

Burgmann: Weil kein Tag wie der andere ist. Jede Kundin, jeder Kunde hat eigene finanzielle Ziele. Meine Aufgabe ist es, individuell auf die Bedürfnisse einzugehen und maßgeschneiderte Lösungen zu finden. Um das einmal konkret zu machen: Am Vormittag besuche ich einen 65-jährigen Landwirt auf seinem Hof. Seine Finanzwünsche unterscheiden sich stark von jenen eines jungen Firmengründers, der nachmittags in die Geschäftsstelle kommt. Es liegt an mir, jeweils die passende Anlagestrategie zu erarbeiten. Schön ist es immer, wenn man gemeinsam eine Lösung beschließt, sich später wiedertrifft und die Kunden dann immer noch begeistert sind. Das ist eine tolle Bestätigung für die eigene Arbeit.
 

War für Sie schon immer klar, dass Sie in einer Bank arbeiten möchten?

Burgmann: Ursprünglich wollte ich in der IT-Branche anfangen und habe in der Schule den Schwerpunkt auf Informatik gesetzt. Allerdings habe ich schnell festgestellt, dass mir dort der Kontakt zu anderen Menschen fehlt. Auf der Suche nach einer Alternative bin ich auf die Bankenbranche gestoßen, da ich die Themen Geld und Finanzen schon immer spannend fand. In der Folge habe ich bei einer Genossenschaftsbank die Ausbildung zum Finanzassistent durchlaufen, also quasi eine Banklehre mit Zusatzqualifikation. Anschließend habe ich als Finanzplaner gearbeitet und nebenberuflich den Bachelor of Arts in Banking and Finance an der FOM Hochschule in Essen erworben.
 

Frau Mark, was schätzen Sie an Ihrem Job als Bankberaterin?

Karolin Mark: Ich bin bei der VR-Bank Würzburg als Leiterin Gewerbekunden beschäftigt und begleite in dieser Position vor allem Selbstständige und kleine Betriebe aus zahlreichen Branchen. An der Tätigkeit schätze ich vor allem den spannenden Kundenkontakt. Die Menschen, die zu mir kommen, möchten ein Unternehmen aufbauen. Das erfordert Mut, Risikobereitschaft und Leidenschaft. Dementsprechend habe ich es mit vielen interessanten Charakteren zu tun, die für ihre Tätigkeit brennen. Sie zu begleiten und ihnen dabei zu helfen, ihre Träume zu verwirklichen, ist eine tolle Aufgabe.
 

Haben Sie dafür ein Beispiel?

Mark: Zahlreiche, aber besonders ist mir folgende Geschichte im Gedächtnis geblieben: Vor einigen Jahren sind zwei Handwerker auf mich zugekommen. Sie waren grundsätzlich zufrieden mit ihrem Job, hatten aber gleichzeitig eigene Ideen, was sie als Chefs anders machen würden. Schon beim ersten Termin habe ich gemerkt, mit wie viel Feuer und Engagement sie dabei sind. Wir haben dann gemeinsam ihr Vorhaben durchgesprochen und sie haben letztlich den Schritt in die Eigenständigkeit gewagt. Heute führen sie erfolgreich ein Unternehmen. Da bin ich schon zu einem gewissen Teil stolz, dazu beigetragen zu haben.
 

Wie sind Sie zur VR-Bank Würzburg gekommen?

Mark: Ich habe nach dem Abitur ein duales Studium bei einer Landesbank durchlaufen. Nach dem Abschluss wollte ich in die Firmenkundenberatung einsteigen, dazu hätte ich jedoch einige Zeit in der Marktfolge arbeiten müssen. Also habe ich mich nach Alternativen umgeschaut und bin auf die VR-Bank Würzburg gestoßen. Dort wurde mir die Chance gegeben, erst als Trainee und anschließend als Firmenkundenberaterin tätig zu sein. Das war 2011. Ab 2018 habe ich dann das Team Gewerbekundenberatung aufgebaut. Heute leite ich die Abteilung, die neben mir aus drei Beratern und zwei Assistenzen besteht. Es ist super, dass ich diese Chance bekommen habe. Das zeigt: Bei VR-Banken wird man gefördert und hat die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen.
 

Herr Burgmann, haben Sie sich bewusst für eine Genossenschaftsbank entschieden?

Burgmann: Ich habe mich sowohl bei der Sparkasse als auch der Genossenschaftsbank in meinem Heimatort beworben. Die Unternehmenskultur in der Genossenschaftsbank war schon damals einfach eine ganz andere, es gab dort ein sehr familiäres Arbeitsklima und kurze Entscheidungswege. Während der Ausbildung habe ich zudem die Werte und Besonderheiten von Genossenschaften intensiv kennengelernt, was mich in meiner Entscheidung noch einmal bestärkt hat. Als ich 2016 nach Bayern gezogen bin, habe ich mich dann bewusst bei einer Genossenschaftsbank, der VR-Bank Landsberg-Ammersee, beworben.

„Wir sprechen nicht mehr von Kundinnen und Kunden, sondern von Fans.“

Marco Burgmann, VR-Bank Landsberg-Ammersee

Was macht aus Ihrer Sicht einen guten Bankberater, eine gute Bankberaterin aus?

Burgmann: Ein guter Berater lässt sich auf die Kunden ein und weiß genau, welche Erwartungen sie haben. Nur so kann er sie dabei unterstützen, ihre finanziellen Ziele zu erreichen. Wir haben bei der VR-Bank Landsberg-Ammersee dazu das Konzept „Fanmacher“ etabliert und sprechen nicht mehr von Kundinnen und Kunden, sondern von Fans. Dahinter steckt die Motivation, die Erwartungen der Menschen nicht nur zu erfüllen, sondern überzuerfüllen. Das heißt: Jeder Kunde sollte immer den Eindruck haben, dass er mehr erhalten hat, als er erwartet hatte. Im Idealfall muss er die Antwort auf die Frage „Würde etwas fehlen, wenn es Ihre VR-Bank und Ihren Berater nicht gäbe?“ mit einem deutlichen „Ja“ beantworten. Bezogen auf meine Tätigkeit heißt das etwa, nicht nur das Geld der Kunden sinnvoll anzulegen, sondern sie weitergehend zu unterstützen. Bei einem älteren Kunden könnte das beispielsweise sein, ihn auf das Thema Vorsorgevollmacht aufmerksam zu machen. Das ist für viele Menschen der erste Anstoß, sich mit solchen Themen zu beschäftigen. Dafür sind viele sehr dankbar, denn sie merken, dass wir uns vollumfänglich für sie einsetzen. Dazu passt auch, dass wir in der Region gemeinnützige Vereine und Institutionen tatkräftig unterstützen - das rundet für unsere Kundinnen und Kunden das Gesamtbild unserer Bank ab.

Mark: Das ist im Bereich Gewerbekunden genauso. Viele Unternehmer sind ja in Personalunion die Marketingabteilung, das Rechnungswesen und gleichzeitig noch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zuständig. Deshalb sind sie häufig sehr dankbar, wenn man mit ihnen auf Augenhöhe spricht und dabei Impulse gibt, Risiken aufzeigt oder als Sparringspartner auftritt.
 

Welche Fähigkeiten benötigen Bankberaterinnen und -berater?

Mark: Zum einen müssen sie natürlich fachlich kompetent sein und sich auf dem Laufenden halten. Es ist essenziell, etwa über die aktuellen Förderprogramme Bescheid zu wissen. Zum anderen ist Empathie sehr wichtig. Man sollte in der Lage sein, sich in die Kundinnen und Kunden hineinzuversetzen. Dazu ist es gut, dass man Stück für Stück über die Besonderheiten der jeweiligen Branche erfährt. Wenn ich den fünften Metzger oder Tankstellenbetreiber berate, dann weiß ich, worauf es zu achten gilt und welche Risiken lauern.

Burgmann: Neben dem fachlichen Wissen ist es zudem nie verkehrt, sich für aktuelle Themen zu interessieren. Ein Coach hat mir einmal gesagt: Ein guter Berater liest zuerst das Handelsblatt und anschließend die Bild-Zeitung. Da ist aus meiner Sicht viel Wahres dran. Was außerdem wichtig ist: Man sollte Produkte gut erklären können. Ein Beispiel: Mit typischen Begriffen aus dem Börsenalltag wie Mischfonds, Derivate oder Thesaurierung können viele Menschen nichts anfangen. Also versuche ich, Fachchinesisch zu vermeiden, um die Kundinnen und Kunden nicht zu verwirren. Wichtig ist, dass es mir gelingt dem Kunden das notwendige Verständnis für die angebotene Lösung zu vermitteln, dann anders als beispielsweise bei einem Autokauf, kann ein Bankprodukt nicht angefasst werden, es schmeckt oder riecht nicht und hat auch keinen Motor, den man anlassen könnte.

„Bankberatung ist eine spannende Tätigkeit, die auch morgen noch gebraucht wird.“

Karolin Mark, VR-Bank Würzburg

Für immer mehr Menschen ist es wichtig, dass sie der Job erfüllt und sie eine Tätigkeit ausüben, bei der sie selbst gestalten und ihre persönlichen Werte ausleben können. Finden Sie, dass Ihre Tätigkeit sinnstiftend ist?

Burgmann: Definitiv. Schon während der Ausbildung hat sich herauskristallisiert, dass ich vor allem im Bereich der Geldanlage arbeiten möchte. Ich finde es spannend, etwa die Börsenkurse zu verfolgen oder mich mit Anleihen zu beschäftigen. Deshalb habe ich auf meine aktuelle Position als Leiter des VR-Vermögenkundenzentrums hingearbeitet und entsprechende Fortbildungen absolviert. Nun kann ich den Menschen bestmöglich dabei helfen, die für sie passende Geldanlage zu finden. Meine Tätigkeit passt somit ideal zu meinen Interessen und meinen Fähigkeiten. Auch generell finde ich, dass wir Bankberater eine sinnstiftende Arbeit leisten. Denn wir helfen den Menschen dabei, ihre Ziele und Wünsche zu erreichen. Ohne uns würden sie vielleicht nicht in ihrem Traumhaus wohnen oder ihr Traumauto fahren.

Mark: Wenn ich abends vom Büro durch die Innenstadt nach Hause laufe, dann komme ich an vielen Geschäften unserer Kundinnen und Kunden vorbei. Als Finanzpartner sind wir ein wichtiger Teil ihrer geschäftlichen Tätigkeit und haben sie dabei begleitet, ihre Vision wahr zu machen. Auch in den Gesprächen spüre ich regelmäßig den Dank für die Unterstützung. Insofern finde ich unbedingt, dass die Arbeit als Bankberaterin sinnstiftend ist.
 

Immer mehr Leistungen werden digitalisiert. Braucht es in zehn Jahren noch Bankberaterinnen und Bankberater?

Burgmann: Die Bedeutung der Online-Kanäle wird sicherlich weiter zunehmen. Ich bin jedoch der Meinung, dass die Digitalisierung für uns Bankberater eher von Vorteil ist. Denn digitale Prozesse helfen uns, im Rahmen der genossenschaftlichen Beratung die Bedürfnisse der Menschen noch besser zu erkennen und zu bedienen. Gleichzeitig braucht es aus meiner Sicht einen Spezialisten, der die finanziellen Ziele gemeinsam mit den Kunden analysiert und passende Produkte auswählt. Das kann ein rein digitaler Prozess so nicht leisten. Deshalb bin ich überzeugt, dass Bankberater auch in Zukunft gebraucht werden.

Mark: Dem stimme ich zu. Natürlich können die Kundinnen und Kunden heutzutage viele Leistungen selbst abwickeln, etwa den Zahlungsverkehr. Dennoch wünschen sie sich den persönlichen Kontakt und unsere Expertise. Es mag Gewerbekunden geben, die Lust und Zeit haben, sich durch die verschiedenen Förderprogramme zu wühlen und die entsprechenden Formulare eigenständig auszufüllen. Doch die meisten wollen ihre Zeit lieber anders investieren. Sie sind froh, wenn wir ihnen kompetent weiterhelfen. Das hat sich auch während der Corona-Pandemie gezeigt, wo die Menschen dankbar waren, dass wir sie in unsicheren Zeiten begleitet und beispielsweise auf mögliche Hilfsgelder aufmerksam gemacht haben. Ich bin überzeugt: Bankberatung ist eine spannende Tätigkeit, die auch morgen noch gebraucht wird.
 

Frau Mark, Herr Burgmann, vielen Dank für das Gespräch!

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