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Herr Müller, zwischen der Allianz und Bayerns Genossenschaftsbanken besteht schon seit mehr als 80 Jahren eine Vertriebskooperation. Was waren die Ursprünge und Meilensteine der Zusammenarbeit?

Joachim Müller: Offiziell arbeiten die Allianz und die Genossenschaftsbanken in Bayern seit mittlerweile über 80 Jahren eng zusammen. Dabei reichen die Verbindungen schon viel länger zurück: Bereits um die Jahrhundertwende – und hier meine ich nach 1899 – hatten verschiedene landwirtschaftliche Organisationen in Bayern – darunter auch der Bayerische Landesverband Landwirtschaftlicher Darlehenskassenvereine – Haftpflichtverträge mit der noch jungen Allianz Versicherungs-Aktien-Gesellschaft abgeschlossen. In den dreißiger Jahren trat der Bayerische Landesverband Landwirtschaftlicher Genossenschaften – der spätere Bayerische Raiffeisenverband e.V. – an die Stelle einzelner Verbände und in deren Verträge mit der Allianz ein. Der Startschuss zur offiziellen Empfehlung des Landesverbands, die Produkte der Allianz zu vermitteln, fiel dann 1937. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg stieg der Bedarf nach Absicherung gewerblicher und privater Risiken an. Die Genossenschaftsbanken konnten ihr Versicherungsgeschäft kontinuierlich ausbauen und immer mehr Produkte der Allianz in ihr Angebotsportfolio aufnehmen. Diese intensive Zusammenarbeit dauert bis heute an.
 

Die Allianz und die Genossenschaftsbanken wollen die Zusammenarbeit im Freistaat langfristig fortführen. Besiegelt haben Sie das mit einem erneuerten Kooperationsvertrag, der bis 2033 läuft. Auf welche Rahmenbedingungen haben Sie sich geeinigt?

Jürgen Gros: Wir haben uns sehr schnell darauf verständigt, die bewährten Elemente des bisherigen Vertragswerks fortzuführen. Das heißt, auch künftig werden den Banken, die mit der Allianz kooperieren, Erträge zufließen – ergänzend zu den bankindividuell ausgehandelten Provisionen. In der Summe wird fortgeführt, was sich seit dem Vertragsabschluss 2005 bewährt hat. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken dürfen darauf vertrauen, dass seitdem erworbene Ansprüche bis 2033 weiter dotiert werden. Das ist für die Institute weiterhin ein attraktives Paket und gibt ein hohes Maß an Planungssicherheit bis ins übernächste Jahrzehnt.

Herr Dr. Gros, als Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern haben Sie für die Volksbanken und Raiffeisenbanken die Gespräche über den neuen Kooperationsvertrag geführt. Was waren für Sie die leitenden Momente?

Gros: Wir waren uns mit der Allianz von Anfang an in drei Punkten einig: Erstens, die in über acht Jahrzehnten gewachsene Kooperation sollte fortgeführt werden. Zweitens, bewährte Vertragsinhalte sollten auch künftig gelten. Und drittens, wo Veränderungsbedarf bestand, sollte gehandelt werden. Beim letzten Punkt galt es, einen Interessenausgleich zwischen Allianz sowie den Volksbanken und Raiffeisenbanken zu finden. Da plaudere ich kein Geheimnis aus, wenn ich verrate, dass wir lange mit der Allianz verhandelt haben, um die Interessen unserer Mitglieder zu wahren. Wichtig ist, dass wir uns am Ende auf ein sehr gutes Ergebnis geeinigt haben.


Wie haben Sie beide die Gesprächsatmosphäre wahrgenommen?

Müller: Wir haben lange und sehr intensiv verhandelt – aber immer mit dem klaren Ziel vor Augen, die vertraglichen Voraussetzungen für eine weiterhin sehr vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit sicherzustellen. Die Verhandlungen wurden von beiden Seiten mit hohem Respekt, Verständnis füreinander und stets auf Augenhöhe geführt. Genau das macht diese wertvolle Partnerschaft schon seit Jahrzehnten aus.

Gros: Dem kann ich nur zustimmen. Die Gespräche waren mitunter hart in der Sache, aber immer von großer Fairness und gegenseitiger Wertschätzung geprägt.
 

Die Allianz kooperiert auch mit anderen Banken. Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere an der Kooperation mit den bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken?

Müller: Das Besondere ist, dass es zwischen den Primärbanken und der Allianz einen ständigen Austausch gibt. Bei dieser Beziehungspflege spielt der bereits 1983 ins Leben gerufene Genossenschaftsbeirat eine wichtige Rolle: Wir erörtern in diesem Gremium die strategischen Themen der Kooperation – immer offen, transparent und partnerschaftlich. Ein weiterer Punkt ist die starke personelle Präsenz von Allianz-Spezialisten in den Volksbanken und Raiffeisenbanken. Das ist die Grundlage für eine hervorragende gemeinsame Betreuung der Bankkunden in Versicherungsfragen und damit für das erfolgreiche Geschäft: 2018 arbeiteten in Bayern über 190 Volksbanken und Raiffeisenbanken mit der Allianz zusammen und steuerten für die Allianz in Bayern beispielsweise einen signifikanten Anteil zum Neugeschäft in der Lebensversicherung bei. Auch der Anteil am Sach-Bestand ist bedeutend. Das wissen wir sehr zu schätzen.
 

Wenn der neue Kooperationsvertrag ausläuft, wird die Kooperation zwischen der Allianz und den bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken rund 100 Jahre bestehen. Was geben Sie denen mit auf den Weg, die dann über eine Fortführung der Zusammenarbeit reden werden?

Jürgen Gros (lacht): Es ist ja nicht ganz auszuschließen, dass das Thema Ende des nächsten Jahrzehnts wieder auf meinem Schreibtisch landet. Und dann greifen wir gerne auf den Erfahrungsschatz aus den letzten Runden zurück. Unabhängig davon: Bewährtes sich weiter bewähren zu lassen und gleichzeitig die Grundlagen dafür zu schaffen, dass Bewährtes weiterhin in die Zeit passt, das ist ein guter Verhandlungsansatz.
 

Vielen Dank für das Gespräch!

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