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Luftaufnahme der Munich International School (MIS) am Starnberger See.

Die Munich International School (MIS) gehört zu den renommiertesten Privatschulen Deutschlands. 1966 gegründet, bezog sie 1968 Schloss Buchhof bei Starnberg. Heute besuchen mehr als 1.200 Schülerinnen und Schüler aus über 65 Nationen die MIS, der in die Natur eingebettete Campus umfasst 26 Hektar. Unterrichtssprache ist Englisch. Wer genau die MIS besucht, ist deren gut gehütetes Geheimnis, aber so viel kann gesagt werden: Die Wirtschaftseliten des Lands schätzen die MIS als Ausbildungsstätte für ihren Nachwuchs. Dafür bezahlen sie altersabhängig bis zu rund 25.000 Euro Schulgebühren pro Jahr.

Abgehoben ist die Schule trotzdem nicht, sondern im Gegenteil in der Region sehr gut vernetzt. Das ist auch die Energie-Genossenschaft Fünfseenland mit Sitz in Herrsching am Ammersee – und so kam es, dass Schule und Genossenschaft zu einem Energieprojekt zusammenfanden, das für beide Seiten einen großen Nutzen hat. Denn die MIS war auf der Suche nach einem Partner, um ihren beträchtlichen Strom- und Wärmeverbrauch aus ökonomischen und ökologischen Gründen zu optimieren. Die Energie-Genossenschaft Fünfseenland brachte die dafür nötige Projekterfahrung mit. Unter anderem hat sie die Energieversorgung des Schulzentrums in Gilching auf neue Beine gestellt. Christoph Winkelkötter, Wirtschaftsförderer der Region StarnbergAmmersee, erkannte das Potenzial einer Zusammenarbeit und stellte den Kontakt her.

„Die MIS ist eine traditionsreiche Einrichtung, die mit dem Zuwachs an Schülerinnen und Schülern über die Jahre mitgewachsen ist. Ausgehend von Schloss Buchhof kamen mit der Zeit viele weitere Gebäude hinzu, zuletzt eine Vierfachturnhalle. Allerdings hatte auch fast jedes Objekt eine eigene Heizung und einen eigenen Stromanschluss mit Zähler. Über die Jahre entwickelte sich so bei der Energietechnik eine bunte Mischung aus Alt und Neu“, erzählt Gerd Mulert, Vorstandsvorsitzender der Energie-Genossenschaft Fünfseenland. Hohe Kosten und ein hoher Wartungsaufwand für die Hausmeister seien die Folge gewesen.

Also setzten sich Schule und Genossenschaft zusammen, um gemeinsam ein Energiekonzept für den gesamten Campus zu entwickeln. „Wichtig ist bei solchen Projekten, die energetische und wirtschaftliche Optimierung gemeinsam zu betrachten. Beides gehört untrennbar zusammen. Dafür braucht es den Blick von oben“, sagt Mulert. Denn nicht immer sei es bei einer energetischen Sanierung wirtschaftlich sinnvoll, die Technik maximal auszureizen. Mulert: „Man kann sich auch verkünsteln.“

Eine Heizzentrale für alle Gebäude

Schließlich schlug die Energie-Genossenschaft der Schule vor, alle dezentralen Heizanlagen in den verschiedenen Gebäuden stillzulegen und stattdessen mit einer einzigen Energiezentrale zu planen. Das Konzept sah außerdem vor, möglichst viel Strom selbst zu produzieren und den gesamten Campus über einen Anschluss zu versorgen. In die Überlegungen flossen auch die rechtlichen Rahmenbedingungen und mögliche Förderungen ein. „Das ist ein extrem komplexes Thema, das einer gründlichen Planung bedarf“, sagt Mulert. In den Gesprächen kamen Genossenschaft und MIS jedoch zu der gemeinsamen Überzeugung, dass die Pläne umsetzbar sind und auch umgesetzt werden sollen.

Das Projekt im Detail: Rund 40 Prozent weniger CO2-Ausstoß

Wenn die Abwärme bei der Stromproduktion dazu verwendet werden kann, um zum Beispiel Gebäude zu heizen, wird die Primärenergie besonders sparsam und effektiv genutzt. Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) heißt das im Fachjargon. Weil der Gesetzgeber die Energiewende vorantreiben will, werden KWK-Anlagen nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) gefördert – ähnlich wie zum Beispiel Photovoltaik- oder Biogas-Anlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

Diesen Umstand machten sich auch die Energie-Genossenschaft Fünfseenland und die Munich International School zunutze. Die Genossenschaft legte alle bisherigen Heizungen in den einzelnen Häusern still und errichtete dafür in einem Gebäudekeller eine Heizzentrale mit zwei Blockheizkraftwerken (BHKW), die mit einer Leistung von je 50 Kilowatt Strom und Wärme produzieren. Die Wärme wird über ein kleines Nahwärmenetz an alle Gebäude auf dem Schulcampus verteilt. Um Spitzen beim Wärmebedarf abzudecken, wurde zusätzlich ein mit Erdgas betriebener Heizkessel installiert, der bei Bedarf einspringt. Auch die beiden BHKW werden mit Erdgas betrieben.

Der Strom aus den BHKW wird direkt in der Schule verbraucht. Außerdem wurde auf einem Dach eine große Photovoltaik-Anlage installiert, deren Strom soweit möglich ebenfalls direkt in der Schule verbraucht wird. „Das passt gut zusammen, denn wenn die Sonne scheint und die Photovoltaik-Anlage viel Strom produziert, ist auch der Strombedarf der Schule am höchsten, zum Beispiel weil die Klimaanlagen laufen oder in der Mensa gekocht wird“, sagt Mulert. Eine weitere PV-Anlage ist auf der neuen Vierfachturnhalle geplant.

Überschüssiger Strom aus den Anlagen wird in das öffentliche Netz eingespeist. Dafür erhält die Schule eine Vergütung. Um die Abrechnung zu erleichtern, fasste die Genossenschaft die komplette Stromversorgung auf dem Campus zu einem Hausnetz zusammen, das nur an einem Punkt mit dem öffentlichen Stromnetz verknüpft ist. Bis dahin verfügte jede „Kundenanlage“ der Schule über einen eigenen Netzanschluss. Der Begriff der Kundenanlage stammt aus dem Energiewirtschaftsgesetz und meint in der Regel ein Gebäude oder einen Gebäudekomplex mit eigenem Netzanschluss. „Wir haben aus vielen Kundenanlagen eine gemacht und die dazugehörigen Zähler stillgelegt. Nun läuft der Strom, den die Schule sowohl ins öffentliche Netz einspeist als auch daraus bezieht, über einen einzigen Zähler“, sagt Mulert.

Gleichzeitig wurden auf dem Campus weitere Maßnahmen umgesetzt, um die Energie möglichst effizient zu nutzen. Zu den wichtigsten Teilprojekten gehörte ein professionelles Energie-Monitoring mit 30 bis 40 digitalen Zählern, die miteinander vernetzt sind. Seitdem lässt sich genau analysieren, wo wie viel Strom und Wärme verbraucht wird. In der Folge wurde die Anlagentechnik an vielen Stellen optimiert, einige Gebäude wurden zusätzlich gedämmt. Auch bei der Raumbelüftung und beim Licht gab es Einsparpotenzial. Unter anderem wurde die Beleuchtung der Schule weitgehend auf stromsparende LED umgestellt. „Das hat einen erheblichen Effekt“, sagt Mulert. Durch die Kraft-Wärme-Kopplung, die Photovoltaik-Anlage und die ergänzenden Maßnahmen konnte die Munich International School den Bedarf an Primärenergie und damit ihren CO2-Ausstoß um rund 40 Prozent reduzieren.

Mulert ist bewusst, dass Erdgas aus fossilen Quellen stammt und damit die Heizzentrale der Munich International School nicht klimaneutral ist. „Wir haben das kritisch hinterfragt, letztlich waren aber alle anderen Optionen nicht wirtschaftlich oder sind aus anderen Gründen ausgeschieden“, berichtet der Vorstandsvorsitzende der Energie-Genossenschaft Fünfseenland. Eine mit Hackschnitzeln betriebene Heizzentrale ließ sich wegen des Raumbedarfs nicht realisieren, außerdem hätte sich dann die Strom- und Wärmeproduktion nicht kombinieren lassen – ein wesentlicher Eckpunkt des Konzepts. „Jede Kilowattstunde, die selbst erzeugt wird, ist ein Gewinn für die Schule“, sagt Mulert.

Finanzierungs-Contracting als beste Lösung

Beide Parteien einigten sich zudem darauf, die Anlagen über ein sogenanntes „Contracting-Modell“ zu finanzieren (zu den verschiedenen Contracting-Varianten siehe Kasten). Die Energie-Genossenschaft Fünfseenland hat die gesamten Anlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung auf dem Gelände der MIS auf eigene Rechnung geplant und gebaut und anschließend für 20 Jahre an die Schule verpachtet. „Finanzierungs-Contracting“ nennt sich das. Die MIS ist nun Betreiberin der Anlagen, wird bei der Betriebsführung allerdings von der Genossenschaft unterstützt. Das betrifft vor allem Service und Wartung. Für Pacht und Betriebsführung zahlt die Schule einen monatlichen Betrag an die Genossenschaft, die damit ihre Investitionen refinanziert. Spätestens mit Vertragsende nach 20 Jahren gehen sämtliche von der Genossenschaft finanzierten Anlagen automatisch und ohne weitere Zahlungen in das Eigentum der MIS über. Die Schule hat aber auch die Möglichkeit, die Anlagen bereits nach fünf Jahren Vertragslaufzeit abzulösen, wenn sie das möchte.

Was ist „Energie-Contracting“?

Die DIN-Norm 8930-5 definiert „Energie-Contracting“ als „zeitlich und räumlich abgegrenzte Übertragung von Aufgaben der Energiebereitstellung und Energielieferung auf einen Dritten, der im eigenen Namen und auf eigene Rechnung handelt“. Ziel ist es, durch eine Optimierung der Anlagen und Prozesse Einspar-Potenziale zu heben, die Umwelt zu schonen und einen wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten. Es wird zwischen vier Contracting-Varianten unterschieden:

  1. Energieliefer-Contracting: Der Dienstleister plant und errichtet auf eigene Kosten eine Energieerzeugungsanlage und liefert anschließend die Energie an den Auftraggeber auf Basis von Langzeitverträgen.
  2. Einspar-Contracting: Der Dienstleister optimiert die Gebäudetechnik und den Gebäudebetrieb auf Basis einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber, um den Energieverbrauch zu senken.
  3. Finanzierungs-Contracting (Anlagen-Leasing): Der Dienstleister plant, baut und finanziert eine Anlage zur Energieerzeugung, die er an den Auftraggeber verpachtet. Dieser betreibt die Anlage anschließend auf eigenes Risiko.
  4. Technisches Anlagenmanagement: Der Dienstleister übernimmt den technischen Service, um einen sicheren, wirtschaftlichen und umweltschonenden Betrieb der Energieerzeugungsanlage zu gewährleisten.

Von diesem Modell profitieren beide Seiten. „Die Munich International School wird von einem Verein getragen. Für diesen erwies es sich als vorteilhafter, die Investitionen in das Projekt – am Ende immerhin ein hoher sechsstelliger Betrag – nicht auf einmal finanzieren zu müssen, sondern stattdessen über einen längeren Zeitraum Pachtzahlungen zu leisten“, erklärt Mulert. Das lohnt sich für die Schule trotzdem, denn durch den selbst produzierten Strom und die optimierte Wärmeversorgung spart sie nicht nur Energie, sondern auch viel Geld. Die Einsparungen sind so hoch, dass sie die Pachtzahlungen sogar leicht überkompensieren. „Wenn die Kosten für die Pacht nach 20 Jahren auch noch wegfallen, wird es richtig günstig für die Schule“, sagt Mulert.

Bürgerfinanzierung für Energiewende-Projekt

Die Mitglieder der Energie-Genossenschaft Fünfseenland erhielten wiederum die Möglichkeit, sich über ihre Einlagen und zusätzliche Nachrangdarlehen an der Finanzierung des Projekts zu beteiligen und so die Energiewende im Landkreis Starnberg voranzutreiben, betont der Vorstandsvorsitzende der Energie-Genossenschaft. „Die Nachfrage der Mitglieder war groß. Innerhalb von wenigen Tagen hatten wir das Geld für das Projekt beisammen. So haben wir eine echte Bürgerfinanzierung hinbekommen, von der die Bürger auch noch profitieren, denn die Einlagen und Darlehen werden natürlich verzinst“, sagt Mulert. Zusätzlich nahm die Genossenschaft noch bei der VR-Bank Starnberg Herrsching Landsberg einen Bankkredit auf, um die Finanzierung abzurunden.

Dank der guten Planung hielt sich das finanzielle Risiko für die Energie-Genossenschaft Fünfseenland in Grenzen – mit einer Ausnahme. „Als alles geplant war und die MIS uns den Durchführungsauftrag erteilt hat, haben wir natürlich eine Zusage gegeben, das Projekt zu einem bestimmten Preis fertigzustellen. Es lag also an uns, Handwerker zu finden, die bereit waren, zu den kalkulierten Preisen für uns zu arbeiten. Aber da wir über ein gutes Netzwerk an Partnerfirmen verfügen und gute Referenzen vorweisen können, ist uns das gelungen“, sagt Mulert.

Der Vorstandsvorsitzende der Energie-Genossenschaft Fünfseenland vermutet, dass auch das Ansinnen, die Bürgerenergiewende im Landkreis Starnberg voranzutreiben, bei manchen Betrieben den Ausschlag gegeben hat, den Auftrag anzunehmen. „Da ist die Beweisführung natürlich schwer, aber bei den Handwerkern war immer wieder Wohlwollen zu spüren. Auch die Unternehmen schätzen zuverlässige Partner aus der Region, mit denen man gute Projekte machen kann. Das hat uns sicher geholfen.“

Gute Partner sind das A und O

Weil viele Bürgerenergiegenossenschaften in Bayern durch ihre Projekte ebenfalls lokale Netzwerke zu Handwerkern und spezialisierten Planungsbüros geknüpft haben, könne Contracting ein interessantes Geschäftsmodell sein, sagt Mulert. Wichtig seien gute Partner, die das notwendige Know-how mitbringen. „Das ist essenziell für den Projekterfolg. Man kann nicht alles alleine machen, dafür gibt es Spezialisten, die für ihre Leistung natürlich auch gutes Geld verlangen. Aber das ist es wert“, sagt Mulert.

Bei der Munich International School war Planer Andreas Jordan vom Büro für die Energiewende (BFDE) aus Wilzhofen bei Weilheim einer der wichtigsten Partner der Energie-Genossenschaft Fünfseenland. Er war für die gesamte Planung verantwortlich. „Die Herausforderung eines solchen Projekts ist das Konzept, nicht die Technik. Die Anlagen sind alle technisch ausgereift, da muss kein Rad neu erfunden werden“, sagt Jordan. Viel wichtiger sei, das Zusammenspiel aller Komponenten so aufeinander abzustimmen, dass möglichst viel Energie selbst produziert und der energiewirtschaftliche Nutzen maximiert wird.

Zudem seien die Förderbedingungen genauestens zu beachten, wie sie etwa im KWKG oder im EEG festgeschrieben sind. Im Fall der MIS zum Beispiel erwiesen sich aufgrund bestimmter Förderbedingungen zwei Blockheizkraftwerke mit 50 kW Leistung besser als ein BHKW mit 100 kW. „Deswegen muss die technische Auslegung der Anlage immer dem energiewirtschaftlichen Konzept folgen und nicht umgekehrt“, sagt Jordan. Um solche Projekte zum Erfolg zu führen, müssten viele Zahnräder ineinandergreifen, betont Jordan. „Da kann man gnadenlose Fehler machen und viel Geld verschenken, wenn man die Gesetze nicht kennt.“

Wichtig sei auch, die Wahl des Contracting-Modells genau zu prüfen und ein geeignetes Vertragswerk zu entwerfen. Aktuell weise zum Beispiel das Energieliefer-Contracting wegen der hohen Abgabenbelastung gegenüber dem Finanzierungs-Contracting Nachteile auf. „Aber wenn 2023 wie geplant die EEG-Umlage wegfällt, dann wird sich das vielleicht umkehren“, sagt Jordan. Denn beim Finanzierungsmodell hat der Pächter der Anlagen komplexe steuerliche Fragen zu lösen. Wie sich der Gesetzgeber verhalte, sei aber schwer einzuschätzen. „Da gab es in der Vergangenheit immer wieder Überraschungen.“ Neben dem Pachtvertrag hat die Energie-Genossenschaft Fünfseenland auch einen Betriebsführungsvertrag mit der Munich International School abgeschlossen. „Neben der technischen und kaufmännischen Betriebsführung unterstützen wir auch die Hausmeister bei allfälligen Servicearbeiten an den Anlagen. So muss sich die Schule so gut wie um nichts kümmern“, sagt Jordan.

Grundsätzlich empfiehlt Jordan, sich bei großen Projekten nicht zu viel auf einmal zuzumuten. „Die Projektpartner sollten ihre Grenzen kennen und  die Zusammenarbeit Schritt für Schritt entwickeln. Es ist nicht sinnvoll, gleich voll in die Verbindlichkeit zu gehen“, sagt Jordan. Erster Schritt sei ein Konzept, auf dessen Grundlage dann die Verträge für eine detaillierte Planung geschlossen werden können. Erweist sich die Planung als zielführend, könne diese wiederum Grundlage für die Umsetzung sein. „So wird das Projekt stufenweise vorangetrieben, ohne dass sich einer der Partner übernimmt“, sagt Jordan.

Biomethan als Zukunftsoption

Auch das Projekt bei der Munich International School sei noch lange nicht vollendet. Nach dem Start der ersten Ausbaustufe im Frühjahr 2019 mit der Heizzentrale stehe nun die zweite Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Vierfachturnhalle an. „Das zieht sich über Jahre hin, bis der Endausbau erreicht ist“, sagt Jordan. Technisch sei es auch möglich, die Blockheizkraftwerke in der Heizzentrale mit Biomethan statt mit Erdgas zu betreiben. Das sei auch schon diskutiert worden, berichtet Jordan.

Es gebe seit etwa zehn Jahren einen Markt für Biomethan. Während die meisten Biogasanlagen ihr Methan selbst verstromen, speisen große Anlagen, die zum Beispiel biogene Siedlungsabfälle oder andere Reststoffe vergären, einen Teil ihres Biogases in das öffentliche Netz ein. Über den sogenannten massenbilanziellen Handel – der Lieferant speist so viel ins öffentliche Netz ein, wie an anderer Stelle verbraucht wird, ähnlich wie wenn Verbraucher Ökostrom beziehen – können Anlagen also auch mit Biogas aus dem öffentlichen Netz betrieben werden. Jordan: „Sollte das kommen, dann würde die Munich International School ihre Energie tatsächlich klimaneutral produzieren und verbrauchen. Aber auch so haben die Energie-Genossenschaft und die Schule ihren Teil zur Energiewende beigetragen. Darauf können sie stolz sein.“

Der GVB berät

Der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) berät und unterstützt die bayerischen Energiegenossenschaften in rechtlichen, steuerlichen und fachlichen Angelegenheiten. Dazu gehören unter anderem die Themen Energieberatung mit Fördermittelbeantragung, Energie-Audit und Energie-Managementsysteme, Technologieauswahl, Anlagendimensionierung, Wirtschaftlichkeitsberechnung und Preisgestaltung. Ansprechpartner ist Daniel Caspari. Kontakt: energie-gvb(at)gv-bayern.de oder 089 / 2868-3577. Aktuelle Meldungen für Energiegenossenschaften hat der Verband im GVB-Mitgliederportal gebündelt.

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