Zukunftsprodukt: Wero startet jetzt auch im Onlinehandel. Nora Kemper von der DZ BANK erklärt, wie die Volks- und Raiffeisenbanken den Start unterstützen können.
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Wero kommt. Und zwar mit Tempo. Was als Peer-to-Peer-Zahlungslösung begann, entwickelt sich zunehmend zur echten Alternative zu nicht-europäischen Anbietern.
Erste große Onlinehändler wie Eventim sind bereits an Bord, weitere wie Lidl, Hornbach und Rossmann stehen bereit. Die Nutzerzahlen steigen rasant – bald könnten über 60 Millionen Europäer Zugang zu Wero haben. Spanien macht es vor: Dort wird das nationale System Bizum durch Wero ersetzt. Europa rückt zusammen – und das nicht nur politisch, sondern auch technologisch.
Strategisches Projekt für digitale Souveränität
Wero ist mehr als ein neues Zahlungstool. Es ist ein strategisches Projekt für digitale Souveränität. Die European Payments Initiative (EPI), getragen von über 25 Banken, will Europas Abhängigkeit von US-Zahlungsinfrastrukturen beenden. Das ist geopolitisch klug – wir erleben schließlich gerade viel zu oft Beispiele davon, wie die USA oder China ihre starke Stellung in bestimmten Bereichen für Machtspiele benutzen. EPI ist aber auch wirtschaftlich sinnvoll und notwendig.
„Mit dem System können die Banken sich im Geschäft mit dem Zahlungsverkehr unabhängiger machen.“
Für die Volks- und Raiffeisenbanken in Bayern ist das Projekt eine historische Chance. Denn Wero bietet Händlern eine kostengünstige Alternative zu den etablierten internationalen Anbietern. Mit dem System können die Banken sich im Geschäft mit dem Zahlungsverkehr unabhängiger machen. Aber: Wero funktioniert App-basiert. Die App ist da, die Technik steht. Was jetzt noch fehlt, ist die Aktivierung, um Wero flächendeckend zu etablieren. Und die beginnt nicht beim Kunden, sondern bei uns selbst: im Vertrieb.
Wero ist eine europäische Lösung und ein Schritt in die europäische Zahlungszukunft. Foto: Imago / Arnulf Hettrich
Jetzt ist der Moment, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der genossenschaftlichen Unternehmen für Wero zu sensibilisieren. Jetzt ist der Moment, Vertriebsteams zu befähigen, die App zu erklären, zu empfehlen, zu fördern. Jetzt ist der Moment, Haltung zu zeigen – für eine europäische Lösung, die wir mitgestalten können. Wer wartet, wird überholt. Wer handelt, gestaltet Zukunft. Dafür braucht es Klarheit, Kreativität und Engagement. Denn Wero ist nicht nur ein neues Angebot – es ist ein Schritt in eine europäische Zahlungszukunft, die wir gemeinsam gestalten.
Stefan Müller ist Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern.
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