Unabhängigkeit: Mit Wero können sich die Banken in Europa im Geschäft mit dem Zahlungsverkehr unabhängiger machen, sagt GVB-Präsident Stefan Müller.
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- Digitaler Euro: GVB und SVB bitten um Gespräch bei Ministerpräsident Söder
- Infotag genossenschaftlicher Unternehmen im Bayerischen Landtag
- GVB fordert mehr Freiräume für Unternehmen
- GVB-Präsident Stefan Müller im Austausch mit Unionsfraktionschef Jens Spahn
- Treffen mit Manfred Weber, EVP-Vorsitzender, in Brüssel
- Themenspiegel: MuV-Forum 2025, eFootball und Energiegenossenschaften
Digitaler Euro: GVB und SVB bitten um Gespräch bei Ministerpräsident Söder
Der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) hat gemeinsam mit dem Sparkassenverband Bayern (SVB) den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder um ein Gespräch gebeten. Man befinde sich in der entscheidenden Phase zur Gestaltung des Digitalen Euro, eine Unterstützung Bayerns auf Bundesebene sei daher für die bayerischen Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken äußerst wichtig.
„Wir unterstützen ausdrücklich das Ziel, mit dem Digitalen Euro die Handlungsfähigkeit Europas im Zahlungsverkehr zu sichern und die technologische Unabhängigkeit zu stärken“, heißt es in dem Brief an den Ministerpräsidenten. Die Einführung müsse wirtschaftlich tragfähig, technologisch effizient und marktkonform erfolgen.
In dem Schreiben hoben der GVB und der SVB folgende Argumente hervor: Eine neue staatliche Zahlungsinfrastruktur würde zu direkter Konkurrenz mit bestehenden Systemen führen und Investitionen hemmen. Um die strategische Autonomie Europas zu sichern, sollte der Digitale Euro nahtlos in die Apps und Systeme der Banken eingebunden werden. Eine eigene App der EZB lehnen der GVB und der SVB somit ab. Zudem müsse der Nutzen des Digitalen Euros für Verbraucherinnen und Verbraucher klar erkennbar sein. Des Weiteren liege der größte Nutzen des Digitalen Euros aus Sicht von GVB und SVB im Interbankenmarkt. Um Effizienz und Stabilität im europäischen Zahlungsverkehr zu fördern, müsste die EZB dort den Schwerpunkt setzen.
Infotag zu genossenschaftlichen Unternehmen im Bayerischen Landtag
Im Bayerischen Landtag haben sich genossenschaftliche Unternehmen bei einem Informationstag präsentiert, zu dem der Genossenschaftsverband Bayern eingeladen hatte. Unter dem Motto „Genossenschaften in Bayern – regional, verlässlich, zukunftsfähig“ informierten zahlreiche Mitgliedsgenossenschaften – von Banken über Energie- und Agrargenossenschaften bis hin zu Sozial- und Bürgergenossenschaften –an Informationsständen im Senatssaal. Ziel der Veranstaltung war, den Abgeordneten Einblicke in die Praxis genossenschaftlicher Unternehmen aus allen Teilen Bayerns zu geben und das Bewusstsein für die Bedeutung dieser Rechts- und Unternehmensform zu stärken.
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Unter dem Motto „Genossenschaften in Bayern – regional, verlässlich, zukunftsfähig“ hat der Genossenschaftsverband Bayern zu einem Informationstag in den Bayerischen Landtag eingeladen. Video und Schnitt: Karl-Peter Lenhard (Schnitt), GVB
Als Gastgeberin unterstrich Landtagspräsidentin Ilse Aigner die Bedeutung des Dialogs mit der genossenschaftlichen Wirtschaft: „Genossenschaften sind für Bayern unverzichtbar. Sie stehen für regionale Verantwortung, demokratische Teilhabe und nachhaltiges Wirtschaften. Ich freue mich, dass sie die Gelegenheit nutzen, den Abgeordneten hier im Landtag ihre Leistungen und Anliegen näherzubringen.“
„Wir wollen heute für eine Idee begeistern, die zu Bayern so gut passt, wie wenige andere“, sagte GVB-Präsident Müller. „Seit Mitte des 19. Jahrhunderts basieren Genossenschaften auf Solidarität, Eigenverantwortung und Hilfe zur Selbsthilfe. Bis heute haben sich Genossenschaften zu einem Eckpfeiler des bayerischen Mittelstands entwickelt.“ Michael Vogel, Vorstandsvorsitzender Juraenergie, freut sich über die Chance, in den Dialog mit der Politik zu treten: „Es ist für uns eine kleine Auszeichnung, dass wir hier für den Bereich Energie vertreten sind. Es ist eine super Gelegenheit, die genossenschaftliche Breite darzustellen.“
Ein ausführlicher Bericht über den Infotag bayerischer Genossenschaften im Landtag folgt in der Januar-Ausgabe von „Profil“.
Mehr Freiräume für Unternehmen
Das Jahresgutachten 2025/26 des Sachverständigenrats betont die Notwendigkeit einer ordnungspolitischen Wende in Deutschland, um bürokratische Hemmnisse abzubauen, Strukturreformen umzusetzen und unternehmerische Freiheit zu stärken.
Der Genossenschaftsverband Bayern fordert in einer Pressemitteilung, Genehmigungsverfahren zu vereinfachen, digitale Lösungen zu fördern, staatliche Ausgaben zu priorisieren und das Sondervermögen gezielt für Zukunftsinvestitionen in Infrastruktur, Digitalisierung und Bildung zu verwenden, um die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft des Wirtschaftsstandorts Deutschland langfristig zu sichern. „Bürokratieabbau ist kein Selbstzweck, sondern die Voraussetzung dafür, dass Unternehmen schnell handeln können“, betonte GVB-Präsident Stefan Müller. „Wer Wachstum will, muss Freiräume schaffen. Eine One-In-Two-Out-Regel, nach der für jede neue Regel zwei abgeschafft werden müssten, wäre ein wichtiger Schritt für dauerhaft geringere Belastungen.“
Unternehmen brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, die Investitionen attraktiv machen und Planungssicherheit bieten. Dazu gehört auch, regulatorische Eingriffe auf das notwendige Maß zu begrenzen. „Nur mit mehr unternehmerischer Freiheit kann Deutschland seine Position als führender Wirtschaftsstandort behaupten“, betont Müller. Somit appelliert der Genossenschaftsverband Bayern an die Bundesregierung, die Empfehlungen des Sachverständigenrats ernst zu nehmen und den ordnungspolitischen Rahmen für eine dynamische, zukunftsfähige Wirtschaft zu stärken.
GVB-Präsident Stefan Müller im Austausch mit Unionsfraktionschef Jens Spahn
Stefan Müller, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern, und CDU-Politiker Jens Spahn kennen sich seit über 20 Jahren – aus ihrer gemeinsamen Zeit in der Jungen Union Deutschlands und aus ihrer Zusammenarbeit im Bundestag. Nun haben sie sich bei einem Treffen unter anderem zu folgenden Fragen ausgetauscht: Wie gelingt es, den Mittelstand zurück auf einen stabilen Wachstumspfad zu bekommen? Wie können Rahmenbedingungen geschaffen werden, in denen regionale Banken weiterhin nah an den Unternehmen und Menschen ihrer Region sein können?
Außerdem hat der GVB-Präsident das Thema Digitaler Euro angesprochen. „Ein digitaler Euro kann nur dann ein Fortschritt sein, wenn er einen klaren Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger bringt – etwa durch einfache Nutzung, hohe Sicherheit und echten Datenschutz“, sagte Müller.
Privatwirtschaftliche europäische Zahlungsverkehrssysteme müssten Vorrang behalten. Der Digitale Euro dürfe nicht verdrängen, was heute gut funktioniere. Er sollte ergänzen – nicht ersetzen.
Im Gespräch: GVB-Präsident Stefan Müller (l.) und Unionsfraktionschef Jens Spahn.
Treffen mit Manfred Weber in Brüssel
Um den Abbau von Bürokratie und Regulierung ging es auch bei einem Treffen von GVB-Präsident Stefan Müller mit dem Vorsitzenden der EVP-Fraktion im Europa-Parlament, Manfred Weber.
Der kontinuierliche Dialog zwischen Wirtschaft und Politik ist entscheidend für den Fortschritt in Europa. So besteht die Chance, gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln und die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken. „Unsere Wirtschaft braucht wieder mehr Freiraum, um sich entfalten zu können – und Banken müssen in der Lage sein, diese Entwicklung durch eine verlässliche Kreditvergabe zu unterstützen“, sagt Müller.
Auch der Digitale Euro war Thema beim Austausch mit Weber in Brüssel. „Es gilt, ihn so zu gestalten, dass er der europäischen Souveränität dient und nicht zur Konkurrenzveranstaltung für privatwirtschaftliche Initiativen wie Wero wird“, stellte der GVB-Präsident klar.
Themenspiegel: MuV-Forum 2025, eFootball und Energiegenossenschaften
In der Dezember-Ausgabe des „Themenspiegels“ berichtet die Redaktion von dem eFootball Cup der bayerischen VR-Banken, die der GVB gemeinsam mit dem Bayerischen Fußball-Verband (BFV) UND der VR TeilhaberBank auf der Messe Consumenta in Nürnberg veranstaltet hat. Außerdem blickt der Themenspiegel auf das diesjährige Marketing- & Vertriebsforum in Ingolstadt zurück. Auch beim Tag der bayerischen Energiegenossenschaften war die Redaktion vor Ort.
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Ein Rückblick auf das MuV-Forum 2025, der eFootball-Cup der bayerischen VR-Banken und der Tag der bayerischen Energiegenossenschaften sind die Themen des GVB-Themenspiegels vom 20. November 2025.