Wir schaffen das: Die Genossenschaft „Bellevue di Monaco“ blickt auf zehn Jahre seit Gründung zurück. „Profil“ lässt die Dekade mit Christian „Grisi“ Ganzer Revue passieren.
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In der Werkstatt der MutMacherMenschen im Augsburger Stadtteil Lechhausen wird fleißig geschafft, wie man auf schwäbisch sagt. Die Mitarbeitenden der Genossenschaft sägen Holzteile zurecht, die später zu liebevoll gestalteten Wildbienenhäusern zusammengefügt werden, eine Spezialität der sozialen Produktivgenossenschaft. In der Näherei entstehen aus Stoffresten und alten Textilien liebevoll gefertigte Unikate, zum Beispiel Brotbeutel oder Wäschesäckchen. Mittags wird gemeinsam gegessen, einer der Mitarbeitenden kocht dann für alle anderen.
52 Frauen und Männer ganz unterschiedlichen Alters arbeiten bei den MutMacherMenschen. Sie alle haben Erfahrung mit psychischen Erkrankungen und kämpfen darum, ihren Platz im Leben zu behaupten oder neu zu finden. Die Sozialgenossenschaft unterstützt sie dabei. „Es geht bei uns darum, eine sinnvolle Beschäftigung für Menschen mit psychischen Erkrankungen zu schaffen, damit sie sich psychisch stabilisieren oder stabil bleiben. Wir bieten ihnen neben der Arbeit auch eine Gemeinschaft und soziale Kontakte“, erklärt die geschäftsführende Vorständin Edith Almer. Neben der Manufaktur hilft die Genossenschaft Menschen nach einer psychischen Krise dabei, wieder einen passenden Job auf dem normalen Arbeitsmarkt zu finden.

Edith Almer (li.) und Ruth Häußler leiten die MutMacherMenschen in Augsburg. Die Arbeit in der Manufaktur gibt den Mitarbeitenden Halt und Stabilität.
Die Gemeinschaft der MutMacherMenschen gibt den Mitarbeitenden Halt und Stabilität. Um das zu unterstreichen, gibt es bei der Genossenschaft ein Ritual: Alle, die in der Manufaktur anfangen, erhalten eine Mutmacher-Tasse mit ihrem Namen. Die Tassen stehen gut sichtbar in einem Wandregal im Pausenraum – so sind sie nicht nur griffbereit, sondern verbildlichen die Gemeinschaft. „Das ist immer ein besonderer Moment, wenn wir neuen Mitarbeitenden ihre Namenstasse überreichen. Sie zeigt ihnen: Jetzt haben sie wieder einen Ort, wo sie dazugehören, den sie oft lange nicht gehabt haben“, sagt die stellvertretende Vorständin Ruth Häußler.

Wer bei den MutMacherMenschen anfängt, erhält eine Mutmacher-Tasse mit seinem Namen. Die Tassen stehen gut sichtbar in einem Wandregal im Pausenraum – so sind sie nicht nur griffbereit, sondern verbildlichen die Gemeinschaft.
„Indem wir Menschen mit psychischen Erkrankungen zurück in die Arbeit holen, holen wir sie auch wieder in die Gesellschaft“, ergänzt Edith Almer. Viele Menschen mit psychischen Erkrankungen seien vereinsamt, weil sich Familie und Freunde wegen der Probleme von ihnen abgewandt hätten. „In unserer Genossenschaft können die Mitarbeitenden mitbestimmen und ihre Meinung einbringen. Wer Mitglied ist, hat auch bei der jährlichen Generalversammlung eine Stimme. Dadurch werden sie selbstbewusster und bekommen wieder ein Selbstwertgefühl. Das hilft ihnen dabei, ihr eigenes Leben wieder anzugehen und vielleicht irgendwann einen neuen Freundeskreis aufzubauen und wieder am normalen Leben teilzuhaben. Kurz gesagt: Wir schaffen als Genossenschaft Teilhabe, indem wir die Menschen wieder in die Gesellschaft holen“, sagt Häußler.
Vielfältiges soziales Engagement
Genossenschaften schaffen Teilhabe – die MutMacherMenschen sind ein starkes Beispiel dafür, aber es gibt noch viele weitere. Und es gibt ganz unterschiedliche Ansätze, die oft über das rein Soziale hinausgehen. Die Bürgergenossenschaft Reischach zum Beispiel errichtete im Ort eine betreute Senioren-Wohngemeinschaft mit zwölf Wohnungen, damit Ältere nicht wegziehen müssen, wenn sie auf Hilfe angewiesen sind („Profil“ berichtete in Ausgabe 11/2024). Es sind übrigens nicht immer nur Sozial- oder Bürgergenossenschaften, die Betreute Wohnanlagen errichten, damit die Menschen im Alter nicht in ein Heim umziehen müssen und damit aus ihrem sozialen Umfeld gerissen werden. Die Raiffeisenbank Parkstetten baute ihr ehemaliges Bankgebäude in Oberalteich in eine Wohnanlage für Menschen ab 65 Jahren oder Personen mit Pflegebedarf um. Seit Mai 2024 gibt es nun 19 barrierefreie Zwei- und Dreizimmerwohnungen im sogenannten Raiffeisenhaus („Profil“ berichtete in Ausgabe 11/2024).
Ein weiteres Beispiel: Die Hausgemacht eG aus München bietet seit über 25 Jahren zuverlässige hauswirtschaftliche Unterstützung im Haus, Wohnung und Büro an. Dabei ist die Genossenschaft kein normaler Dienstleister: Die Genossenschaft wurde insbesondere für Frauen gegründet, für die es aus unterschiedlichsten Gründen heraus schwierig ist, in den Arbeitsmarkt zu kommen: Sei es, weil sie einen Migrationshintergrund haben, nur schlecht Deutsch sprechen, alleinerziehend oder schon seit langer Zeit arbeitslos sind. Der Anspruch der Genossenschaft: Arbeit statt Arbeitslosigkeit fördern („Profil“ berichtete in Ausgabe 11/2023).
Mitspracherecht als Form der Teilhabe

Prof. Doris Rosenkranz. Foto: TH Nürnberg
Professorin Doris Rosenkranz lehrt und forscht an der Technischen Hochschule Nürnberg zu den Themen Bürgerschaftliches Engagement, Freiwilligenmanagement, Daseinsvorsorge, Seniorengenossenschaften und Nachbarschaftshilfe. Außerdem ist sie Mitglied im Vorstand der Zukunftsstiftung Ehrenamt Bayern und seit Gründung 2020 Mitglied im Ethikrat der Bayerischen Staatsregierung. „Sozialgenossenschaften schaffen auf mehreren Ebenen Teilhabe“, betont sie. Auf struktureller Ebene ermögliche das Mitspracherecht, das jede Genossenschaft ihren Mitgliedern einräumt, Teilhabe. „Bei genossenschaftlichen Wohnprojekten bin ich nicht nur Bewohner, sondern kann als Mitglied mein Wohnumfeld aktiv mitgestalten“, sagt Rosenkranz.
Auf praktischer Ebene ermöglichten Sozialgenossenschaften dort Teilhabe, wo sie die Menschen dabei unterstützen, ihr gewohntes Leben weiterzuführen, indem sie etwa Begleitung beim Arztbesuch anbieten oder Hilfe beim Ausfüllen von Formularen. Das rechne sich auch ökonomisch, zum Beispiel für Wohnungsgenossenschaften. Es gibt Modelle, wo diese noch eine Sozialgenossenschaft gegründet haben, um den Bewohnern zusätzliche Sozialleistungen anzubieten. „Wenn die Menschen gut mit Sozialleistungen versorgt sind, bleiben sie länger in ihrer Wohnung, davon profitiert auch die Genossenschaft“, sagt Rosenkranz.

Betreute Wohnanlage der Bürgergenossenschaft Reischach: Vom Engagement einer Genossenschaft profitiert oft die ganze Gemeinde. Foto: Bürgergenossenschaft Reischach
Vielfältiger sozialer Nutzen
Darüber hinaus profitiere das gesellschaftliche Miteinander, wenn die Menschen durch Leistungen einer Sozialgenossenschaft am Ort wohnen bleiben können. „Dann engagieren sie sich auch weiter in den Vereinen, in denen sie seit Jahrzehnten aktiv sind und denen sie sich verbunden fühlen – für die Vereine, die immer häufiger händeringend Ehrenamtliche für ihre Angebote suchen, wäre das ein Segen. Oder die Menschen engagieren sich anderweitig ehrenamtlich, zum Beispiel in der Nachbarschaftshilfe. Davon hat dann der ganze Ort etwas.“ Diese soziale Reichweite (Social Outreach) sei nicht zu unterschätzen, betont Rosenkranz – abgesehen davon, dass die Kommunen auch finanziell profitieren, wenn die Menschen vor Ort wohnen bleiben. „Kommunen erhalten für jede Person, die mit ihrem ersten Wohnsitz bei ihr gemeldet ist, über das Steuerumlageverfahren Geld. Das heißt, es ist im höchsteigenen Interesse der Kommunen, die Menschen bei sich zu behalten.“
Die GeQo – Vernetzer und Unterstützer
Gesellschaftliches Miteinander ist auch ein wichtiges Anliegen der GeQo – Genossenschaft für Quartiersorganisation in München. Die Genossenschaft wurde 2018 gegründet, um das Quartiersmanagement des Neubaugebiets Prinz Eugen Park im Nordosten Münchens „aus dem Quartier für das Quartier“ zu betreiben. Die Genossenschaft betreibt das Café GeQo und managt die Buchung der Gemeinschaftsräume des Quartiers, wie zum Beispiel Gästeapartments, Co-Working-Spaces oder einen großzügigen Raum mit Küche für private Feiern. Außerdem betreibt sie eine Webseite, auf der alle Angebote „aus dem Quartier für das Quartier“ gebündelt sind.
Zudem ist die Genossenschaft Anlaufstelle für alle ehrenamtlichen Initiativen im Quartier. „In unserem Selbstverständnis ist die GeQo ein Vernetzer und Unterstützer. Wir ermöglichen Initiativen, treiben weniger eigene Ideen voran. Dafür sind die Arbeitskreise und der Quartiersrat zuständig“, sagt Lisa Schäfer, Vorständin der GeQo. So hatte ein Arbeitskreis die Idee, im Quartier Obstbäume zu pflanzen. „Eigentlich lässt die Stadt München so etwas nicht zu, weil die Pflege der Obstbäume sehr aufwändig ist, aber weil es schon einen Arbeitskreis gab, der sich um die Bäume kümmern wollte, hat sie zugestimmt“, berichtet Schäfer.

Das Café GeQo im Prinz Eugen Park ist als Ort der Begegnung gedacht, bietet aber auch eine professionelle Gastronomie. Foto: GeQo
Genossenschaft bringt Interessen zusammen
Mittlerweile gibt es viele weitere Arbeitskreise etwa für Energie, aber auch „Queer im Quartier“. Außerdem gibt es mit der „Prinzenpost“ eine Quartierszeitung, die ebenfalls ehrenamtlich betreut wird. Die Genossenschaft ist die Vermittlungszentrale, die Interessen und Engagement zusammenbringt. „Die Leute kommen mit ihren Themen zu uns und wir schauen, wo wir das anbinden“, erklärt Schäfer. Einmal habe sich eine Mutter an die GeQo gewandt, weil sie eine Krabbelgruppe für ihr Kleinkind gesucht hat. „Wir haben ihr gesagt, so etwas gibt es bei uns noch nicht, aber wir haben einen Raum. Dann hat sie selbst eine Krabbelgruppe organisiert.“ Für den Arbeitskreis „Queer im Quartier“ hat die GeQo den Flyer erstellt, um die Quartiersbewohner darauf aufmerksam zu machen.
Obwohl die Genossenschaft eher im Hintergrund wirkt, trägt sie dazu bei, dass die Bewohner des Prinz Eugen Parks am vielfältigen ehrenamtlichen Engagement im Quartier teilhaben. In dem Neubauviertel gibt es einen hohen Anteil an Sozialwohnungen mit einkommensorientierter Förderung und entsprechendem Klientel. „München ist eine Großstadt, so ist das nun mal“, sagt Schäfer. Diese Menschen seien in den ehrenamtlichen Strukturen des Viertels eher unterrepräsentiert. „Aber bei den niedrigschwelligen Angeboten für Kinder, zum Beispiel Fußball mit vielen ehrenamtlichen Trainern, da sehen wir schon, dass das Publikum sehr gemischt ist und wir Menschen erreichen, die sich sonst eher weniger einbringen“, sagt Schäfer. Für viele Sportangebote im Prinz Eugen Park müsse man sich nicht anmelden. „Da geht man einfach hin und macht mit, und diese Angebote werden sehr gut genutzt.“ Sehr gut angenommen werde auch der „Tag des offenen Quartiers“. „Ein Hof hat eine Hüpfburg aufgebaut, der zweite eine Musikbühne, im dritten Hof haben die Bewohner Waffeln gebacken und die GeQo hat das alles koordiniert. Das war schon toll, was wir gemeinsam auf die Beine gestellt haben, ein echtes Highlight“, erzählt Schäfer.

Zentrale Anlaufstelle im Quartier: Gleich neben dem Café informiert die Genossenschaft über alle Aktivitäten im Prinz Eugen Park. Dort können die Bewohner auch Gemeinschaftsräume oder ein Lastenfahrrad buchen. Foto: GeQo
Um die Bedeutung der GeQo für die Gemeinschaft des Prinz Eugen Parks zu ermessen, müsse man sich vorstellen, was fehlen würde, wenn es die Genossenschaft nicht gäbe, meint Schäfer. „Wir betreiben das Quartierscafé mit einer wirklich professionellen Gastronomie, vernetzen die Bewohner, stellen die Infrastruktur, bieten Kurse und Veranstaltungen an, machen Öffentlichkeitsarbeit und sorgen darüber hinaus für Mobilität. Bei uns kann man zum Beispiel sieben Lastenfahrräder und E-Bikes buchen. Ich hätte nicht gedacht, dass wir diese Angebote mal auf diesem Niveau machen können. Also, wenn man sich vorstellt, dass es uns nicht gäbe, da würde definitiv viel fehlen“, sagt Schäfer.
Genossenschaften stärken Eigenverantwortung

Bernhard Seidenath.
Was Sozialgenossenschaften leisten können, weiß auch der Dachauer Landtagsabgeordnete Bernhard Seidenath – er hat selbst welche auf den Weg gebracht. Als Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit, Pflege und Prävention des Bayerischen Landtags befasst er sich viel mit sozialen Themen. „Sozialgenossenschaften sind eine besondere Form der organisierten bürgerschaftlichen Selbsthilfe. Engagierte Bürgerinnen und Bürger organisieren sich selbst zur Lösung gemeinsamer Probleme beziehungsweise sozialer Anliegen. Sozialgenossenschaften sind damit ein weiterer Baustein bürgerlicher Politik, da sie gerade auf die Stärkung der Eigenverantwortung ausgerichtet sind“, sagt Seidenath.
Der Politiker schätzt an Genossenschaften die gerechte Teilhabe der Genossinnen und Genossen an der Lösung eines Problems. „Sie setzen Gleichrangigkeit und gleiche Einflussmöglichkeiten optimal in die Tat um.“ Die erste von ihm angestoßene Sozialgenossenschaft war 2012 die SAPV Dachau eG, die sich im Landkreis Dachau sowie in Ober- und Unterschleißheim Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) anbietet. Dafür stützt sie sich auf ein großes Netzwerk an Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen („Profil“ berichtete in Ausgabe 2/2019). Weil im Gesundheitswesen ein harter Wettbewerb herrscht, war es anfangs schwierig, alle beteiligten Akteure an einen Tisch zu bringen. „Seinerzeit hat nur die Rechtsform der Genossenschaft die verschiedenen Player zusammenführen können, die sich zuvor sehr argwöhnisch und kritisch beäugt hatten. Das gerechte und klare Miteinander in einer Genossenschaft hat hier befriedet – und inzwischen zu einem sehr harmonischen Miteinander der verschiedenen Akteure geführt. Fazit: eine Genossenschaft ermöglicht es in mustergültiger Weise, dass verschiedene Stakeholder am gleichen Strang in die gleiche Richtung ziehen“, sagt Seidenath.
Potenzial in vielen Bereichen
Potenzial für Sozialgenossenschaften sieht Seidenath in vielen Bereichen. „Genossenschaften folgen dem Grundsatz: Alle für einen, einer für alle, und bieten sich immer dann an, wenn ein Einzelner ein Projekt nicht allein tragen kann“, sagt der Landtagsabgeordnete. In Betracht komme die Bereitstellung wichtiger Infrastruktur, etwa die ärztliche Versorgung oder Einkaufsgelegenheiten für Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs, ebenso wie Wohnprojekte für Menschen mit Behinderung, Initiativen zur besseren Vereinbarkeit von Familie beziehungsweise Pflege und Beruf. Denkbar seien auch Genossenschaften für Senioren sowie für Jugendliche, etwa um diesen berufliche Perspektiven zu eröffnen.
Auch bei der „Genossenschaft zur Stärkung der gesundheitlichen Versorgung im Landkreis Dachau“ gehörte Seidenath zu den Initiatoren. Ihr Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung im Landkreis Dachau zu erhalten und zu verbessern. Die Genossenschaft habe es als einzige ermöglicht, im Landkreis Dachau mit „Dachau plus“ eine „Gesundheitsregion Plus“ zu etablieren. Inzwischen sei die Genossenschaft auch Trägerin des Hebammen- und des Pflegestützpunkts im Landkreis Dachau. Alle beteiligten Professionen und Akteure begegneten sich in der Genossenschaft auf Augenhöhe, betont Seidenath. „Im Aufsichtsrat sind sie alle vertreten – gleichrangig: Haus-, Fach- und Zahnärzte, Klinikum, Krankenkassen, Heilmittelerbringer, Heilpraktiker, Hebammen, Politik, Pflege, Patienten und Apotheker.“ Das sei das Erfolgsgeheimnis. Die dritte von Seidenath initiierte Genossenschaft ist „Habt ein Herz für soziale Berufe“: sie mietet Wohnungen an und vermietet sie insbesondere an Pflegekräfte und Erzieherinnen weiter. „Im äußerst angespannten Wohnungsmarkt in Dachau ist dies eine große Hilfe, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in sozialen und Gesundheitsfachberufen zu finden. Weil es hierbei auch um Geld geht, also nicht ausschließlich ideelle Zwecke verfolgt werden, hätte dies ein eingetragener Verein so nicht leisten können“, sagt Seidenath.
Begleiter des gesellschaftlichen Wandels
Zentrale Vorteile der Rechtsform Genossenschaft sind nach Meinung des Landtagsabgeordneten die Begegnung auf Augenhöhe, die demokratische Einbindung jedes Mitglieds in Entscheidungen, die strukturelle Fairness, die Gleichrangigkeit, aber eben auch, dass ideelles Wirken mit wirtschaftlichem Tätigsein verknüpft sein könne. „Nach meiner festen Überzeugung kann die Rechtsform der Sozialgenossenschaft in idealer Weise eine Antwort auf die drängenden und sich zudem stetig wandelnden Anforderungen unserer Zeit geben. Sozialgenossenschaften gehen den Wandel unserer Gesellschaft und des Zusammenlebens der Menschen problemlos mit.“