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Nach den letzten Häusern von Großlangheim rechts abbiegen und dann einfach der Straße folgen. Bei Ortsunkundigen sorgt diese Wegbeschreibung für Verwirrung. Geht’s hier wirklich zum Großlangheimer Kiliansberg? Weit und breit nur Äcker und Wiesen. Bis zu den ersten Weinbergen sind es gut zwei Kilometer. Wenig später kündigt das Navi im Auto das Ziel an. Eine Rasthütte für Wanderer und eine Aussichtsplattform in Form eines halben liegenden Bocksbeutels.

Thea und Sabine Schmitt warten schon. Sie kultivieren am Kiliansberg auf rund einem Hektar die Sorten Silvaner und Domina. Weil man von der Plattform einen herrlichen Blick über die Großlangheimer Weinberge hat, haben sie diesen Treffpunkt ausgewählt. Er markiert einen von inzwischen 15 Orten, die Touristen und Einheimischen das Weinland Franken näherbringen sollen.

Thea (li.) und Sabine Schmitt aus Großlangheim kultivieren die Sorten Silvaner und Domina im Nebenerwerb. Der Weinbau liegt in der Familie.

Aussichts- und Informationspunkt „terroir f“ am Großlangheimer Kiliansberg: Die Plattform ist der Form eines halben liegenden Bocksbeutels nachempfunden.

Mit dem Refraktometer prüft Sabine Schmitt den Zuckergehalt der Weintrauben in Grad Oexle.

Dazu wird etwas Traubensaft auf das Prisma des Refraktometers geträufelt. Je stärker das Licht gebrochen wird, desto mehr Zucker ist im Saft.

„terroir f“ heißen diese Punkte. Das F steht für Franken und „Terroir“ umschreibt die ganz besondere Charakteristik einer Weinlage mit ihren klimatischen, geografischen und geologischen Besonderheiten. Außerdem kann man an jedem dieser Orte etwas über fränkischen Wein lernen. Am Kiliansberg geht es, die Form der Aussichtsplattform verrät es schon, um den Bocksbeutel. Ein guter Platz, um über die Arbeit der Winzer und ihren Ehrgeiz zu reden, das Beste aus dem Weinberg herauszuholen.

Sabine Schmitt ist 29, ihre Schwester Thea 30 Jahre alt. Die beiden sind Mitglied der Winzergemeinschaft Franken eG (GWF) und engagieren sich dort bei den Jungwinzern. Das ist eine Gruppe von etwa 20 jungen GWF-Winzern bis 40 Jahre, die sich bei regelmäßigen Treffen untereinander austauschen und in der GWF unter der Marke #Neugier ihre eigene Weinlinie kreieren.

Bevor das Gespräch in der gemütlichen Hütte losgeht, schraubt Sabine Schmitt erst einmal eine Flasche Silvaner auf. Großlangheimer Kiliansberg. Sie kostet und ist zufrieden. Guter Tropfen. Sabine arbeitet in Vollzeit als Landschaftsarchitektin, Thea betreut beim Gipshersteller Knauf in Iphofen IT-Projekte. Beide bewirtschaften ihre Weinberge im Nebenerwerb. Seit November 2018 macht Sabine in ihrer Freizeit die Ausbildung zum Nebenerwerbs-Winzer. In Blockseminaren und Praxiskursen lernt sie alles über Rebschnitt, Kellerhygiene und Weinlese. „Kellerhygiene heißt in erster Linie Fässer putzen“, sagt sie und lacht.

Für die Ausbildung opfert Sabine Schmitt ihren Urlaub. Ziel ist die Gesellenprüfung. „Wenn ich schon Winzerin bin, dann will ich auch mitreden können und im Keller mitbestimmen, welchen Wein wir haben wollen“, sagt sie. Denn die Weine der Jungwinzer haben ihren ganz eigenen Charakter. Der #Neugier-Silvaner zum Beispiel wurde zum Teil einige Tage auf der Maische – also mit Schale – vergoren und anschließend im Holzfass ausgebaut.  Inzwischen hat sich zum Silvaner auch ein #Neugier-Rotwein gesellt.

Viel Potenzial

Der aktuelle #Neugier-Wein der GWF-Jungwinzer ist ein trockener Taubertäler Landwein. Die Beschreibung auf der Webseite der GWF: „Der neue #Neugier ROT strahlt durch sein kräftiges Granatrot mit leicht violetten Einschlägen. Wunderbare Aromen von Pflaume, dunkelroten Kirschen, dunkler Schokolade und weißem Pfeffer. Am Gaumen besticht dieser Rotwein unserer Jungwinzer mit einer würzigen Ergänzung, einem wohldosierten Holzeinsatz und griffigen Tanninen. Ein Wein mit viel Potenzial!“ Die 0,75-Liter-Flasche kostet 14,30 Euro ohne Versand und ist in den Vinotheken sowie im Online-Shop der Winzergemeinschaft Franken eG erhältlich.

Der Weinbau liegt den beiden Schwestern im Blut. Schon die Großeltern kultivierten Wein, Äpfel und Zwetschgen als Zuverdienst zu ihrem Milchviehbetrieb. Die Eltern wechselten dann in den Nebenerwerb, doch die Weinberge werden von Generation zu Generation weiter gepflegt. „Das gehört zu unserer einfach Familie dazu“, sagt Sabine.

Doch ein Hektar Weinberg ist viel zu wenig, um davon leben zu können. „Aber es reicht, um den Urlaub zu bezahlen“, scherzt Thea Schmitt. Dahinter steckt jedoch ein ernster Gedanke. Denn auch im Weinbau vollzieht sich der Strukturwandel. Viele Kleinwinzer geben auf, andere Betriebe werden dafür größer und professionalisieren sich. Deshalb sind die beiden Schwestern froh, dass die Winzergemeinschaft Franken ihnen die Möglichkeit bietet, die Familientradition fortzuführen. „Der Wein prägt unsere Kulturlandschaft. Das wollen wir bewahren“, beschreibt Sabine Schmitt, warum sie bei der GWF Mitglied ist.

Die Schwestern fühlen sich verantwortlich für ihren Wein, auch wenn er unter Verantwortung der GWF ausgebaut wird. „Guter Wein ist Verpflichtung“, sagt Sabine. „Man kann im Keller viel kaputtmachen, aber im Weinberg noch viel mehr. Deswegen bleibt es unser Wein, hinter dem wir stehen.“ Und ihre Schwester Thea ergänzt: „Ein guter Jahrgang baut das Ego auf, ein schlechter kratzt am Selbstbewusstsein.“

Die fränkischen Winzergenossenschaften

Winzergemeinschaft Franken eG (GWF)

Die im Jahr 1959 gegründete Winzergemeinschaft Franken eG (GWF) ist die mit Abstand größte fränkische Winzergenossenschaft: Ihr gehören rund 1.250 Mitglieder an, die eine Rebfläche von rund 1.200 Hektar bewirtschaften. Die Betriebe bewirtschaften alle fränkischen Weinlagen und darüber hinaus vom Spessart bis nach Tauberfranken, vom Saaletal bis zum Steigerwald. Hauptsitz ist Kitzingen. „Unsere Arbeit im Qualitätsmanagement trägt mittlerweile Früchte. Die enge Verzahnung von Markt und Produktion zahlt sich aus. Jetzt geht es darum, weiterhin Weine zu produzieren, die perfekt den Geschmack der Zeit treffen“, sagt Andreas Oehm von der GWF.
https://www.gwf-frankenwein.de

DIVINO Nordheim Thüngersheim eG

Die heutige DIVINO Nordheim Thüngersheim eG ist das Ergebnis einer Fusion aus dem Jahre 2012. Damals schlossen sich die 1951 gegründete DIVINO Nordheim und die 1930 entstandene CONSILIUM Thüngersheim zusammen. Heute bauen die 170 Mitglieder Weine auf einer Fläche von rund 360 Hektar an, die DIVINO ist damit die zweitgrößte fränkische Winzergenossenschaft. „Wir sind glücklich, in einer der interessantesten und besten Weinbauregionen in Deutschland zu arbeiten. Bei der Arbeit im Weinberg unterstützen wir die Mitglieder, wo es nur geht. Unser Kennzeichen ist es, moderne Weine auf sehr hohem Qualitätsniveau zu produzieren“, sagt Wendelin Grass von der DIVINO.
https://www.divino-wein.de

Winzerkeller Sommerach eG

Im Dezember 1901 schlossen sich 36 Winzer zusammen, um die Winzerkeller Sommerach eG zu gründen. Die Genossenschaft ist damit die älteste in Franken. Heute bauen 90 Winzerfamilien auf 200 Hektar Weiß- und Rotweine an, vor allem in der Gegend um Sommerach, aber auch im Steigerwald. „Durch unsere überschaubare Größe haben wir den Vorteil, dass die Mitglieder mit ihren Familien alle Arbeiten in den Weinbergen selbstständig erledigen können. Die, die es von klein an gemacht haben, haben die größte Expertise. Dieses Potenzial können wir voll ausschöpfen“, sagt Frank Dietrich vom Winzerkeller Sommerach.
https://www.winzer-sommerach.de

Winzergenossenschaft Hörstein

Im äußersten Nordwesten des Freistaats, zwischen Aschaffenburg und Hanau, hat die kleinste fränkische Winzergenossenschaft ihren Sitz, die Winzergenossenschaft Hörstein. Auf fünf Hektar bauen 30 Mitglieder – allesamt im Nebengewerbe – Weiß- und Rotweine an. 1906 gegründet, ist die Winzergenossenschaft die zweitälteste in Franken.
https://www.winzergenossenschaft-hoerstein.de

Winzergenossenschaft Escherndorf

Die Winzergenossenschaft Escherndorf ist die jüngste fränkische Winzergenossenschaft. Sie baut jedoch auf einer langen Tradition auf: Bereits 1913 entstand vor Ort der Escherndorfer Winzerverein eG. 1970 verlor der Betrieb seine Eigenständigkeit. 1997 fassten schließlich neun Winzer den Mut, die Genossenschaft neu zu gründen. Heute bauen sie auf einer Fläche von 20 Hektar verschiedene Rebsorten wie Riesling, Silvaner und Müller-Thurgau an. Bei der Erzeugung und Abfüllung kooperieren die Winzer mit der DIVINO.
https://www.bocksbeutel-hof.de

Während bei Sabine die Winzer-Ausbildung und die praktische Arbeit im Weinberg im Vordergrund stehen, engagiert sich Thea stärker in der Winzergemeinschaft selbst. Sie ließ sich als Vertreterin aufstellen, um die Geschicke der Genossenschaft mitzubestimmen. „Es ist wichtig, dass sich auch die jungen Winzer einbringen“, sagt sie. Zusätzlich zu den regulären Versammlungen treffen sich die Vertreter mehrmals im Jahr, um die Mitglieder bei ihrer Arbeit im Weinberg zu unterstützen.

Dazu gehört zum Beispiel die Strategie der GWF, den Winzern für bestimmte Flächen und Lagen Qualitätsvorgaben zu machen. Das erleichtert die Planung, mit welchen Mengen in welcher Güte die Genossenschaft bei der Lese rechnen kann. Im August machen sich die Vertreter deshalb in Teams auf den Weg, um die vorgegebene Qualität der Trauben in den Weinbergen zu kontrollieren und gegebenenfalls Tipps zu geben, was die Winzer verbessern können. „Da sind wir bei der GWF schon sehr weit“, sagt Thea Schmitt. Von diesem Wissenstransfer profitieren auch die Schwestern. „Da kommen Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen zusammen. So viel Erfahrung und Wein-Know-how bekommt man als Nebenerwerbswinzer sonst nicht mit. Diese Chance müssen wir nutzen.“

Ein eigener Wein zur Identifikation

Cornelius Lauter hört solche Worte gerne. „Die Jungwinzer sind die nächste Generation in der Winzergemeinschaft. Deshalb wollen wir sie so früh wie möglich in unsere Strukturen einbinden, um sie mit allen Eigenheiten unserer Genossenschaft vertraut zu machen“, sagt der Geschäftsführende Vorstand der GWF. Die Initiative, dass sich die Jungwinzer in einer eigenen Gruppe organisieren und bei der GWF eine eigene Weinlinie erhalten, sei von beiden Seiten gekommen, berichtet Lauter. „Sie wollten ihren eigenen Wein machen, mit dem sie sich identifizieren können.“

Diese Plattform gewährte ihnen die GWF gerne. Die Jungwinzer suchten geeignete Weinberge, klassifizierten die Flächen und kümmerten sich um Lese und Verarbeitung der Trauben. Während der Vinifizierung im Keller verkosteten sie den jungen Wein und überlegten gemeinsam mit dem Kellermeister, wie es weitergehen soll. Die Neugierde der Jungwinzer auf ihren Wein gab dann auch der Linie ihren Namen: #Neuiger.

2017 wurde der #Neugier-Silvaner auf der Messe ProWein in Düsseldorf und auf dem Bayerischem Genussfestival auf dem Odeonsplatz in München vorgestellt. „Der Wein hat Ecken und Kanten und entspricht damit dem Selbstverständnis unserer Jungwinzer. Auf den Festivals ist er gut angekommen“, berichtet Lauter. Genau das war das Ziel der Jungwinzer. „Sie wollen nicht den besten Wein machen, sondern ihre eigene Nische besetzen. Ihre Arbeit soll auch nicht jedem gefallen, sondern vor allem Menschen, die sich für einen starken, vollmundigen Wein begeistern können und die bereit sind, dafür einen angemessenen Preis zu bezahlen.“

Mit ihrem Engagement bereichern die Jungwinzer die Genossenschaft, findet Lauter. „Sie sind unvoreingenommen, gehen Neues unerschrocken an und bringen frisches Wissen in die Winzergemeinschaft. Dazu sind sie bereit, Traditionen zu hinterfragen. Das tut uns gut.“ So tragen die Jungwinzer ihren Teil zur Zukunftssicherung der Genossenschaft bei. „Unsere Mitglieder sind im Durchschnitt schon recht alt, aber die Jungen machen die Arbeit. Sie müssen wir ins Boot holen“, sagt der Geschäftsführende Vorstand. Wein sei eine Dauerkultur, die Rebstöcke tragen 30 bis 40 Jahre, ehe sie gerodet und ersetzt werden. „Es braucht viel Voraussicht, um die Erfordernisse des Markts mit den Gegebenheiten des Weinbergs dauerhaft in Einklang zu bringen. Dabei können uns die Jungen helfen.“

Vom Kfz-Elektriker zum Winzer

Gut 60 Kilometer nordwestlich vom Großlangheimer Kiliansberg, auf der anderen Seite von Würzburg, serviert Alexander Jonas Zwetschgenkuchen und Kaffee auf dem Winzerhof Jonas, den er zusammen mit seinen Eltern betreibt. Der Hof liegt am Ortsrand von Eußenheim, einem kleinen Bauern- und Winzerdorf im Werntal. Anschließend geht es in die Weinberge. Eußenheimer First heißt die Lage. Jonas probiert ein paar Trauben der Sorte Domina und ist zufrieden. Süß und fruchtig. So sollen sie sein.

Im Gegensatz zu Sabine und Thea Schmitt ist Alexander Jonas vollberuflich Winzer. Nach sieben Lehrjahren außerhalb Frankens stieg er 2015 in den elterlichen Betrieb ein. Auf 6,5 Hektar kultiviert er mit seinem Vater Eberhard im Vollerwerb die Sorten Müller-Thurgau, Silvaner, Weißburgunder, Domina und Bacchus. In den vergangenen vier Jahren haben sie 1,5 Hektar Weinberge dazu gepachtet und in ihren Maschinenpark investiert. „Da ist man ausgelastet“, sagt der 34-Jährige.

Jonas hat mal Kfz-Elektriker gelernt, aber dann schwenkte er auf den Wein um. 2011 schloss er im südhessischen Rheingau zwischen Wiesbaden und Koblenz seine dreijährige Ausbildung zum Winzer ab. Anschließend arbeitete er auf einem Bio-Weingut in Württemberg und besuchte die Weinbauschule in Oppenheim am Rhein. 2014 bestand er die einjährige Fortbildung zum staatlich geprüften Wirtschafter für Weinbau und Önologie. Im Frühjahr 2017 arbeitete er zudem ein Vierteljahr auf einem Weingut in Australien.

Alexander Jonas bewirtschaftet zusammen mit seinem Vater am Eußenheimer First rund 6,5 Hektar Rebfläche im Vollerwerb.

Nächstes Jahr soll der Winzerhof Jonas in Eußenheim eine eigene Vinothek erhalten. Der Holz-Rohbau steht bereits.

„Kfz-Elektriker hat mir auch Spaß gemacht, aber der Weinbau ist schon etwas Besonderes. Ich habe den Wechsel keine Minute bereut“, sagt Jonas. „Man lebt mit den Jahreszeiten und ist täglich an der frischen Luft.“ Jonas kennt Sabine und Thea Schmitt von den GWF-Jungwinzern. „Es ist gut, dass sich in einer so großen Genossenschaft wie der GWF die jungen Winzer zusammen tun. Da entsteht ein Netzwerk, das alle weiterbringt“, sagt er.

Bei den Treffen der GWF-Jungwinzer machen Jonas die Verkostungen und die Diskussionen über Wein am meisten Spaß. Sein Ziel: Mitreden können und Einblick bekommen, wie andere Jungwinzer arbeiten. So erhält auch Jonas neue Impulse und Ideen, was er im Weinberg noch besser oder anders machen könnte. „Es gibt in der Gruppe immer etwas zu besprechen. Und wenn dann der eigene Wein bei den Kollegen ankommt, ist das eine schöne Bestätigung für die eigene Arbeit. Schließlich arbeite ich bei Hitze wie bei Kälte zu jeder Jahreszeit im Weinberg.“

Verkauf ab Hof

Im Gegensatz zu den Schmitt-Schwestern, die ihre Trauben komplett bei der GWF abliefern, lassen Alexander Jonas und sein Vater einen Teil der Ernte auf eigene Rechnung und gegen Bezahlung im Keller der GWF ausbauen und abfüllen. Den Wein verkaufen sie ab Hof. Dort gibt es mehrere Stellplätze für Wohnmobile. „Viele Camper fahren von Ort zu Ort, um Wein zu verkosten und einzukaufen. Das Angebot, gleich zu übernachten, nehmen viele gerne an“, sagt Alexander Jonas.

Ab nächstem Jahr gibt es auch eine eigene Vinothek auf dem Winzerhof Jonas. Der Rohbau aus Holz steht schon. Das Herzstück ist ein großer, lichtdurchfluteter Verkostungsraum mit Blick auf die Obstwiese und die Rosenbeete vor dem Gebäude. Bei schönem Wetter können die Gäste auch auf einer Terrasse im Freien sitzen. Über den Winter folgt der Innenausbau. Alexander Jonas und sein Vater investieren eine sechsstellige Summe in die Vinothek, doch der Jungwinzer ist sich sicher, dass sich das auszahlen wird. „Wir haben viele Stammkunden. Denen können wir schon bald einen angemessenen Rahmen für ihre Weinverkostungen bieten.“

Den Teil der Ernte, den sie nicht auf eigene Rechnung ausbauen und abfüllen lassen, liefern Alexander Jonas und sein Vater ebenfalls an die GWF. „Das gibt uns wirtschaftliche Sicherheit. Deswegen hat die Winzergemeinschaft eine große Bedeutung für unseren Hof“, sagt Jonas. Im Gegenzug engagiert er sich gerne bei den Jungwinzern. „Die Genossenschaft lebt von der Gemeinschaft. Es wäre schade, wenn dieser Zusammenhalt irgendwann verloren geht.“

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