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Genossenschaften sind für ihre Mitglieder da – gerade in schwierigen Zeiten. Das haben die bayerischen Genossenschaften im vergangenen Jahr einmal mehr unter Beweis gestellt. In einem Umfeld, das von Ukrainekrieg, Rohstoffmangel, Inflation, stark gestiegenen Energiepreisen und einem sprunghaftem Anstieg der Zinsen geprägt war, haben sowohl die Kreditgenossenschaften als auch die Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften ihre Stärke bewiesen.

Die bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken konnten ihr operatives Ergebnis im Jahr 2022 auf 1,8 Milliarden Euro steigern. Sie legten auch bei Krediten, Kundeneinlagen und Bilanzsumme weiter zu. Sie haben solide gewirtschaftet, konnten die bilanziellen Effekte des starken Zinsanstiegs abpuffern und sind in ihrer Region weiter ihrer Rolle als Finanzierungspartner von Handwerk, Mittelstand und Privatpersonen nachgekommen.

197 Volksbanken und Raiffeisenbanken gab es zum Jahresende 2022 in Bayern. Die Zahl ist durch Fusionen um elf Institute zurückgegangen. Die Institute betreiben 1.809 Geschäftsstellen und 3.076 Geldautomaten und stellen damit eine flächendeckende Versorgung mit Finanzdienstleistungen sicher. Die Bankstruktur ist dabei sehr vielfältig: Sie reicht von sehr kleinen Regionalinstituten mit einer Bilanzsumme um 50 Millionen Euro bis zu Genossenschaftsbanken mit mehr als 5 Milliarden Euro Bilanzsumme.

Alle bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken im Überblick

Die nach Bilanzsumme sortierte Übersicht über die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken steht hier zum Download bereit.

Die Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften haben das Jahr 2022 mit einem deutlich gestiegenen Umsatz abgeschlossen. Sie haben insgesamt 16 Milliarden Euro Umsatz gemacht, ein Plus von 15,5 Prozent. Den größten Umsatzsprung mit mehr als 27 Prozent verzeichneten die 78 Raiffeisen-Warengeschäfte, aber die Umsätze zeigten auch bei allen anderen Branchen nach oben. Egal ob Handwerks-, Milch-, Handels-,  Energie-, ländliche oder gewerbliche Genossenschaften: Sie verzeichneten alle steigende Umsätze, hatten aber gleichzeitig mit stark gestiegenen Einkaufspreisen, den Energiekosten und dem Fachkräftemangel zu kämpfen.

Die Genossenschaften waren in schwierigen Zeiten für ihre Mitglieder da. Umgekehrt blieben auch die Mitglieder ihren Genossenschaften treu. Die Mitgliederzahl in bayerischen Genossenschaften ist nahezu konstant geblieben. Insgesamt zählen die bayerischen Genossenschaften 2,9 Millionen Mitglieder. Damit ist rechnerisch mehr als jeder Fünfte in Bayern Mitglied in einer Genossenschaft.

34 neue Genossenschaften sind im vergangenen Jahr gegründet worden. Allein im Energiebereich gab es 16 Neugründungen, davon 12 Nahwärmegenossenschaften. Weitere Gründungen verzeichnete der GVB unter anderem in den Bereichen Handel, Handwerk und Soziales. Bereinigt um die fusionierten Institute und Austritte stieg die Zahl der Mitgliedsgenossenschaften beim Genossenschaftsverband Bayern nur minimal um zwei auf insgesamt 1.169.

Knapp 50.000 Menschen arbeiten bei Genossenschaften in Bayern. Damit sind die genossenschaftlichen Unternehmen ein wichtiger und solider Arbeitgeber, gerade im ländlichen Raum. Die Mitarbeiterentwicklung war dabei abhängig von den Sparten sehr unterschiedlich. Während Milchwirtschaft, ländliche Genossenschaften und Raiffeisenhandel Rückgänge von 6 bis 7 Prozent verzeichneten, stieg die Zahl der Beschäftigten bei Gewerbe und Energie um einen ähnlichen Prozentsatz an.

2.337 junge Menschen absolvieren aktuell eine Ausbildung bei einer Genossenschaft. Das sind 28 mehr als im Vorjahr – so ist der genossenschaftliche Nachwuchs gesichert. Damit stellen die Genossenschaften gerade in Zeiten von Fachkräftemangel die Weichen, damit sie auch in Zukunft ihren Mitgliedern zur Seite stehen können.

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