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Gefaltete Zeitungen liegen auf einem Tisch.

GVB-Präsident besucht Winzergemeinschaft Franken

Die Winzergemeinschaft Franken (GWF) hat vor Kurzem GVB-Präsident Stefan Müller an ihrem Standort in Kitzingen-Repperndorf begrüßt. Die GWF gehört zu den größten Winzergenossenschaften Deutschlands. Mit rund 900 Winzerinnen und Winzern sowie 1.200 Hektar Rebfläche steht die GWF für die Vielfalt, Qualität und Stärke des genossenschaftlichen Weinbaus in Franken. Besonders beeindruckend ist, wie hier Tradition, moderne Weinbereitung und Gemeinschaftsgeist zusammenwirken. Der fränkische Weinbau ist zugleich ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und prägt Kultur sowie Landschaft.

Die Gespräche vor Ort haben deutlich gemacht, wie wichtig der direkte Austausch ist: Nur so wird sichtbar, welche Rahmenbedingungen die Verbandsmitglieder benötigen und wie der GVB sie wirkungsvoll unterstützen kann (zu den fränkischen Winzergenossenschaften und ihren Herausforderungen siehe auch den Beitrag in dieser Ausgabe).

GVB-Präsident im Gespräch mit dem Raiffeisenblatt

Im Interview mit dem Raiffeisenblatt, dem Magazin des Österreichischen Fachverbands für Raiffeisenbanken, sprach GVB-Präsident Stefan Müller über die aktuellen Herausforderungen von Regionalbanken. Müller, der nun seit einem Jahr den Vorsitz im Genossenschaftsverband Bayern übernommen hat, betonte unter anderem der Waren- und Dienstleistungsseite des Verbandes größeren Raum einzuräumen. „Denn die Verbindung von Finanz- und Realwirtschaft ist das, was den GVB besonders auszeichnet“, betonte er im Gespräch.

Im Rückblick auf seinen Arbeitsbesuch kürzlich beim Österreichischen Raiffeisenverband in Wien hob der GVB-Präsident als Gemeinsamkeit beider Länder hervor, dass Deutschland und Österreich eine besondere Bankenstruktur habe, die es zu wahren gelte. „Es kann nicht sein, dass regionale, kleine Institute mit einem risikoarmen Geschäftsmodell regulatorisch fast genauso behandelt werden wie international tätige Großbanken“, sagte Müller und verweist auf den Ansatz des Genossenschaftsverbands: „Regulierung ist richtig und wichtig – sie muss verhältnismäßig sein und zum tatsächlichen Risiko passen.“

Der Ansatz, Vorstöße wie EDIS‘ oder die CMDI-Review in die richtigen Bahnen zu lenken, eine. Auch Fragen einer zunehmenden Bürokratie wie überbordende Berichtspflichten belasten beide Länder gleichermaßen. Doch für Deutschland gelte: Die nationale Bankenaufsicht als auch die Bundesregierung hätten die Notwendigkeit bürokratischer Vereinfachungen für kleine, regionale Institute erkannte. „Dieser Erkenntnis müssen jetzt aber Taten folgen. Als GVB bringen wir uns aktiv und mit Nachdruck in den Diskurs ein“, sagte Müller.

Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sei, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) kürzlich den sektoralen Risikopuffer für Wohnimmobilienkredite von zwei Prozent auf ein Prozent gesenkt habe. „Der Systemrisikopuffer ist ein Symbol für überzogene Regulatorik. Seine vollständige Abschaffung wäre ein wichtiges Aufbruchsignal für Investitionen in den Wohnungsbau sowie ein Beitrag dazu, der weiter lahmenden Konjunktur etwas Schwung zu verleihen“, sagt Müller.

Mit Blick auf die neue Bundesregierung hebt GVB-Präsident Müller in dem Interview mit dem Raiffeisenblatt hervor, dass sich die konjunkturelle Stimmung in Deutschland verbessert habe, aber dass es noch viel zu tun gibt – sei es dem Steuerreicht, mehr Freiheiten für Unternehmertum oder beim Thema Altersvorsorge.

Genossenschaftliche Unabhängigkeit verteidigen

Der GVB fordert Nachbesserungen am Referentenentwurf zur Reform des Genossenschaftsgesetzes. Ziel des Entwurfs ist es, die rechtlichen Rahmenbedingungen für Genossenschaften an die aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen anzupassen. Positiv bewertet der Verband den Anspruch der Bundesregierung, den digitalen Kommunikationsweg als neuen Standard anzuerkennen. Die Ermöglichung digitaler Versammlungen und die Übermittlung von Informationen in Textform erleichtern die Arbeit der Genossenschaften und stärken die Attraktivität der Rechtsform im digitalen Zeitalter. Positiv sind auch die Maßnahmen zu sehen, die beabsichtigen, unseriöse Genossenschaften und Prüfungsverbände aufzudecken und zu unterbinden, solange hierbei seriöse Genossenschaften und Prüfungsverbände nicht unverhältnismäßig stark belastet werden.

Änderungen fordert der GVB allerdings bei einer vorgeschlagenen Neuregelung zu Generalversammlungen. Laut dem aktuellen Text soll künftig bei Genossenschaften mit bis zu 1.500 Mitgliedern die Möglichkeit bestehen, den Vorstand durch Weisungen der Generalversammlung zu binden. Das wäre ein tiefgreifender Eingriff in die genossenschaftliche Ordnung, der die unabhängige Leitung durch den Vorstand infrage stellt und die Rechtsform insgesamt schwächen würde. Deshalb hat der GVB seine Mitgliedsgenossenschaften dazu aufgefordert, sich an einer Briefaktion zu beteiligen und die Abgeordneten in den Regionen auf den Änderungsbedarf hinzuweisen. Damit soll den Stellungnahmen des Verbands bei diesem wichtigen Anliegen Nachdruck verliehen werden.

Halbjahresbilanz zeigt Solidität der bayerischen VR-Banken

Am 16. September informierte der GVB über die wesentlichen Bilanz- und Ergebniszahlen der bayerischen VR-Banken im ersten Halbjahr 2025. Neben dem Zahlenwerk stand weiter die Sanierung der BayWa im Fokus des Medieninteresses.

Positive Zahlen stellte die Nachrichtenagentur dpa in den Mittelpunkt ihrer Berichterstattung: Sie betonte, dass die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen in Bayern wieder deutlich gestiegen ist. Wie die Agentur meldet, vergaben die Volks- und Raiffeisenbanken im ersten Halbjahr 44 Prozent mehr private Darlehen und erreichten ein Volumen von 8,9 Milliarden Euro. Laut dpa flossen die Mittel vor allem in Bestandsimmobilien und Modernisierungen, der Neubau bleibe schwach. Die dpa verweist zudem auf Aussagen von GVB-Präsident Stefan Müller, der den Bedarf an Wohnraum als weiter hoch einschätzt, zugleich aber auf fehlende Reformen in Berlin hinweist. Die Meldung wurde in zahlreichen Zeitungen aufgegriffen, unter anderem im Münchener Merkur und der Abendzeitung.

Der Radiosender BR24 berichtet, dass die bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken weiterhin vor großen Herausforderungen stehen. Dabei bezieht sich der Radiosender auf die Aussage von GVB-Präsident Stefan Müller, der in der Pressekonferenz betonte, dass sich die wirtschaftliche Lage auch im kommenden Jahr kaum verbessern werde, wobei sich die schwache Konjunktur nicht überall gleich stark niederschlage. In einem O-Ton des Radiobeitrags macht GVB-Präsident Stefan Müller jedoch deutlich, dass die Stabilität der gesamten Bankengruppe „in keinster Weise“ gefährdet sei. Der Sender geht in seiner Berichterstattung auch auf die Lage der RSA-Bank in Rechtmehring ein und stellt Vermutungen über eine mögliche Fusion mit der benachbarten VR-Bank in Rosenheim an.

Die Börsen-Zeitung setzt bei der Berichterstattung ihren Fokus auf die Ausfallrisiken der bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken, die zuletzt leicht gestiegen sind. Verantwortlich seien vor allem die Krise des Agrarkonzerns BayWa und Probleme im gewerblichen Immobiliensektor. Wie die Börsen-Zeitung weiter schreibt, erhöhte sich der Anteil notleidender Kredite im ersten Halbjahr von 2,19 auf 2,38 Prozent. Für das Führungsduo des GVB sei das jedoch kein Grund zur Besorgnis: "Wir haben die Risiken gut im Griff", wird Vorstandsmitglied Alexander Leißl zitiert. Die jüngste Quote bei den Ausfallrisiken sei immer noch relativ niedrig.

Stellungnahme zu Änderungen im Kreditwesengesetz

Der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) begrüßt im Grundsatz das Ziel des neuen Bankenrichtlinienumsetzungs- und Bürokratieentlastungsgesetzes (BRUBEG), sieht aber erheblichen Nachbesserungsbedarf. Das hat er in einer Stellungnahme gegenüber dem bayerischen Wirtschaftsministerium zum Ausdruck gebracht. Positiv bewertet wird die geplante Anhebung von Bagatellgrenzen bei Organ- und Unternehmenskrediten, die den Instituten spürbare Erleichterungen bringen sollen. Kritisch sieht der Verband jedoch, dass die Schwellenwerte zu niedrig angesetzt sind und fordert eine weitergehende Anpassung an Inflation und Kaufkraftentwicklung. Auch die Erhöhung der Offenlegungsgrenzen bei Kreditvergabe wird zwar als überfällig anerkannt, aber als unzureichend bezeichnet. Deutlich ablehnend äußert sich der GVB zu den geplanten Ausweitungen der Aufsichtsrechte von BaFin und Bundesbank, etwa zu Durchsuchungen oder Betretungsrechten, die aus Sicht des Verbands verfassungsrechtlich problematisch sind. Besonders hebt der Verband die Unvereinbarkeit mancher Vorschriften mit dem Genossenschaftsgesetz hervor, etwa bei Eingriffen in das Prüfungswesen der Genossenschaften. Insgesamt verlangt der Verband eine Verschlankung und Präzisierung des Gesetzes, damit Bürokratieabbau tatsächlich erreicht wird und die Wettbewerbsfähigkeit regional verankerter Institute nicht leidet.

Bankenverbände bei Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger

GVB-Präsident Stefan Müller hat zusammen mit anderen bayerischen Bankenverbänden wie dem Sparkassenverband Bayern, dem Bayerischen Bankenverband sowie der LfA Förderbank Bayern mit Staatsminister Hubert Aiwanger über die aktuelle konjunkturelle Situation und die Lage des Finanzsektors gesprochen. Dabei plädierte er dafür, jetzt die angekündigten Reformen umzusetzen – mit weniger Bürokratie, mehr Wachstumsimpulsen und tragfähigen Lösungen für die Altersvorsorge.

Trotz des schwierigen Umfelds hätten sich die bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken gut behauptet, betonte Müller. Doch die zunehmende Regulierung binde enorme Ressourcen, die eigentlich in den Mittelstand und die Regionen investiert werden sollten.

Außerdem stand der digitale Euro auf der Agenda. Vor seiner Einführung müsse überzeugend belegt sein, welchen Nutzen er tatsächlich bringe – und dass er nicht zum Risiko für Banken und Finanzstabilität werde.

Themenspiegel: Azubis, Halbjahresbilanz und eine Fahrt mit dem „Almtruck“

In der aktuellen Ausgabe berichtet der Themenspiegel, das Videomagazin des GVB, über VR activestart, die Veranstaltung zum Ausbildungsbeginn für bayerische Bankkaufleute. Weitere Beiträge beschäftigen sich mit der Halbjahresbilanz der VR-Banken sowie einer Tour mit dem „Almtruck“, mit dem die genossenschaftliche Molkerei Berchtesgadener Land Milch von Tiroler Almbauern bis auf 1.600 Meter Höhe abholt.

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Azubis starten durch, VR-Banken ziehen Bilanz – der GVB-Themenspiegel vom 23. September 2025.

GVB-Präsident Stefan Müller im Interview mit der „Frankenpost“

Stefan Müller, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), hat der „Frankenpost“ ein ausführliches Interview gegeben. Dabei betont er, mit Bezug auf das aktuelle Internationale Jahr der Genossenschaften, dass die Rechtsform in Bayern weiterhin stark nachgefragt sei. Das gelte besonders im Bereich Nahwärme und Energiewende: Genossenschaften „bieten regionale Lösungen auf viele Herausforderungen unserer Zeit und binden die Menschen unmittelbar ein“, so Müller. Allein 2025 seien bereits 21 neue Genossenschaften gegründet, darunter vier in Oberfranken. Im Bankensektor stünden fünf Fusionen bayerischer VR-Banken an. Die Gründe für Fusionen seien unter anderem steigende Regulierungskosten, Fachkräftemangel oder eine zu geringe Größe der Institute. Bei Baufinanzierungen verzeichneten die VR-Banken einen deutlichen Anstieg, vor allem für Renovierungen und Modernisierungen. Der Durchschnittszins für Baukredite mit zehn Jahren Laufzeit liege aktuell bei etwa 3,6 Prozent, mit Tendenz leicht steigend. Viele Kunden bevorzugten Sichteinlagen statt Festgeld, um flexibel zu bleiben. Gleichzeitig steige das Interesse junger Menschen an Aktienanlagen, was Müller im Gespräch positiv bewertet: „Das ist eine erfreuliche Entwicklung, die es weiter zu fördern gilt. Die Zahl der Wertpapierdepots steigt jedes Jahr. Hier kann auch die geplante Frühstartrente sich positiv auswirken“, so der GVB-Präsident. Künftig sollen VR-Bank-Kunden auch über ihre App Kryptowährungen kaufen können, wobei Müller jedoch vor den hohen Risiken und möglichen Totalverlusten warnt: „Meine Altersvorsorge würde ich nicht in Krypto anlegen.“

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