Vorbilder: Die besten Azubis des Ausbildungsjahrgangs 2022 der bayerischen Genossenschaften haben im Münchner Künstlerhaus ihren Lehrabschluss gefeiert.
Azubis sind die Architekten der Arbeitswelt von morgen – und das gilt auch für die Lehrlinge der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken. Mit frischen Ideen, kreativen Impulsen und neuen Perspektiven bringen sie genau den Schwung und die Innovationskraft mit, die die Institute brauchen, um sich stetig weiterzuentwickeln und fit für die Zukunft zu bleiben. Sie sind nicht nur die Nachwuchskräfte von heute, sondern die Führungskräfte und Ideengeber von morgen – ein unverzichtbarer Baustein für den Erfolg der VR-Banken.
Zahl der Auszubildenden steigt
Insgesamt haben im September 2025 fast 900 junge Menschen ihre Ausbildung bei den bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken begonnen. Das sind rund 10 Prozent mehr als im Vorjahr.
Um den jungen Talenten von Anfang an zu zeigen, wie wichtig ihre Rolle ist, startet die Ausbildung bei den bayerischen VR-Banken mit einem besonderen Event: dem VR activestart in Ingolstadt. Hier erleben die Azubis hautnah, dass ihre Ideen und ihr Engagement geschätzt werden – und dass sie von Anfang an echte Mitgestalter sind.
Mitgestalten. Das ist auch für GVB-Präsident Stefan Müller ein wichtiges Schlagwort. In einer Videobotschaft, die den Auszubildenden bei der Veranstaltung gezeigt wird, ermutigt der GVB-Präsident die Nachwuchs-Bankerinnen und -Banker, neugierig zu sein. „Stellt Fragen und lasst Euch nicht mit Antworten abspeisen wie ,Das haben wir schon immer so gemacht‘.“ Denn vielleicht gebe es Prozesse, die eben schon immer falsch gelaufen sind und die anders gestaltet werden müssten. „Also seid kreativ, bringt Euch ein, gestaltet mit und seid aktiv in Eurer Bank“, fordert Müller die Azubis auf.

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Startschuss für die Azubis: Der VR activestart in der Video-Zusammenfassung. Video: Karl-Peter Lenhard, GVB
Die Lehre in einer Bank ist laut Müller eine hervorragende Grundlage für die spätere Karriere und bietet ungeahnte Möglichkeiten für den weiteren beruflichen Weg. „Ich weiß, wovon ich spreche. Ich habe selbst vor 33 Jahren eine Ausbildung zum Bankkaufmann begonnen“, erzählt der GVB-Präsident. Eine Entscheidung, die er nie bereut habe.

GVB-Präsident Stefan Müller beglückwünschte in einer Videobotschaft die Azubis zu ihrer Entscheidung, eine Ausbildung bei einer bayerischen VR-Bank begonnen zu haben. Vor 33 Jahren hatte seine berufliche Laufbahn mit einer Lehre zum Bankkaufmann gestartet.
Von den vielversprechenden Entwicklungsmöglichkeiten in einer Bank schwärmt auch Daniel Gronloh, Geschäftsführer der Akademie Bayerischer Genossenschaften (ABG), in seiner Begrüßungsrede auf der Bühne. Mehr als 600 Azubis sitzen im Publikum. Zusammen mit ihren Begleitpersonen – Ausbilder und Vorstände – sind es über 700 Personen im Stadttheater Ingolstadt. „Für uns ist das ein Zehn-Jahres-Rekord“, sagt der Geschäftsführer der ABG. Die Akademie richtet das Azubi-Event jedes Jahr in Ingolstadt aus, 2025 zum 17. Mal.

ABG-Geschäftsführer Daniel Gronloh begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Gronloh lobt die genossenschaftlichen Werte wie Fairness, Transparenz und regionales Engagement und macht deutlich, dass die Auszubildenden ab sofort Teil einer der größten mittelständischen Wirtschaftsorganisationen Deutschlands sind – mit rund 700 Instituten, 7.000 Bankstellen und mehr als 130.000 Mitarbeitenden.
Auch Gronloh motiviert die Nachwuchskräfte, sich aktiv in ihrer Bank einzubringen, neue Ideen auszuprobieren und die Ausbildung als Chance für persönliche und berufliche Weiterentwicklung zu sehen. „Nutzen Sie den heutigen Tag, um sich einen ersten Eindruck von der Genossenschaftsorganisation zu machen und Kontakte zu knüpfen. Erleben Sie unsere große und großartige Gemeinschaft“, ruft Gronloh den Azubis zu.
Teil dieser Gemeinschaft ist seit dem 1. September 2025 auch der frisch gebackene Azubi Hugo Axtmann, der im Publikum sitzt. Der 16-Jährige absolviert eine Lehre zum Bankkaufmann bei der VR-Bank Mittelfranken Mitte in der Geschäftsstelle in Schwabach.

Newcomer: Hugo Axtmann ist seit 1. September 2025 Auszubildender bei der VR-Bank Mittelfranken Mitte. Foto: VR-Bank Mittelfranken Mitte
Wieso er sich für eine Ausbildung bei einer VR-Bank entschieden hat? „Mir war es wichtig, bei einem regionalen Unternehmen zu starten, das Teamgeist großschreibt und gute Chancen für die Zukunft bietet“, erzählt er nach der Veranstaltung. Außerdem habe er durch seinen Bekanntenkreis bereits viele positive Eindrücke aus der genossenschaftlichen Bankenwelt erhalten, die ihn davon überzeugten, bei einer bayerischen VR-Bank eine Lehre zu beginnen. „Von der Ausbildung erwarte ich, viel dazuzulernen und vor allem Einblicke in die Privatkundenberatung, den Firmenkundenbereich und das Kreditwesen zu bekommen. Später möchte ich Finanzanalyst werden und Verantwortung in der Bank übernehmen“, berichtet er. Vom Azubi-Event VR activestart ist er begeistert: „Am coolsten fand ich, direkt so viele neue Leute kennenzulernen, und dass man gleich ein gutes Miteinander gespürt hat.“
Die Kraft der Gemeinschaft erleben die Azubis dann hautnah beim Auftritt der Musiker von „Drum Conversation“, die das Ingolstädter Stadttheater in einen interaktiven Trommel-Workshop verwandeln.
Um Kraft geht es auch beim Vortrag von Mentalcoach Marc Gassert, und zwar um die innere Stärke. Er ist am Nachmittag Keynote-Speaker und erklärt den Azubis, wie sie mit Durchhaltevermögen, Willenskraft und Disziplin im Job durchstarten können. Gassert hat einen großen Teil seines Lebens in unterschiedlichen Kulturen und auf verschiedenen Kontinenten verbracht. Er lernte bei namhaften Großmeistern die asiatische Kampfkunst und teilt seine Erkenntnisse bei Workshops und Vorträgen.
Aktive Mittagspause
In der Mittagspause informierten sich die Azubis „Auf dem „Marktplatz der Verbundpartner“ über deren Leistungen und Produktportfolio. Auch Aktivitäten waren möglich: Beim Genossenschaftsverband Bayern konnten sich die Azubis von einer KI eine Porträtzeichnung anfertigen lassen, beim Gewinnsparverein Bayern für einen guten Zweck sportlich betätigen oder bei der R+V Versicherung an einem Gewinnspiel teilnehmen. Auch die ABG hatte verschiedene Stationen aufgebaut, beispielsweise eine Torwand und eine Fotobox. Ein Highlight war zudem das Bierkastenklettern, bei dem die Nachwuchskräfte angeseilt wurden und nach und nach auf 25 Bierkästen steigen mussten.
Teil des Programms ist außerdem der Vortrag von Luca Schipper und Linus Franz. Luca Schipper arbeitet bei der Raiffeisenbank Main-Spessart, Linus Franz studiert Wirtschaftsinformatik an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg. Beide sind beim Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) im Projektteam Neonblau aktiv. Ihr Thema lautet heute: „What‘s next? – Die Next Gen Consultancy der Volksbanken Raiffeisenbanken“. Die NextGen Consultancy Neonblau gibt der jungen Generation eine Stimme. Das selbstorganisierte Netzwerk entwickelt Ideen für das Banking der Zukunft in der genossenschaftlichen Finanzgruppe (mehr Infos über Neonblau hier).
Bei einem Live-Experiment mit Azubi Felix führt Gassert den Nachwuchstalenten vor Augen, zu was Menschen mit mentaler Stärke in der Lage sind, selbst wenn sie körperlich an die Grenzen der Belastbarkeit kommen. Sein Rat: „Nicht das Anfangen wird belohnt, sondern das Durchhalten.“ Nach dieser Show haben die Azubis ein paar Tricks mehr auf Lager, um auf ihren zukünftigen Berufsalltag mental bestens vorbereitet zu sein.

Markus Eichenseer (links, geschäftsführender Vorstand des VR Gewinnsparvereins Bayern) übergibt mit ABG-Geschäftsführer Daniel Gronloh den symbolischen Spendenscheck an Laura Wärtel, Vertreterin des Deutschen Alpenvereins.
2.000 Euro für Menschen mit Handicap
Am Stand des VR Gewinnsparvereins Bayern konnten die Auszubildenden Spendengelder generieren, indem sie sich an einer Laufaktion beteiligen. Rund 200 Euro kamen so zusammen, der Gewinnsparverein erhöhte diese Summe auf 1.000 Euro. Die ABG steuerte weitere 1.000 Euro bei. Die Spende in Höhe von insgesamt 2.000 Euro geht in diesem Jahr an den Deutschen Alpenverein, Sektion Miesbach, Klettergruppe H3 – ein Projekt für Menschen mit Handicap.
Auch beim Vortrag von Leon Saar können die Azubis jede Menge Impulse mitnehmen. Saar arbeitet bei der Beratungsagentur MEHRakademie, die zahlreiche Volksbanken und Raiffeisenbanken begleitet. Finanzielle Bildung ist für ihn mehr als ein Job – sie ist seine Leidenschaft. Ob im direkten Kundengespräch oder als Content Creator mit Reichweite auf TikTok, Instagram und Co. – Saar versteht es, junge Menschen für Finanzthemen zu begeistern. Seine Erfahrung als Teamleiter „Junge Privatkunden“ verbindet er mit seinem Wissen aus der digitalen Welt. Im Mittelpunkt seines Vortrags steht die Frage: Wie lässt sich die junge Generation für genossenschaftliches Banking gewinnen? Die Antwort darauf liegt auch bei den Azubis, denn sie sprechen die gleiche Sprache wie die Kundinnen und Kunden von morgen und kennen deren Bedürfnisse aus eigener Erfahrung.
„Alle Genossenschaftsbanken stehen vor der Herausforderung, junge Menschen für sich zu gewinnen“, betont Saar. Denn diese Generation möchte später vielleicht ein Haus bauen, eine Familie gründen – und dann auf die VR-Bank vor Ort zugehen für einen Kredit. Gleichzeitig sei diese Generation anspruchsvoll, digital versiert und erwartet einfache, innovative Lösungen. Für die VR-Banken heißt das: Sie müssen Antworten finden. Wie kommunizieren wir mit jungen Menschen? Wie sieht Beratung in Zukunft aus? Welche Produkte braucht es, die es heute noch gar nicht gibt? Nur wenn sich die VR-Banken diesen Fragen stellen, können sie auch in Zukunft bei der jungen Zielgruppe punkten.