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Frau Ammé, welche aktuellen Marketing-Trends halten Sie für die VR-Banken relevant und welche davon setzen Sie bei der VR Bank Augsburg-Ostallgäu schon um?

Stephanie Ammé: Drei Entwicklungen halte ich für besonders relevant: Hyperlokalisierung, datenbasiertes Marketing und authentische Content-Strategien. Bei uns spielt vor allem die lokale Verankerung eine zentrale Rolle, denn mit aktuell 57 Standorten müssen wir überregionale und lokale Marketingmaßnahmen intelligent verzahnen. Das gelingt uns beispielsweise durch Kundenveranstaltungen vor Ort, das Sponsoring regionaler Events oder durch gezielte Suchmaschinenwerbung, etwa wenn wir Immobilienprojekte in einzelnen Gemeinden vermarkten. Beim datenbasierten Marketing arbeiten wir derzeit intensiv daran, Kampagnen entlang der Kundenkontaktpunkte – besonders der digitalen – präziser zu steuern und den Erfolg verlässlich zu messen. Das erlaubt uns, Budgets effektiver einzusetzen und unsere Ansprache kontinuierlich zu verbessern. Authentischer Content ist für uns der Schlüssel zu Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Wir setzen bewusst auf echte Geschichten, zeigen Gesichter unserer Mitarbeitenden und machen unsere genossenschaftlichen Werte konkret erlebbar – sei es über Social Media, regionale Geschichten oder persönliche Einblicke in unsere Arbeit.

„Entscheidend ist die Balance zwischen technologischer Innovation und menschlicher Nähe.“

Wie sieht für Sie modernes Marketing aus?

Ammé: Modernes Marketing bedeutet für mich: Relevanz statt Reichweite. Es geht darum, mit datenbasierten Erkenntnissen echte Mehrwerte für spezifische Zielgruppen zu schaffen und dabei über alle Kontaktpunkte hinweg konsistent und authentisch zu bleiben. Entscheidend ist die Balance zwischen technologischer Innovation und menschlicher Nähe.

Die Volks- und Raiffeisenbanken sind eigenständige Unternehmen, verwenden jedoch eine einheitliche Marke. Welche Bedeutung hat eine starke Marke im Kampf um die Aufmerksamkeit potenzieller Kundinnen und Kunden?

Ammé: Die gemeinsame VR-Marke ist unser größtes Kapital im Wettbewerb um Aufmerksamkeit. Sie gibt uns drei entscheidende Vorteile:

  • Erstens haben wir durch die bundesweite Präsenz eine Bekanntheit und Wiedererkennung, die wir als einzelne regionale Bank nie erreichen könnten.
  • Zweitens profitieren wir von einem über Jahrzehnte gewachsenen Vertrauenskapital. Gerade in Zeiten von Unsicherheit und Informationsüberflutung steht die Marke für Werte wie Sicherheit, Regionalität und genossenschaftliche Solidarität.
  • Drittens – und das wird oft unterschätzt – reduziert eine starke Dachmarke die Einstiegshürde für potenzielle Kundinnen und Kunden erheblich. Menschen wissen sofort, wofür wir stehen, bevor wir auch nur ein Wort über unsere konkrete Bank gesagt haben. Diese „Vorschusslorbeeren“ können wir dann mit unserer regionalen Kompetenz und persönlichen Nähe untermauern.

„Der einheitliche Markenauftritt ist unsere Stärke, aber die lokale Verankerung ist unser Unterscheidungsmerkmal.“

Welche Möglichkeiten sehen Sie bei den VR-Banken, im Marketing über den einheitlichen Markenauftritt hinaus eigenständig Akzente zu setzen?

Ammé: Der einheitliche Markenauftritt ist unsere Stärke, aber die lokale Verankerung ist unser Unterscheidungsmerkmal. Wir setzen auf regionale Partnerschaften, unterstützen lokale Initiativen zum Beispiel gezielt über Crowdfunding-Projekte und ergänzen so die Dachmarke um individuelle Geschichten. Auch in der Tonalität und bei Themenschwerpunkten haben wir Spielraum: Wenn wir etwa regionale Wirtschaftsthemen oder gesellschaftliche Verantwortung in den Vordergrund stellen, können wir unsere Nähe zur Region und unsere genossenschaftlichen Werte authentisch transportieren. So entsteht ein Marketing, das die Marke stärkt und gleichzeitig unsere Eigenständigkeit sichtbar macht.

„Wir wollen nicht die größte, sondern die relevanteste Bank für Menschen und Unternehmen in unserer Region sein.“

Worauf legen Sie bei der VR Bank Augsburg-Ostallgäu im Marketing Ihren Fokus? Welche Rolle spielen hierbei die genossenschaftlichen Werte?

Ammé: Unser Fokus liegt klar auf Beziehungsmarketing und regionaler Präsenz. Wir wollen nicht die größte, sondern die relevanteste Bank für Menschen und Unternehmen in unserer Region sein. Konkret bedeutet das: persönliche Beratungskompetenz sichtbar machen, lokales Engagement kommunizieren und Finanzthemen verständlich aufbereiten. Die genossenschaftlichen Werte „schwingen“ dabei immer mit – sie sind der rote Faden in allem, was wir tun.

Welche digitalen sowie analogen Formate und Kanäle nutzen Sie bei der VR Bank Augsburg-Ostallgäu bevorzugt für Marketing? Wo sehen Sie jeweils die Vorteile?

Ammé: Wir haben einen ganzen Blumenstrauß an digitalen und klassischen Kontaktpunkten. Die erste Frage, die wir uns jedoch stellen, ist: Wer ist bei dem zu bewerbenden Thema oder Produkt unsere Kernzielgruppe und wo erreichen wir sie am besten? Danach stellen wir den jeweiligen Kanal-Mix und die Botschaften zusammen.

  • Digital setzen wir vor allem auf eine Kombination aus der gezielten Ansprache im OnlineBanking, der VR Banking App beziehungsweise im ePostfach, digitalen Werbeflächen in unseren Geschäftsstellen sowie auf sozialen Medien – hier können wir direkt in den Dialog gehen, regionale Geschichten erzählen und besonders jüngere Zielgruppen erreichen. Unterstützt wird unsere Abteilung dabei von einem bereichsübergreifenden GenZ-Projektteam, das im Vertrieb verankert ist und dadurch sehr nah an unseren Kundinnen und Kunden ist. Unsere Webseite dient darüber hinaus als zentrale Informations- und Beratungsplattform, auf der wir komplexe Finanzthemen verständlich aufbereiten und im Idealfall auch onlineabschlussfähig sind. Der große Vorteil digital: Wir können Erfolge messen, Kampagnen laufend optimieren und sehr zielgenau kommunizieren.
  • Auf der analogen Seite setzen wir auf Veranstaltungen vor Ort – ob eigene Fachvorträge oder gesponserte Events. Diese schaffen persönliche Begegnungen und stärken die emotionale Bindung. Klassische Außenwerbung sorgt für Präsenz im Alltag unserer Region. Und auch ein persönlich gestaltetes Mailing kann in der richtigen Situation große Wirkung erzielen. Der Vorteil analog: höhere Aufmerksamkeit, echte Begegnungen und bei vielen unserer Kundinnen und Kunden ein höheres Vertrauen durch die Greifbarkeit.

Es geht dabei nicht um ein Entweder-oder, sondern das intelligente Zusammenspiel ist für uns entscheidend: Eine Immobilienkampagne startet vielleicht mit einem Werbebanner am Bauzaun der Baustelle, wird digital über soziale Medien und Suchmaschinenwerbung verstärkt und mündet in einer persönlichen Beratung in der Filiale.

Frau Ammé, herzlichen Dank für das Gespräch!

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