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Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken sind innovativ. Das zeigt ein Blick in den ZWF-Innovationspool. In dem Portal tauschen sich die Führungskräfte und Mitarbeiter aller Kreditgenossenschaften im Freistaat über Neuerungen aus und stellen spannende Projekte aus ihren Häusern vor. Seit dem Start der Plattform Ende Mai 2018 wurden knapp 90 Projekte eingereicht. Aus diesem Pool erwirbt der Zentrale Werbefonds Bayerischer Genossenschaftsbanken (ZWF) regelmäßig Innovationen, um sie allen Volksbanken und Raiffeisenbanken mit ZWF Vorteil zur Verfügung zu stellen. Nun hat der ZWF erneut zwei Projekte gekauft:

  • GoldCard Gebührenrechner (entwickelt von der VR-Bank Rottal-Inn),
  • KontoFinder Privatkunden (entwickelt von der Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost).

Was ist der ZWF-Innovationspool?

Gute Ideen teilen, damit alle bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken davon profitieren: Dieses Ziel verfolgt der ZWF-Innovationspool, der Ende Mai 2018 an den Start gegangen ist. Er wird vom Bereich Marketing und Vertrieb des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB) betreut. Mittlerweile nutzen 159 Banken den Innovationspool.

Wie können Banken Innovationen einreichen?

Über das Feld „Innovationen einreichen“ können Nutzer Projekte zur Veröffentlichung vorschlagen. Dazu müssen sie einen Fragebogen ausfüllen, in dem sie zum Beispiel den Mehrwert für die Bank oder den personellen Aufwand angeben.

Wer nutzt den ZWF-Innovationspool?

Aktuell sind über 525 Nutzer registriert. 89 Innovationen wurden veröffentlicht und vorgestellt, weitere Lösungen befinden sich im Prüfungsprozess.

Wie kann man sich beim ZWF-Innovationspool anmelden?

Alle Mitarbeiter bayerischer Volksbanken und Raiffeisenbanken sind eingeladen, sich für die Plattform anzumelden und eigene Innovationen einzureichen. Dazu genügt ein Klick auf den „Registrieren“-Link unter www.zwf-innovationspool.de. Nach Eingabe der persönlichen Daten erhalten die Nutzer eine E-Mail mit den Zugangsdaten.

Wie geht es mit dem ZWF-Innovationspool weiter?

Der Bereich Marketing und Vertrieb des GVB entwickelt den ZWF-Innovationspool laufend weiter. Neben regelmäßigen Updates werden in Kürze neue Innovationen vorgestellt. Es lohnt sich, die Plattform regelmäßig zu besuchen.

Welche weiteren Lösungen stehen den bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken mit ZWF Vorteil zur Verfügung?

  1. Automatisierte Adressauswertung für Pflichtinformationen (entwickelt von der Münchner Bank eG),
  2. „Miteinander sind wir Bank - das Spiel“ (entwickelt von der Münchner Bank eG),
  3. GoldCard Gebührenrechner (entwickelt von der VR-Bank Rottal-Inn),
  4. KontoFinder Privatkunden (entwickelt von der Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost),
  5. Robo Advisor Baufinanzierung - LAURA (entwickelt von der Volksbank Raiffeisenbank Rosenheim-Chiemsee),
  6. VR MitarbeiterApp (entwickelt von der VR Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg).

    „Profil“ hat die Innovationen 1 und 2 in der „April“-Ausgabe 2019 vorgestellt.

    „Profil“ hat die Innovation 5 in der „Juni“-Ausgabe 2019 vorgestellt.

    „Profil“ hat die Innovation 6 in der „Dezember“-Ausgabe 2018 vorgestellt.

Was bedeutet „mit ZWF Vorteil“?

Wenn der GVB Innovationen von zentraler Seite erwirbt oder Sonderkonditionen verhandelt, dann sind diese Leistungen „mit ZWF Vorteil“.

Kreditkarten-Verkauf steigern

Die VR-Bank Rottal-Inn bietet ihren Kunden drei Kreditkartenmodelle an: Die DirectCard, die ClassicCard sowie die GoldCard. Letztgenannte Karte enthält die meisten Leistungen, beispielsweise sind eine Auslandsreise-Krankenversicherung sowie eine Verkehrsmittel-Unfallversicherung mitinbegriffen. Die GoldCard kostet 75 Euro pro Jahr – Kunden bekommen die Gebühr jedoch teilweise oder komplett zurück, wenn sie oft genug mit ihr bezahlen. Damit die Karteninhaber transparent nachvollziehen können, welche Ausgaben sie für die Rückerstattungen tätigen müssen, hat die VR-Bank Rottal-Inn einen Gebührenrechner für die GoldCard entwickelt.

Wie funktioniert der GoldCard Gebührenrechner?

Die Anwendung besteht aus vier bankindividuell einstellbaren Reglern, die jeweils die Monatskosten für Tanken, Online-Shopping, Supermarkt & Co. sowie die Jahreskosten für den Urlaub symbolisieren. Die Regler können auf einer Leiste verschoben werden, für Tanken etwa von 0 bis 500 Euro in Zehn-Euro-Schritten. Unterhalb der Regler erhalten die Kunden die Information, wie viel Umsatz sie pro Jahr mit den von ihnen eingestellten Beträgen machen und wie hoch dementsprechend die Jahresgebühr für die Karte ausfällt.

Zwei Beispiele:

  • Pro Monat gibt ein Kunde 70 Euro für Tanken aus, 40 Euro für Online-Shopping und 180 Euro für den Einkauf im Supermarkt. Zusätzlich investiert er 400 Euro für den Jahresurlaub. Sein Jahresumsatz mit der GoldCard beträgt 2.920 Euro, die Jahresgebühr beläuft sich auf 55 Euro.
  • Pro Monat zahlt ein Kunde 100 Euro an der Tankstelle, ebenfalls 100 Euro für Online-Einkäufe sowie 240 Euro für Lebensmittel. Der Jahresurlaub kostet ihn 2.000 Euro. Somit beträgt sein Jahresumsatz mit der GoldCard 7.280 Euro, die Jahresgebühr beträgt 0 Euro.

Unter diesem Link lässt sich das Tool ausprobieren.

Bankberater und Servicemitarbeiter können das Tool im Gespräch mit den Kunden aufrufen und gemeinsam durchgehen. Außerdem haben die Kunden die Möglichkeit, die Anwendung eigenständig zu nutzen. Mit dem Gebührenrechner verfolgt das Kreditinstitut mehrere Ziele:

  • Das Interesse der Kunden an der GoldCard wecken,
  • Die Kunden durch die Regler zum Ausprobieren animieren,
  • In Interaktion mit den Kunden treten,
  • Die Vorteile der GoldCard kommunizieren.

Den Gebührenrechner einzuführen lohnt sich für alle Banken, die ihre Marktanteile im Kreditkartengeschäft ausbauen möchten. „Durch die umsatzgebundene Rückerstattung der Jahresgebühr haben die Kunden einen stärkeren Anreiz, unsere Karte als Hauptzahlungsmittel zu verwenden“, sagt Angela Bögendörfer, Spezialistin Digitale Prozesse bei der VR-Bank Rottal-Inn. Zudem verleiht das interaktive Tool, das auch auf iPads reibungslos läuft, dem Kreditinstitut ein modernes Image.

Mit den bisherigen Praxis-Erfahrungen ist die Bank sehr zufrieden. Die Berater und Servicekräfte schätzen das Tool, berichtet Andreas Reitberger, Spezialist Digitale Prozesse. Auch die Kunden nehmen es gut an. „Viele Kunden sind überrascht, dass man mit regelmäßigen kleinen Zahlungen die Gebühren komplett erstattet bekommt“, sagt Reitberger. Vor allem der Online-Absatz der GoldCard ist in den vergangenen Monaten spürbar gestiegen.

Den Aufwand für andere Kreditinstitute, das Tool einzuführen, schätzen Bögendörfer und Reitberger als gering ein. Nachdem der Nutzungsvertrag abgeschlossen ist, müssen noch Bankname, Logo und Reglerwerte individuell angepasst werden. Anschließend ist das Tool funktionsfertig und steht für die Kunden sowie die Mitarbeiter bereit.

Individuell das passende Konto finden

Wenn Neukunden ein Konto bei einer Bank eröffnen möchten, können sie zumeist aus mehreren Modellen auswählen. Meistens entscheiden sich die Kunden für das vermeintlich günstigste Modell, obwohl das nicht zu ihrem Bedarf passt, hat Christian Wengler von der Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost beobachtet. „Dann fallen regelmäßig Kosten für Leistungen an, die in einem anderen Kontomodell inklusive gewesen wären. Im schlimmsten Fall zahlen die Kunden mehr, sind verärgert und wechseln die Bank“, sagt der Bereichsleiter Zentraler Vertrieb bei der Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost. Um die Kunden bei der Wahl des richtigen Kontos zu unterstützen, hat das Kreditinstitut mit Sitz in Bad Reichenhall eine Online-Klickstrecke entwickelt, den KontoFinder. Dieses Tool können die Kunden selbstständig nutzen oder gemeinsam mit ihrem Bankberater durchgehen.

Wie funktioniert der KontoFinder?

Der KontoFinder der Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost führt den Nutzer durch eine Online-Klickstrecke. Dabei muss er mehrere Fragen beantworten, zum Beispiel:

  • Wie führen Sie Ihre Überweisung aus?
  • Wie möchten Sie Ihre Kontoauszüge erhalten?
  • Nutzen Sie die Vorteile einer Kreditkarte und wählen Sie Ihre gewünschte Karte und den Anbieter.

Um den Kunden bei Fragen weiterzuhelfen, sind im Tool Info-Kästen eingebaut. Diese „Pop-ups“ klappen bei einem Klick auf und fassen die wichtigsten Punkte zum jeweiligen Produkt zusammen. Haben sich die Nutzer durchgeklickt, erhalten sie am Ende eine Zusammenfassung und die Info, welches Kontomodell auf ihr Verhalten passt.

Der KontoFinder lässt sich auf der Webseite des Instituts ausprobieren.

Für Volksbanken und Raiffeisenbanken kann es sich aus mehreren Gründen lohnen, den KontoFinder einzusetzen:

  • Die Kunden wählen selbstständig oder gemeinsam mit ihrem Berater in wenigen Schritten das genau auf ihre Bedürfnisse passende Kontomodell aus,
  • Die Berater erhalten ein Tool an die Hand, mit dem sie übersichtlich die verschiedenen Leistungen erklären können,
  • Preise und Leistungen lassen sich transparent darstellen,
  • Banken können Zusatzleistungen wie SecureGo, die VR-BankingApp oder die digitale Girocard einbinden. Auf diese Weise zeigen sie, warum sich die höheren Kosten lohnen.
  • Im Rahmen des Controllings können Banken auswerten, wie häufig der KontoFinder intern und extern aufgerufen wird. Zudem lässt sich im Rahmen der Kundenreise nachvollziehen, wie oft das Tool vollständig abgeschlossen wird beziehungsweise wo der Abbruch erfolgt.

Technisch lässt sich der KontoFinder laut Christian Wengler unkompliziert einbinden. Anderen Kreditinstituten empfiehlt er, vorher über die Struktur der Kontomodelle nachzudenken. „Die Einführung bietet die Chance, den Leistungsumfang anzupassen und dann transparent darzustellen“, sagt Wengler. Sind doch einmal Änderungen nötig, sollte das technische keine große Herausforderung sein: Der KontoFinder ist modular programmiert und damit flexibel anpassbar.

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