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Unsere Kunden vertrauen der Allianz ein ganzes Leben lang. Sie sorgen bei uns für die eigene Rente in 30 Jahren vor, aber sie legen auch schon Geld für die Rente ihrer Kinder in 60 Jahren an, um auch ihnen einen entspannten Lebensabend zu ermöglichen. Das ist eine enorme Verantwortung für die Allianz, der wir gerecht werden wollen. Grundvoraussetzung dafür ist nachhaltiges Handeln in allen Belangen. Wir wollen unsere Kunden nicht nur finanziell absichern, sondern auch dazu beitragen, dass sie heute wie in Zukunft in einer intakten Umwelt und gesunden Gesellschaft leben können. Dafür denken wir bei der Allianz voraus. Das ist Teil unseres Geschäftsmodells.

Die Allianz prüft genau, was sie mit den Geldern ihrer Kunden finanziert. Dazu gehört eine ausgewogene Rendite-Risiko-Strategie, die auch Risiken berücksichtigt, die sich aktuell vielleicht noch nicht materialisiert haben. Schon vor einiger Zeit haben wir angefangen, unser Portfolio breit zu diversifizieren, neue Chancen zu nutzen und vorhersehbare Risiken zu vermeiden. Die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsfaktoren verbessert unser Rendite-Risiko-Profil und ermöglicht uns eine optimale Kapitalanlage.

Dabei investieren wir nicht nur in nachhaltige Projekte, sondern sprechen auch mit Unternehmen, denen wir unser Geld zur Verfügung stellen, wie sie sich in Bezug auf Nachhaltigkeit noch verbessern können. Wir sind überzeugt, dass Dialog der Schlüssel für Veränderung ist. Würden wir nicht mehr in bestimmte Geschäftsmodelle investieren, hätten wir auch keine Möglichkeit mehr für einen konstruktiven Dialog. Wir wollen Teil der Lösung sein und mit den Unternehmen ins Gespräch kommen, um eine reale Verbesserung zu erzielen. Tun dies viele Investoren, erreichen wir gemeinsam ein Umdenken bei den angesprochenen Unternehmen.

„Wir haben uns verpflichtet, die Transformation zu einer kohlenstofffreien Wirtschaft mitzugestalten.“

Ein gutes Beispiel für ein erfolgreiches gemeinsames Vorgehen ist unser Engagement in der Investoreninitiative „Climate Action 100+“. Diese will sicherstellen, dass die weltweit größten Treibhausgasemittenten die notwendigen Schritte in die Wege leiten, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen. Das ist das Ziel des Pariser Klimaabkommens von 2015. Die Allianz als einer der führenden Versicherer und Investoren nimmt bei dieser globalen Herausforderung eine wichtige Rolle ein. Wir haben uns verpflichtet, die Transformation zu einer kohlenstofffreien Wirtschaft mitzugestalten.

In einem ersten Schritt haben wir uns deshalb 2015 von kohlebasierten Geschäftsmodellen getrennt. Das sind Bergbauunternehmen, die mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes durch den Abbau von Kohle generieren oder Energieunternehmen, deren Anteil des erzeugten Stroms aus Kohle bei über 30 Prozent liegt. Im Mai 2018 haben wir uns auch aus der Einzelversicherung von Kohlekraftwerken und -minen im Bau oder Bestand zurückgezogen. Zudem haben wir uns verpflichtet, bis spätestens 2040 mit unseren Eigenkapitalanlagen sowie den Schaden- und Unfallversicherungsportfolios vollständig aus kohlebasierten Geschäftsmodellen auszusteigen.

Es genügt jedoch nicht, einzelne Branchen oder Aktivitäten auszuschließen. Um in der Realwirtschaft eine Veränderung zu erreichen, bedarf es einer ganzheitlichen Strategie und dem langfristigen Engagement von Wirtschaft und Politik. Und weil man gemeinsam mehr erreichen kann, haben wir uns freiwillig zahlreichen internationalen Initiativen angeschlossen: Bereits 2011 haben wir die „Prinzipien für verantwortungsvolles Investieren“ (PRI) der Vereinten Nationen unterzeichnet. Hierbei handelt es sich um eine Investoreninitiative, die gemeinsam mit der Finanzinitiative des UN-Umweltprogramms (UNEP) und dem UN Global Compact sechs Prinzipien für verantwortungsvolles Investieren aufgestellt hat. Die Allianz hat diese Prinzipien im gesamten Investitionsprozess umgesetzt und dafür Bestnoten erhalten. Zudem ist die Allianz sowohl in ihrer Funktion als Anlageneigentümer (asset owner) 2019 wie auch für ihre Berichterstattung zu Klimafragen (climate reporting) 2020 in die „Leaders‘ Group“ der PRI gewählt worden.

„Weil man gemeinsam mehr erreichen kann, haben wir uns freiwillig zahlreichen internationalen Initiativen angeschlossen.“

Für die konkrete Umsetzung der PRI arbeiten wir eng mit unseren Vermögensverwaltern zusammen, denn die konkrete Auswahl und Durchführung der Investitionen erfolgt durch sie – anhand klarer Vorgaben vonseiten der Allianz. Deshalb arbeiten wir ausschließlich mit Vermögensverwaltern zusammen, die ebenfalls Unterzeichner der PRI sind, diese erfolgreich umgesetzt oder eine vergleichbare eigene ESG-Richtlinie haben. ESG steht dabei für die drei Nachhaltigkeitskriterien Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance).

Bei nicht-börsennotierten Anlageklassen, wie beispielsweise Infrastrukturprojekten oder Immobilien, nutzen die Vermögensverwalter unsere speziellen ESG-Richtlinien. Hier haben wir Schlüsselkriterien für 13 sensible Sektoren identifiziert: Menschenrechte, Waffen und Verteidigung, Landwirtschaft inklusive Fischerei und Forstwirtschaft, Tierschutz, Tierversuche, Klinische Studien, Wasserkraft, Bergbau, Öl und Gas, Kernenergie, Infrastruktur, Sexindustrie, Wetten und Glückspiele. Die Definition der Schlüsselrisiken wurde anhand von internationalen Standards und im Dialog mit renommierten Nichtregierungsorganisationen erarbeitet.

Für unsere gehandelten Kapitalanlagen greifen wir auf unseren ESG-Scoring-Ansatz zurück. Dieser erfasst auf Basis eines externen Bewertungsmodells von MSCI ESG Research die ESG-Performance von Unternehmen und Staaten. Beispiele sind etwa CO2-Ausstoß, Wasserverbrauch (Umwelt), Richtlinien zu Gesundheit und Sicherheit, Weiterbildung von Mitarbeitern (Soziales) oder Mitarbeitervergütung und Einhaltung der Steuergesetze (Governance). Diese Informationen nutzen unsere Vermögensverwalter und wir, um gezielt mit Unternehmen in den Dialog zu treten (Engagement Prozess).

„Unser Ziel ist es, eine realwirtschaftliche Veränderung zu erreichen und die Unternehmen in ihrer Transformation zu unterstützen.“

Unser Ziel ist es, eine realwirtschaftliche Veränderung zu erreichen und die Unternehmen in ihrer Transformation zu unterstützen. Kommen wir jedoch zu der Erkenntnis, dass einzelne Unternehmen zu keiner Transformation bereit sind, schließen wir diese Unternehmen in der Kapitalanlage aus. Gänzlich ausgeschlossen sind Investitionen im Bereich biologischer und chemischer Waffen, Anti-Personen-Minen, Streubomben und Atomwaffen sowie Staatsanleihen aus Ländern, die mit schweren Menschenrechtsverletzungen und erheblichen Problemen bei der Bewältigung von ESG-Bedenken verbunden sind.

Der Klimawandel ist ein globales Problem, dem wir nur etwas entgegensetzen können, wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Deshalb sind vor allem hier weltweite Initiativen, die gemeinsam an einer wissenschaftsbasierten Lösung für unsere Probleme arbeiten, essenziell. Im Mai 2018 haben wir uns deshalb der „Science Based Targets initiative“ (SBTi) angeschlossen. Diese Initiative unterstützt Unternehmen darin, wissenschaftsbasierte Ziele zu setzen, um ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 auf netto Null zu reduzieren.

Die CO2-Emissionen im Anlageportfolio sollen bis 2050 auf Netto-Null sinken

Wir haben uns verpflichtet, langfristige Ziele für die Reduktion der Emissionen unserer Eigenanlagen und Geschäftsabläufe festzulegen, die das Ziel des Pariser Klimaabkommens unterstützen. Um möglichst viele Unternehmen zu diesem Schritt zu bewegen, haben wir 2019 zusammen mit der Finanzinitiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP FI), den „Principles for Responsible Investment“ (PRI), dem WWF und der Mission 2020-Kampagne die UN-gestützte „Net-Zero Asset Owner Alliance“ (AOA) ins Leben gerufen. Mitglieder dieses Zusammenschlusses verpflichten sich, die CO2 -Emissionen ihrer Anlageportfolios bis 2050 auf Netto-Null zu reduzieren.

Aber nicht nur der Klimawandel stellt uns vor eine große Aufgabe. Es gibt noch zahlreiche andere ökologische und soziale Herausforderungen. Die Vereinten Nationen haben sich deshalb bis 2030 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung gesetzt (Sustainable Development Goals), um die Umwelt zu bewahren, die Armut zu beenden und den Wohlstand für alle zu sichern. Obwohl sich in einem ersten Schritt Staaten diese Ziele gesetzt haben, bedarf es privater Investitionen, um sie zu erreichen. Und was würde auch aus Investmentsicht mehr einleuchten, als in Branchen, Unternehmen und Projekte zu investieren, die dazu beitragen, die drängendsten Zukunftsprobleme anzugehen? Wir investieren wirkungsgerichtet und prüfen dabei unsere realwirtschaftlichen Auswirkungen genau. So sehen wir, wie hoch unser Beitrag zur Lösung dieser Zukunftsprobleme ist. Außerdem stellen wir so die Rendite sicher, die unseren Kunden in Zukunft ein lebenslanges, zusätzliches Einkommen gewährleisten soll – und versuchen gleichzeitig, zu nachhaltigen Veränderungen der Welt beizutragen. Nachhaltiges Investieren und starke Renditen gehören bei uns fest zusammen.
 

Gabriele Recke ist Leiterin Nachhaltigkeit bei der Allianz Leben.

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